Zur Genealogie und Aktualität einer Rechtsformel
Description
Der Aufsatzband betrachtet die Geschichte der Transformationen von Nicht-Besitz in Besitz aus kulturwissenschaftlicher Sicht. Die Konflikte um Beutegüter, Jagdrechte oder den Status neueroberter Gebiete zeigen dabei, dass es Transformationen in alle Richtungen gibt, die immer wieder dafür sorgen, dass als Niemandsgüter ausgewiesene Dinge von persönlichem oder staatlichem Eigentum in Allgemeingut oder umgekehrt deklariert werden können. Das schließt auch Räume wie den Unterwasserraum oder den potentiell unendlichen Raum des Weltalls mit ein. Der Band behandelt darüber hinaus aktuelle Konfliktfelder, etwa die Müllentsorgung als Beispiel der Dereliktion oder die massenhafte Entwendung von public properties in Südafrika nach dem Ende der Apartheid. Schließlich lässt sich die Geschichte von Niemandsgütern bis in die jüngste Gegenwart als Konfliktgeschichte beschreiben, die die Frage aufwirft, wem der vermeintliche Nicht-Besitz gehören soll.
Overview
Michael Kempe und Robert Suter
Einleitung
I. Aneignung, Verteidigung, Aufgabe
Daniel Damler
Der amerikanische Traum. Eigentum durch Arbeit im Wilden Westen
Hans W. Blom
Grotius' res nullius. Ein kosmopolitischer Streit über Eigentum und Allgemeingut
Doris Schweitzer
Dereliktion. Über die zunehmenden Schwierigkeiten, eine Sache herrenlos zu machen
II. Übertragung, Überschreitung
Burkhardt Wolf
Für Alle und Keinen. Kulturerbe unter Wasser
Monika Dommann
Keine Aneignung Übermorgen. Eine historische Lektüre von Weltraumnormen
III. Konfliktsituationen, Streitsachen
Cornelia Ortlieb
An der Kistenwand. Zur Legitimation des Tierfangs um 1900
Ralf Banken und Ramona Bräu
»Herrenloses Gut«. Raub und Verwertung mobilen polnischen Eigentums im ZweitenWeltkrieg
Thomas G. Kirsch
Die Demontage der Nation. Infrastruktur als Niemandseigentum im neoliberalen Südafrika
Autorenverzeichnis
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