Description
Stefan Krätschmer untersucht die Integration von staatsvertraglichen Regelungen in das italienische IPR-Gesetz. Er vergleicht dabei das italienische IPR-Gesetz mit den IPR-Vorschriften anderer europäischer Staaten, insbesondere dem schweizerischen IPR-Gesetz und dem deutschen EGBGB.
Der italienische Gesetzgeber bindet die Regelungen bestimmter Staatsverträge durch einen Hinweis auf den jeweiligen Staatsvertrag umfassend in das IPR-Gesetz ein. Auch über diese Hinweisnormen hinaus lehnen sich die Vorschriften des italienischen Gesetzes vielfach an staatsvertragliche Vorbilder an und passen das bis dahin veraltete italienische IPR und IZPR an internationale Standards an. Der Verfasser untersucht die dabei auftretenden Abgrenzungsfragen und die Auslegung der einzelnen Vorschriften.
Überprüft wird zudem die Auslegungskompetenz des EuGH über die EuGVO und das EVÜ bei Anwendbarkeit der Hinweisnormen, die auf diese Staatsverträge verweisen. Ähnliche Fragen stellen sich in Deutschland durch die Integration des EVÜ in das deutsche IPR mittels der Artt. 27-37 EGBGB.
Overview
Inhaltsübersicht: I. Kapitel: Die Reform des internationalen Privatrechts in Italien: Entstehung und Grundstruktur des italienischen IPR-Gesetzes: Die Entstehungsgeschichte des IPRG - Motive und Notwendigkeit der Reform - Der Charakter des Gesetzes - II. Kapitel: Der Anwendungsbereich des IPRG: Definition »Internationales Privatrecht« (Auslandsbezug) - Der sachliche Anwendungsbereich des Gesetzes - Der zeitliche Anwendungsbereich des Gesetzes - Der Gegenseitigkeitsgrundsatz (Art. 16 disp. prel.) - III. Kapitel: Allgemeines zum IPRG und den Staatsverträgen: Staatsverträge im italienischen Recht - Der Rang der Staatsverträge im innerstaatlichen Recht - Die Staatsverträge und das IPRG - IV. Kapitel: Die besonderen Hinweisnormen der Artt. 42 I, 45, 57, 59 I IPRG: Allgemeines zur Bedeutung der »in ogni caso«- Hinweisnormen - Art. 42 IPRG (Minderjährigenschutz) - Art. 45 IPRG (Unterhaltsrecht) - Art. 57 IPRG (Vertragliche Schuldverhältnisse) - Art. 59 IPRG (Wertpapierrecht) - V. Kapitel: Die Anlehnung von IPRG-Normen an staatsvertragliche Regelungen: Verfahrensrecht - Die Kollisionsnormen - VI. Kapitel: Die Auslegung von Staatsverträgen und die EuGH-Zuständigkeit: Die Auslegung der Staatsverträge i. R. d. IPRG - Die Auslegungskompetenz des EuGH i. R. d. EuGVO und des EVÜ - VII. Kapitel: Zusammenfassung - Anhang I: IPR-Regelungen europäischer Staaten - Anhang II: Übersicht zu multilateralen Staatsverträgen - Literaturverzeichnis - Sach- und Personenverzeichnis