Teleologische Reduktion des Betrugstatbestandes aufgrund von Mitverantwortung des Opfers

unter besonderer Berücksichtigung des Kapitalanlage- und Kreditbetruges

2002. 242 S.
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79,90 €
ISBN 978-3-428-10672-1
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ISBN 978-3-428-50672-9
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Description

Bemühungen, eine Opfermitverantwortung innerhalb des Betrugstatbestandes zu berücksichtigen, finden sich in vielfältiger Form seit dem römischen Recht. Die heute herrschende Betrugsdogmatik berücksichtigt das Verhalten des Opfers nicht und lehnt die sog. viktimo-dogmatischen Vorschläge ausdrücklich ab. In vielen Einzelproblemen, vor allem bei risikoreichen Spekulationsgeschäften, greift sie aber trotzdem auf fragwürdige dogmatische Konstruktionen zurück, die sich mit dem Gedanken der Mitverantwortung des Opfers erklären lassen.

Die bisherigen restriktiven Vorschläge können dogmatisch und kriminalpolitisch nicht überzeugen. Demgegenüber ist eine Einschränkung über die Verknüpfung des Prinzips der Selbstverantwortung mit dem auf der allgemeinen Unrechtslehre beruhenden Verbrechensbegriff sachgerecht, sofern dem Opfer zumutbare Maßnahmen zur Überprüfung des eingesetzten Vertrauens zur Verfügung gestanden haben, die es nicht genutzt hat. Zudem ist es erforderlich, daß sich das Verhalten des Opfers als bewußte Vernachlässigung seiner wirtschaftlichen Eigenverantwortung darstellt. Schließlich muß das Opfer als nicht schutzbedürftig anzusehen sein. Diese Konzeption läßt sich über eine teleologische Reduktion verwirklichen. Allerdings beschränkt sich ihr Anwendungsbereich auf nur wenige durch hohes Opfermitverschulden geprägte Fallgruppen, insbesondere im Bereich der Risikogeschäfte.

Overview

Inhaltsübersicht: Einleitung - A. Rechtsgeschichtlicher Überblick: Historische Entwicklung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - Das Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten von 1851 - Fortentwicklung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - Zusammenfassung von Teil A - B. Die Berücksichtigung der Mitverantwortung nach dem gegenwärtigen Stand der Betrugsdogmatik: Ausdrückliche Ablehnung durch die heute h. M. - Die zunehmende Ausdehnung der Betrugsstrafbarkeit - Ausländische Gesetzgebung und Rechtsprechung - Ansätze zu einer latenten Berücksichtigung der Opfermitverantwortung innerhalb der herrschenden Betrugsdogmatik - Zusammenfassung von Teil B - C. Dogmatische Vorschläge einer Betrugsrestriktion auf der Tatbestandsebene: Selbstverständnis und Entwicklung der Viktimologie - Tatbestandsbeschränkungen im Hinblick auf die Intensität der Fehlvorstellung - Tatbestandsbeschränkungen durch die Abschichtung einfacher Täuschungen - Zusammenfassung von Teil C - D. Der eigene Lösungsansatz: Bisherige Ansätze als Ausgangspunkt einer eigenen Konzeption - Verknüpfung des Selbstverantwortungsprinzips mit der allgemeinen Unrechtslehre - Einschränkung des § 263 StGB über den Gedanken der Opfermitverantwortung - Anwendung auf durch hohes Mitverschulden des Opfers geprägte Fallgruppen, insbesondere im Bereich der Risikogeschäfte - Zusammenfassung und Ergebnis des eigenen Lösungsansatzes - Gesamtzusammenfassung - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

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