Die pädagogische Freiheit des Lehrers

Eine Untersuchung zur Reichweite und zu den Grenzen der Fachaufsicht im demokratischen Rechtsstaat

2002. 1 Tab.; 264 S.
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ISBN 978-3-428-10895-4
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Beschreibung

Johannes Rux zeigt am Beispiel der Rechtsstellung der Lehrer die Reichweite und Grenzen der Fachaufsicht im demokratischen Rechtsstaat auf. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob den Lehrern ein rechtlich geschützter Freiraum für ihre Erziehungs- und Unterrichtstätigkeit zur Verfügung steht und wie weit dieser Freiraum gegebenenfalls reicht.

Im ersten Teil bestimmt der Autor den äußeren Rahmen der pädagogischen Freiheit: Auf der einen Seite sind die Lehrer aufgrund ihrer umfassenden Rechtsbindung unter keinen Umständen dazu berechtigt, in die Rechte der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen oder Dritter einzugreifen. Auf der anderen Seite gibt es aber gerade im Bereich des Bildungswesens eine Vielzahl von Entscheidungen, die aus einer bestimmten, nachträglich nicht rekonstruierbaren konkreten Situation heraus getroffen werden und die sich daher einer umfassenden gerichtlichen Kontrolle entziehen.

Während es für den Schüler im Ergebnis gleichgültig ist, wer diese Entscheidungen im Innenverhältnis konkret zu verantworten hat, stellt sich für den Lehrer durchaus die Frage, ob er auch insofern stets an die Weisungen seiner Vorgesetzten gebunden ist. Rux zeigt, daß die einfach-gesetzlichen Bestimmungen über die pädagogische Freiheit bzw. Eigenverantwortung der Lehrer nicht nur eine objektive Beschränkung der Aufsichts- und Weisungsbefugnisse begründen, sondern den Lehrern auch einen justitiablen Anspruch auf einen gewissen Freiraum für die Gestaltung ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit vermitteln.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: A. Einführung - B. Das Schulverhältnis als komplexes System von Rechtsbeziehungen: Die Schüler als zentraler Bezugspunkt des Schulwesens - Die Rechte der Eltern - Der Lehrer im Spannungsverhältnis zwischen Schülern, Eltern und Schulverwaltung - C. Das Außenverhältnis. Entscheidungsspielräume der Verwaltung und Rechtsschutz im Schulverhältnis: Entscheidungsspielräume der Verwaltung im Schulverhältnis - Der Rechtsschutz im Schulverhältnis - Zusammenfassung - D. Das Innenverhältnis - Die pädagogische Freiheit als Beschränkung der staatlichen Weisungs- und Aufsichtsrechte im Schulbereich: Die verfassungsrechtliche Verankerung der pädagogischen Freiheit - Pädagogische Eigenverantwortung und pädagogische Freiheit - Die Reichweite der pädagogischen Freiheit - Die pädagogische Freiheit im Verwaltungsverfahren und im Verwaltungsprozess - Der Lehrer und die Konferenzen - Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Rechts auf pädagogische Freiheit - Zusammenfassung und Schluss - Anhang: Die einschlägigen Bestimmungen der Landesschulgesetze - Literaturverzeichnis - Stichwortverzeichnis

Pressestimmen

»Die mit dem Promotionspreis der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ausgezeichnete Arbeit besticht durch die dogmatische Fundierung der gewonnenen Ergebnisse, eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Erkenntnisstand der schulrechtlichen Forschung, die Vielzahl der berücksichtigten Aspekte und durch ein waches Gespür für die Konflikte der ›Gemengelage‹ aus staatlichem Erziehungsauftrag, Elternrecht, Kindeswohl und Lehrerinteressen. Sie ist daher ein gleichermaßen für am Bildungsrecht interessierte Juristen wie für auf pädagogischem Sektor Tätige erhellender Beitrag auf hohem wissenschaftlichem Niveau.«
Dr. Markus Thiel, in: Die Öffentliche Verwaltung, 16/2003

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