Zur Territorialität des Staates
Description
»Borders. A Study Concerning the Territoriality of the State«
Borders – the territoriality of state: this topic contains many different aspects. Consequently, the study is dedicated to the various semantics of the border. On the one hand, there are positive regulations of the national, supranational and international law, but on the other hand the border serves as a requirement of the state as well as of the constitution. In addition to the current phenomena, both their historical basis and utopian counter ideas are discussed. This subject awakens memories of the mythical border guardian, the Roman deity Terminus, but it also refers to our international community, which assumes this role today. Moreover, the border carries delicate political relevance in the refugee crisis of 2015. Extending beyond its national territorial presence, the border permeates the whole legal system. Thus, it constitutes a formal element of the basic issues of human existence. Beyond legal and real phenomena philosophical and essential questions of meaning arise.
Overview
Räumliche Grenzen des Staates. Vorbermerkungen zum Thema
1. Vom Wesen der Grenze
Anthropologische Notwendigkeit von Grenzen – Ontologie der Grenze – Mythos der Grenze – Staatsgrenzen als Kunstschöpfungen des Rechts
2. Völkerrechtliche Daten
Parzellierung des Planeten – Begrenzte Kapazität des Erdraums – Völkerrechtlich sanktionierte Kontingenz – Formale Strukturen der territorialen Grenze
3. Bedeutung für Staat und Verfassung
Die Grenze als Bedingung und Merkmal des modernen Staates – Raumbegründete Individualität des Staates – Hege national-kultureller Eigenart und kultureller Vielfalt – Staatsgrenzen und Staatsverfassung
4. Das Grenzregime
Regelungspflicht und Gestaltungsmacht des Territorialstaates – Grundsätze des deutschen Grenzregimes – Bedingte Europäisierung des nationalen Grenzregimes – Sicherung der Grenze
5. Der territoriale Status des Individuums
Unterscheidung zwischen Staatsangehörigen und Ausländern – Sonderstatus des Asylsuchenden – Externalisierung des Grenzschutzes
6. Umwertung, Ablösung und Auflösung von Staatsgrenzen
Die Europäische Union – Großräume – Universalismus der Ideen
7. Grenzen als allgemeine Strukturen der Rechtsordnung
Omnipräsenz rechtlicher Grenzen – Grundrechtliche Raum-Metaphorik – Kompetenzen als Parzellen der Staatsorganisation – Rechtliche Grenzen möglicher Regulierung
8. Außerrechtliche Grenzen
Grenzen der möglichen Reichweite des Rechts – Gesellschaftsautonome Grenzen – Gewissenssanktionierte Grenzen
Signaturen der Endlichkeit
Sachverzeichnis (erstellt von Stephan Mager)
Press Reviews
»Wer mehr über die völkerrechtliche Bedeutung von Grenzen, deren Bedeutung für Staat und Verfassung, die Sicherung von Grenzen, die Verknüpfung von Mensch und Raum, also den territorialen Status des Individuums einschließlich des Sonderstatus‘ von Asylsuchenden, und über
die besondere Struktur der Europäischen Union in diesem Zusammenhang erfahren will, ist mit Josef Isensees weit ausgreifender Betrachtung, die er selbst als ein Kapitel Allgemeiner Staatslehre verortet, gut bedient.« Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, in: Der Landkreis, 7/2020
»Josef Isensee ist ein Altmeister des deutschen Staatsrechts und wer eines seiner Werke zur Hand nimmt, weiß, was einen erwartet: ein Gespür für drängende Fragen, eine imposante Sprache, ein Blick für das große Ganze und eine Einstellung, die Isensee bewusst mit der Vokabel des
›Staatsrechts‹ beschreibt. [...] Josef Isensee trifft also den Puls der Zeit und ihm gebührt ein Dank, die klassische Perspektive erneuert zu haben.« Prof. Dr. Daniel Thym, in: Juristenzeitung, 8/2019