Entfremdung

Anthropologisch basierte Staatslehre bei Rousseau, Hegel und Marx als Erblast und Element sozialistischer Theorie der Zukunft

2012. 3., bearb. und erw. Aufl. II, 258 S.
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69,90 €
ISBN 978-3-428-13903-3
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69,90 €
ISBN 978-3-428-53903-1
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Price for libraries: 106,00 € [?]
86,90 €
ISBN 978-3-428-83903-2
available
Price for libraries: 129,00 € [?]

Description

Die 2. Ausgabe dieses Buchs (1985) unternahm eine vorweg genommene Autopsie des »real existierenden Sozialismus« – mit Mitteln der Theorie und im Rückgang auf die ursprünglichen Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Vier Jahre später begann dieser Machtblock einzubrechen, 1991 dann auch die Sowjetunion und mit ihr das gesellschaftliche Modell dieser Staaten.

Der daraufhin vom Neoliberalismus angestimmte Triumphgesang vom »Ende der Geschichte« blieb mittlerweile seinen Vorsängern im Hals stecken. Die reale Geschichte gehorcht keinen von uns vorformulierten Gesetzen. Sie geschieht nämlich weiter. Die brutale jüngste Krise des Finanzkapitalismus macht es sinnvoll, Karl Marx' Analysemethoden erneut zu beleben. Denn diese Krise ist keine Singularität. Sie ist nur die vorerst letzte in einer sinistren Kette von »Krächen« und »Schwarzen Freitagen«, die den Kapitalismus der Moderne spätestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts, seit dem Londoner Bankenkollaps des Black Friday vom 6. Dezember 1745, als sein Schlagschatten begleiten.

In dieser Neuausgabe wurde das Buch um drei aktuelle Kapitel erweitert. Das Fortdauern des Interesses an ihm mag sich nicht zuletzt daraus erklären, dass es immanent vorgeht; dass es sich aggressiver Akte symbolischen Kampfs im Rahmen eines Freund-Feind-Denkens wie auch polemischer Lagermentalität enthält. Stattdessen untersucht es aus der Sache selbst, durch weithin immanente Kritik, einige Bedingungen für Ende oder Fortbestand gesellschaftlicher und menschlicher Entfremdung. Es arbeitet für materiale Demokratie und materialen Rechtsstaat im Rahmen eines erneuerten demokratischen Begriffs des Politischen.

Overview

1. Erste Fragestellung

2. Der Ansatz der Hegelschen Rousseau-Kritik

3. Hegels Staatsphilosophie in der Gesamtperspektive seines Denkens

4. Zum systematischen Hintergrund der Hegelschen Rechtsphilosophie

5. Elemente der Hegelschen Staatsphilosophie

6. Elemente der Staatsphilosophie Rousseaus

7. Dialektik von Freiheit und Herrschaft

8. Grundzüge der Anthropologie Rousseaus

9. Der anthropologische Sinn des Gesellschaftsvertrags

10. Rousseaus staatstheoretische Fragestellung

11. Anthropologische und gesellschaftliche Einheit

12. Folgerungen aus Rousseaus Staatsmodell

13. Analogien in der Staatslehre von Rousseau und Hegel

14. Differenz der Rousseauschen und Hegelschen Staatstheorie

15. Herrschaft und Knechtschaft

16. Anthropologie der Endlichkeit

17. Zur Rolle der Anthropologie Rousseaus und Hegels für den ursprünglichen Marxismus

18. Rousseaus Therapie von Entfremdung

19. Die Marxsche Hegel-Kritik

20. Anthropologie aufzuhebender Entfremdung

21. Vergegenständlichung und Entfremdung

22. Reduktion auf ökonomische Entfremdung

23. Kapitalismuskritik und Aufhebung von Entfremdung

24. Staat und Gesellschaft

25. Materialistische Philosophie und sozialistische Theorie des Staats im Ansatz des frühen Marx

26. Zum Wandel des Entfremdungsbegriffs bei Marx vor dem Hintergrund von Hegels Analyse der bürgerlichen Gesellschaft

27. Warenform und Rechtsform im »Kapital«. Lukács' Analyse der Verdinglichung

28. Der marxistische Versuch von Pašukanis

29. Der leninistische Ansatz von Stuka

30. Formcharakter des Rechts und Entfremdung. Sozialgeschichte und bürgerliche Rationalität

31. Entfremdete Übergangsgesellschaft

32. Einige Gesichtspunkte zum Fortführen der Diskussion

33. Erste Lehren

34. Philosophische Aspekte für eine materialistische Rechtstheorie der Zukunft

35. Einige Elemente eines zu erneuernden materialistischen Rechtsdenkens: Staat und Gesellschaft, Demokratie

Bibliographie

Namenverzeichnis

Sachverzeichnis

Press Reviews

»Die vorgelegte Zusammenschau ist neu […] Abgesehen von dieser Frage ist das Buch aber reich an Gedanken und Einsichten, die den Staatstheoretiker und Rechtsphilosophen belehren. […] Jedenfalls bietet die Schrift wertvolle Einsichten in ein hochaktuelles Problem, das auch die politische Wirklichkeit zu bewegen im Stande ist.« Felix Ermacora zur 1. Aufl., in: Österreichische Zeitschrift für Öffentliches Recht, Band XXIV, Heft 1-2/1973

»Die Arbeit überzeugt durch ihre sorgfältige und kenntnisreiche Interpretation der politischen Philosophie von Rousseau, Hegel und Marx und deren anthropologischen Grundlagen. […]( Diese Bemerkungen) sollen nicht den Rang der Abhandlung schmälern, die nach dem inneren Umfang und der Intensität der Durcharbeitung weit über andere Arbeiten zum gleichen Themenkreis hinausreicht.« Ernst Vollrath zur 1. Aufl., in: Rechtstheorie, Band 3, Heft 2/1972

»Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgabe, den Menschen in seiner Wirklichkeit heimisch zu machen. Bedeutungsvolle Gedanken und überzeugende Argumente sind – diesmal – in verständliche Formulierungen gekleidet und gewährleisten damit eine gute Lesbarkeit dieses Buches. […] M. als zuversichtlicher Künder hat gezeigt, daß mehr zu tun ist, als lediglich eine Bilanz zusammengestürzter Hoffnungen zu ziehen.« Willi Thiele zur 2. Aufl., in: Deutsches Verwaltungsblatt, Heft 15/1986

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