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»Solange das Imperium da ist«

Carl Schmitt im Gespräch mit Klaus Figge und Dieter Groh 1971. Hrsg., kommentiert und eingeleitet von Frank Hertweck und Dimitrios Kisoudis in Zusammenarbeit mit Gerd Giesler. Mit einem Nachwort von Dieter Groh

2010. 1 Abb.; 198 S.
Available as
29,90 €
ISBN 978-3-428-13452-6
available
29,90 €
ISBN 978-3-428-53452-4
available
Price for libraries: 46,00 € [?]
36,90 €
ISBN 978-3-428-83452-5
available
Price for libraries: 56,00 € [?]

Description

»Im Anfang war nicht das Wort, sondern die Schrift«, verrät Carl Schmitt im Dezember 1971 dem Historiker Dieter Groh und dem Journalisten Klaus Figge.

Die vier Tonbänder des autobiografischen Gesprächs für den SWF-Hörfunk werden nun in voller Länge als Buch herausgegeben. Als einzigartiges Dokument der »oral history« sind sie originalgetreu nach der mündlichen Rede transkribiert. In den Anmerkungen dokumentieren die Herausgeber ausführlich die Textstellen, die der verrufene Verfassungsrechtler zitiert oder anspielt. So verwandeln sie seine mündliche Rede wieder in Schrift. Eine Einleitung verknüpft die Erzählstränge, wiegt die Äußerungen und geht Verschwiegenem nach. Ein Nachwort von Dieter Groh stellt das Gespräch in den Kontext der Plettenberg-Pilgerungen linker Intellektueller. Carl Schmitt erzählt von seiner Kindheit in der katholischen Diaspora. Er erinnert sich, wie er trotz Prägung durch den Familienmythos des Kulturkampfes zum Staat der Preußen findet, durch persönliche Begegnungen. Mit einer Mischung aus Stolz und Ärger macht er Halt bei den Carl-Schmitt-Legenden der Nachkriegszeit. Carl Schmitt setzt ihnen seine eigene Geschichte vom »Engagement« im Nationalsozialismus entgegen. Dabei hält er sich an die Apologie der »Verfassungsrechtlichen Aufsätze«. Doch er gibt Hinweise, die über die Aufsatzsammlung von 1958 hinausführen. Er verweilt beim Prozess »Preußen contra Reich« und beim Ermächtigungsgesetz. So offen wie sonst nirgends spricht der polarisierende Denker des Politischen über seine Mitarbeit am »Reichsstatthaltergesetz« vom 7. April 1933. Scharfzüngig beurteilt er Weggefährten wie Kurt von Schleicher, Franz von Papen oder Johannes Popitz, den Finanzminister Hermann Görings. Mit dem künstlerischen Kalkül eines Komponisten baut Carl Schmitt das Gespräch auf. In seinen Ausführungen zu Chronologie und Kalender, zur großen Parallele der Zeitenwenden und zum »Aufhalter«, zur Feindschaft von Wort und Schrift gibt er den Schlüssel zur Lektüre an die Hand. Er evoziert Texte, die in den Anmerkungen eine andere Lebensgeschichte eröffnen als die vordergründig erzählte.

Das Buch ist eine kritische Leseausgabe für Eingeweihte und für Novizen in Sachen Carl Schmitt.

Overview

Einleitung

Band 1: Katholizismus und Verschwörung

Kapitel 1: Kindheit in der katholischen Diaspora
Kapitel 2: Der Kreis um Kurt von Schleicher
Kapitel 3: Das katholische Pfarrhaus
Kapitel 4: Die Blütenlese des Anklägers
Kapitel 5: Blüten des Nachkriegsjournalismus
Kapitel 6: Die Chronologie und der Kalender
Kapitel 7: Die große Parallele und der Aufhalter

Band 2: Was steht in der Verfassung?

Kapitel 8: Das unausgesprochene Thema der Schrift
Kapitel 9: Warum haben Sie Jura studiert?
Kapitel 10: Ubi nihil vales, ibi nihil velis
Kapitel 11: Die Reichsgründungsrede 1933
Kapitel 12: Das Eidestrauma des Reichspräsidenten

Band 3: Warum hast du mitgemacht?

Kapitel 13: Legalität statt Legitimität
Kapitel 14: Die wichtigsten Begegnungen und Bücher
Kapitel 15: Zum Positivismus ermächtigt

Band 4: On s'engage, puis on voit

Kapitel 16: Die schöne Pilgerfahrt nach Goethe
Kapitel 17: Mein erster Blick ins Dritte Reich

Anmerkungen

Nachwort: Wie ist es zum Gespräch mit Carl Schmitt gekommen?

Namenverzeichnis

Press Reviews

»Es handelt sich um 17 gut ausgewählte Themen, zu denen Schmitt sich ausführlich, klug wenn auch gelegentlich kryptisch äußert. Es gelingt den beiden Interviewern, ein weit gespanntes Panorama deutschen Schicksals mit Schmitt zu skizzieren, etwa: Legalität und Legitimität, Goethe, Nachkriegsjournalismus geben spannende Einblicke in die Zeit und den Zeitgeist. Alles gut beisammen: Carl Schmitt und auch wir, die Deutschen, und ein Namensregister. Eine hinreißende Lektüre.« Deutschlandradio Kultur, Lesart, 13.02.2011

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