Description
Ole Sparenberg untersucht aus wirtschafts- und umwelthistorischer Perspektive wie Hochseefischerei und Walfang helfen sollten, ohne Devisenaufwand die Fett- und Eiweißlücke in der deutschen Autarkiewirtschaft zu schließen. Trotz der schon spürbaren Übernutzung vieler Fisch- und Walbestände war eine deutliche Fangmengensteigerung in den 1930er Jahren noch möglich, und die Schwierigkeiten lagen vielmehr beim Absatz. Zwar konnte das Regime, ohne Rücksicht auf die Stimmung in der Bevölkerung nehmen zu müssen, Versorgungsmängel eingestehen und eine Umstellung von Fleisch auf im Binnenland ungewohnte und oft mangelhafte Fischerzeugnisse fordern, aber ein ungenügendes Einzelhandelsnetz, unzureichende Konservierungstechniken und vor allem die fehlende Verbraucherakzeptanz setzten auch unter den Bedingungen des NS-Staates dem Anstieg des Fischverbrauchs enge Grenzen. Während andere Erscheinungen der deutschen Autarkiewirtschaft auch Blockadesicherheit versprachen, waren Hochseefischerei und Walfang auf einen freien Zugang zum Meer angewiesen und konnten daher keinen Beitrag zur Kriegswirtschaft leisten.
Overview
A. Einleitung
B. Autarkiepolitik
C. Das Versprechen des Meeres
»Das Meer als deutsche Kolonie«: Die Wahrnehmung als ideale devisenfreie Quelle von Ressourcen – Beliebig zu steigern? Die Wahrnehmung der Fisch- und Walbestände – Die Präsenz von Fischerei und Walfang in der Öffentlichkeit
D. Grenzen des Meeres
Die Vorgeschichte der deutschen Hochseefischerei – Der Walfang bis in die 1930er Jahre – Der Ausbau der Hochseefischerei – Der Deutsche Walfang
E. Krieg und Nachkriegszeit
Fischerei und Walfang im Krieg – Die Nachkriegszeit
F. Schlussbetrachtung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Namen- und Sachverzeichnis