Tatverleugnung und Strafrestaussetzung

Ein Beitrag zur Praxis der Kriminalprognose

2007. 324 S.
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79,90 €
ISBN 978-3-428-12320-9
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79,90 €
ISBN 978-3-428-52320-7
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Price for libraries: 120,00 € [?]
99,90 €
ISBN 978-3-428-82320-8
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Price for libraries: 146,00 € [?]

Description

Der Autor widmet sich der Frage, welche Auswirkungen eine Tatverleugnung auf die Verhaltensvorhersage im Sinne des § 57 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 StGB hat. In einer ersten, von rechtlichen Vorgaben unabhängigen Betrachtung wird die kriminalprognostische Aussagekraft einer Tatverleugnung untersucht, was gleichzeitig Anlass für eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Prognosepraxis ist. Deren Grundprobleme und Beurteilungsgrenzen werden herausgearbeitet und Lösungsvorschlägen zugeführt, die insbesondere die notwendige Harmonisierung von Standardisierung und Individualisierung betreffen. Es resultieren allgemein nutzbare Prognosevorgaben, zugleich wird deutlich, dass weder eine Tatverleugnung, noch irgendein anderer Einzelumstand als solcher eine Einschätzung künftiger Gefährlichkeit vorzugeben vermag.

Bei einer zusätzlichen Berücksichtigung rechtlicher Anweisungen für die Entlassungsprognose erweist sich das Verhältnis von Rechts- und Erfahrungswissenschaft als ausgleichsfähiges Nebeneinander mit wechselseitigem Nutzen. So regt die Prognostik beispielsweise eine Präzisierung der Rechtskraftwirkung an, um objektiven und von vornherein vorhersehbaren Verbesserungen der Beurteilungsmöglichkeiten durch Zeitablauf Rechnung zu tragen; Überlegungen zum Zweifelssatz wiederum tragen zur Eingrenzung des Erkenntnisproblems bei Prognosen bei. Auch liefert Rechtsdogmatik prognostisches Wissen bis hin zu verfassungsrechtlichen Vorgaben, von denen auch moderne Prognostik in überraschender Weise zu profitieren vermag.

Overview

Inhaltsübersicht: Einleitung - Kapitel 1: Bestimmung und Eingrenzung des Problems der Tatverleugnung: Anknüpfung an Kriminalprognosen - Beschränkung auf den Zusammenhang mit Kriminalprognosen - Das Untersuchungsprogramm für das Leugnungsproblem - Kapitel 2: Das Problem der Tatverleugnung in der Erfahrungswissenschaft: Methodische Vorgaben zum Umgang mit der Tatverleugnung - Umgang mit der Tatverleugnung in der Prognosepraxis - Folgerungen aus der Prognosepraxis für das Leugnungsproblem - Folgerungen aus dem Leugnungsproblem für die Prognosepraxis - Allgemeine Empfehlungen für den Umgang mit Prognosekriterien - Empfehlungen für den Umgang mit der Tatverleugnung - Fazit zum Problem der Tatverleugnung in der Erfahrungswissenschaft - Kapitel 3: Das Problem der Tatverleugnung im Recht: Tatverleugnung als gesetzlicher Prognoseumstand - Tatverleugnung und Rechtskraft - Tatverleugnung und Zweifelssatz - Tatverleugnung und Grundrechte - Tatverleugnung und Individualisierungsgrundsatz - Tatverleugnung und Strafzwecke - Tatverleugnung und Selbstbelastungsfreiheit - Fazit zum Problem der Tatverleugnung im Recht - Zusammenfassung und Ausblick - Literaturverzeichnis - Personen- und Sachverzeichnis

Press Reviews

»Brettels für Praxis und Wissenschaft wegweisende interdisziplinäre Untersuchung zur Bedeutung der Tatverleugnung für die Resozialisierung behandelt eine der Kernfragen zur Strafaussetzung zur Bewährung, §§ 57, 57a StGB. […] Insgesamt ist die Arbeit Brettels deshalb grundlegend, weil sie unter genauer Berücksichtigung der Äußerungs- und Selbstbelastungsfreiheit des Verurteilten in systematisch und argumentativ herausragender Weise, dabei auch stilistisch originell und vorbildlich, Erfahrungswissenschaften und Strafrecht miteinander verknüpft. So gelangt der Autor zu Erkenntnissen und Resultaten, welche die Forschung voranbringen und die von der bisher allzu ignoranten Praxis dringend beachtet werden sollten.« Dr. Klaus Wasserburg, in: Goltdammer's Archiv für Strafrecht, 4/2008

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