Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen

Poetische Bilder des Nordens von Petrarca bis Tasso

2004. 322 S.
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89,90 €
ISBN 978-3-428-11416-0
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ISBN 978-3-428-51416-8
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Price for libraries: 136,00 € [?]

Description

Die Frage, mit der sich die Autorin auseinandersetzt, lautet: Wie wird der »Norden« in der italienischen Dichtung dargestellt? Das Verhältnis italienischer Dichter gegenüber dem Norden war bislang noch nie Gegenstand einer Gesamtdarstellung. In dieser literaturwissenschaftlichen Studie steht das, was als spezifisch »Nordisch« gilt, im Mittelpunkt.

Die Motive des Nordens in der italienischen Literatur sind Darstellungsformen, die über Jahrhunderte hinweg ihre Inhalte tradieren und sich nur langsam entwickeln. Sie haben keinen Wahrheitsanspruch im Sinne einer Beschreibung eines realen, geographischen Raumes, aber sie streben eine höhere menschliche Wahrheit an. »Norden« stellt für die Italiener »eine andere Welt« dar, in der alles »anders« sein kann als in der vertrauten Welt. Die Himmelsrichtung »Norden« steht hierbei für Barbarei und Grausamkeit, für Wildheit und Wut, für Härte und Erbarmungslosigkeit, aber auch für Keuschheit, Reinheit, Tapferkeit, Heldentum, Kraft, Stärke, Männlichkeit und Ursprünglichkeit. »Norden« wird als Konzept des Fremden und Rätselhaften, des Unheimlichen und Unerreichbaren konstruiert und bietet reichlich Material für verschiedene wertvolle poetische Konstruktionen. Hinter diesem schlicht klingenden Begriff verbergen sich ganze Weltbilder, Wertvorstellungen, Sehnsüchte und auch die Konzeptualisierung der Grenzen des Menschlichen.

Overview

Inhaltsübersicht: Einleitung - I. Finsternis und Licht: heidnischer und christlicher Norden im Dittamondo von Fazio degli Uberti: Der allegorische Norden: Sinnbild der Sünde und des Unglaubens oder letzte Grenze der Menschheit - Der schreckliche, barbarische, wütende Norden - Der heitere, idealisierte, heile und reine Norden - II. Petrarca und der Norden: Der humanistische Blick auf den Norden - Thule und das Land der Hyperboreer: Der Norden als Ablenkung und Illusion - Menschen, vom Weg der Sonne entfernt und von Natur aus gegen den Frieden, denen das Sterben nichts ausmacht - Der Norden ist jenseits der Alpen: »vertù latina« versus »furor di lassù« - III. Der Norden im Werk Ariosts: Topoi, Ironie und »Nördlichkeit« - Am Rande der Welt - Unter dem Himmelspol und unmittelbar jenseits der Alpen - IV. Die Wende: Neue Informationen und neue Quellen: eine Neubewertung des Nordischen - Olaus und Johannes Magnus vertreiben die Finsternis - Die Navigationi et viaggi von Ramusio. "Unser Norden" und die andere Hemisphäre - Eine Interpretation des Nordens - V. Eine poetische summa des Nordens: Orazio Ariosti und sein nordisches Epos Alfeo: Imagination und furor - Nordische Landschaften - Piraterie und verborgene Schätze - Ikarus fliegt zum Nordpol. Altertum, Ruhm und Mythen des Nordens - Wunder und Monstren im Norden - Nordische Frauen: keusch und kriegerisch, tapfer und männlich - Krieger des Nordens und Barbarei Italiens - Nordischer Himmel, kein nordisches Schicksal - VI. Der Norden im Werk Torquato Tassos: Die Erweiterung des Horizonts - Die tapferen Kreuzritter aus dem Norden in der Gerusalemme liberata - Imagination, Wunder, Monstren und Schönheit des Nordens in den Dialoghi - Kreation und Negation von Nördlichkeit - Der Norden im religiösen Epos Le sette giornate del mondo creato - Schlußbetrachtung - Literaturverzeichnis

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