Die Kaiserin-Witwe Cixi
1997. Frontispiz, 1 Abb., 6 farbige Bildtafeln; 129 S.
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34,90 €
ISBN 978-3-428-08981-9
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Description

Kaiserin-Witwe Cixi (1835 bis 1908), die für die Welt außerhalb der Verbotenen Stadt in der letzten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts das chinesische Kaiserreich verkörperte, soll machthungrig, skrupellos und intrigant gewesen sein.

Der Autor, ein historisch interessierter Jurist, hat die herkömmliche Überlieferung, die zu dem abwertenden Urteil über diese Frau geführt hat, überprüft. Er ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß sich das negative Urteil aus einer Summe von unbewiesenen Verleumdungen und widerlegbaren Spekulationen gebildet hat, die sich besonders gegen die Kaiserin-Witwe als Frau richten. Zwar war Cixi Repräsentantin der unglücklichsten Epoche des chinesischen Kaisertums. Aufgrund dieser Stellung hat sie auch die gegensätzlichen Entscheidungen und Maßnahmen der jeweils maßgeblichen politischen Akteure abgesegnet: zunächst die das chinesische Kaisertum kompromittierende Kollaborationspolitik des Prinzen Gong und später die entgegengesetzte ausländerfeindliche Politik des Prinzen Duan. Aber nie ist sie selbst an den so widersprüchlichen Entwicklungen der chinesischen Politik zwischen 1861 und 1908 maßgeblich beteiligt gewesen. Ihr politischer Einfluß war keineswegs so groß, wie immer behauptet wird. Dazu mag ihr auch der politische Weitblick gefehlt haben. Aus dem höchsten Adel des damaligen Kaiserreichs stammend, aus einer Familie, die mit dem Kaiserhaus seit Jahrhunderten durch wiederholte wechselseitige Einheirat verbunden war, hatte sie ein besonders starkes Bewußtsein von der hohen Stellung des chinesischen Kaisertums, das sie um jeden Preis über die verhängnisvollen Zeitläufte retten wollte. Damit gewinnt ihre Rolle neben dem traurigen Schicksal, das sie familiär erlebte, einen geradezu tragischen Akzent.

Overview

Inhaltsübersicht: I. Annäherung - II. Verbreitete Abneigung: Die mandschurische Fremdherrschaft; Das anstößige Matriarchat; Die Erinnerung an die Kaiserin-Witwe Wu Zetian; Die Kolportage der Eunuchen; Der psychologische Aspekt: Die elitäre Exklusivität; Die Ideologisierung der Historiographie - III. Die Welt, in die sie hineingeboren wurde: Die mandschurischen Clans; Der Aufstieg der Qing-Dynastie; Die Qianlong-Ära; Der Niedergang - IV. Ihr Leben am kaiserlichen Hof: Die Geburt des Sohnes; Katastrophen; Die Tongzhi-Periode; Der Weg in den Abgrund; Selbstauflösung - V. Das Ende: Der Tod kam zweimal; Beisetzung und Totenruhe; Mitgefühl und Respekt - Personenverzeichnis

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