Sprünge, Brüche, Brücken

Debatten zur politischen Kultur in Russland aus der Perspektive der Geschichtswissenschaft, Kultursoziologie und Politikwissenschaft. Beiträge einer internationalen und interdisziplinären Tagung

2002. Tab.; 237 S.
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39,00 €
ISBN 978-3-428-10918-0
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Description

Zehn Jahre Transformation in Russland haben Veränderungen hervorgebracht, neue Stabilitäten erzeugt, Überbleibsel aus der Sowjetunion konserviert. Demokratie als das Entwicklungsprojekt des neuen, postsowjetischen Russland ist ganz sicher nicht abgeschlossen. Der Blick auf den Demokratisierungsprozess Russlands in diesem Band ist interdisziplinär, die verschiedenen Perspektiven werden unter einem Stichwort vereint: Die politische Kultur des postsowjetischen Russland wird untersucht als ein wesentliches Element, das Auskunft gibt über die Wege der Demokratisierung.

Es werden Untersuchungen über subjektive Deutungen, den Umgang mit Konflikten und die Auswirkungen auf das Politikverständnis, eine Studie über die Konstruktion neuer Deutungsöffentlichkeiten anhand des sowjetischen Integrationsmotivs des Großen Vaterländischen Kriegs und Überlegungen zum neuen und alten Eurasismus und der "russischen Idee" als Weg für die schwierige kulturelle Integration der Bevölkerung dargelegt. Aus verschiedenen Perspektiven analysieren die Autoren den kulturellen Deutungshintergrund der Gesellschaft, der Auskunft gibt über das Erreichte und das Scheitern im Demokratisierungsprozess: über die Brüche in den Deutungsmodellen, die Sprünge von alten zu neuen Deutungsmustern und die Brücken zwischen dem Deutungshorizont des sowjetischen und postsowjetischen Russland.

Overview

Inhalt: M. Ritter / B. Wattendorf, Einleitung - I. Die Rückkehr der Geschichte?: J. Scherrer, Das zivilisatorische Paradigma im neuen russischen Geschichtsdenken - B. Wattendorf, Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: "Mental maps" im Russland der neunziger Jahre - S. Wiederkehr, Die Rezeption des Werkes von L. N. Gumilev seit der späten Sowjetzeit. Russlands Intelligencija auf der Suche nach Orientierung - II. Alltag und Identität: M. Ritter, Helden auf dem Weg in die Demokratie? Überlegungen zum Zusammenhang von politischer Kultur, Identitätskonzepten und Konfliktstrategien - E. Zdravomyslova, Diskurse der Selbstinterpretation im zeitgenössischen Russland: die genealogische Suche - C. Eifler, Zum Wandel kultureller Konstruktionen von Militär und Gender: Frauen in den Streitkräften Russlands - A. Langenohl, Patrioten, Verräter, genetisches Gedächtnis. Der Große Vaterländische Krieg in der politischen Deutungskultur Russlands - III. Selbstreflexion und Politik: G. Michaleva (Luchterhandt): Entstehung und Entwicklung des Parteiensystems in Russland - S. Ajvazova / G. Kertman, Genderanalyse der Parlamentswahlen 1999 in Russland - M. Kleineberg / M. Kaiser, "Eurasien". Phantom oder reales Entwicklungsmodell für Russland? - IV. Differente Wege: osteuropäische Gesellschaften im Vergleich: M. Tatur, Symbolische Umbrüche und institutionelle Modernisierung; zu den Formen und Funktionen kulturellen Wandels in den Transformationsprozessen in Polen und Russland - C. Lange / K. Zimmer, Von Opfern und Helden: Regionale Disparitäten und nationale Integration in der Ukraine

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