Zur sozialwissenschaftlichen Grundlegung eines Curriculums
Description
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Frage, wie es gelingen kann, eine Soziologie zu lehren, die geeignet ist, auszubildende Polizeibeamte angemessen auf den Kernbereich ihrer späteren Berufstätigkeit, die Intervention bei existenziellen Krisenfällen vorzubereiten und die Ausprägung eines für diese Aufgabenwahrnehmung angemessenen Habitus zu fördern. Der Autor verdeutlicht dies am Handlungsbereich des Polizeinotrufs. Dieser ist nicht nur schutzpolizeilich bedeutsam und bietet sich von daher für eine praxisnahe Ausbildung an, er ist überdies auch organisationsintern relativ gut protokolliert und überschaubar und eignet sich daher methodisch gut für eine sequenzanalytische Rekonstruktion.
Thomas Ley gibt mit seiner Arbeit einen Einblick in die spezielle Problematik soziologischer Lehre in der Polizeiausbildung. Zugleich liegt damit erstmalig das empirisch geprüfte Modell einer vollständigen Umsetzung der objektiven Hermeneutik in die Praxis vor.
Overview
Inhaltsübersicht: Einleitung - A. Der Fachbereich Polizei als Institution zur Ausbildung von Polizeibeamten - B. Einübung in die Methode der Sequenzanalyse: Erste Phase - Modellfälle - Zweite Phase: Einübung in die Intervention (Gesprächsführung) - Dritte Phase: Abschlussstudium und Staatsexamen - Ergebnis des schriftlichen Staatsexamens - Projektarbeit - Mündliche Staatsexamensprüfung - C. Materialanalysen: Analysen der Notrufprotokolle: Analytisch-diagnostische Leistung des Normalfallmodells - Datenbasis - Aufbau der Darstellung - Fallbeispiele - D. Rezeptionsvergleich: Vollständiger Rezeptionsvergleich eines Falles - Ausgangsfall für die studentische Fallrezeption - Studentische Fallrezeption - Bewertung der Rezeptionsanalyse: Formale versus materiale Gerechtigkeit - Auswertung von Schlüsselstellen - Fallbeispiele - Erfahrungen mit Gruppenarbeit - Diagnostisch-pädagogische Bedeutung der Gruppenanalysen - E. Rollenspiele: Rollenspielanalysen - Analyse I-VII - Resümee - F. Wirksamkeit der Methode: Methodische Sensibilisierung für die Berufspraxis - Berufliches Handeln I - Vorbemerkung zum Fall Scheler - Der Fall Scheler - Berufliches Handeln II: Vorbemerkung zur Einführung der Sequenzanalyse in die Thüringer Verhandlungsgruppe - Einführung der Sequenzanalyse in die Thüringer Verhandlungsgruppe - G. Umsetzung der Methode auf der institutionellen Ebene: Curricularisierung - Durchsetzung zur Prüfungsnormalität - Die Sequenzanalyse als Basismethode für eine interdisziplinär ausgerichtete Ausbildung I - Die Sequenzanalyse als Basismethode für eine interdisziplinär ausgerichtete Ausbildung II - H. Konsequenzen für eine klinische Soziologie als Scharnierstelle zwischen Theorie und Praxis: Empfehlungen für eine praxisorientierte Ausbildung von Soziologen im Berufsfeld Dozent für Soziologie im Polizeibereich - Anforderungsprofil für einen in der Polizeiausbildung lehrenden Soziologen - I. Schlussbetrachtung - Anhang - Literatur, Sachverzeichnis
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