Description
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker hat sich zur Leitidee des nicht mehr absolut staatszentrierten, allmählich demokratisch werdenden Völkerrechts entwickelt. Die Staaten sind zwar die Bausteine der Völkerrechtsordnung geblieben. Aber für das Völkerrecht ist es nicht mehr gleichgültig, wie der Status zustande kommt, der den Staat ausmacht: Über ihren politischen Status – ihren Territorialstatus, ihren Verfassungsstatus – entscheiden die Völker selbst. Die Erstarkung des Selbstbestimmungsrechts zum Rechtsprinzip hat freilich an der Souveränitätsfixierung des Völkerrechts nichts geändert. Die Zuordnung der staatlichen Souveränität, insbesondere des Anspruchs der Staaten auf Achtung ihrer territorialen Integrität, zum Selbstbestimmungsrecht der Völker wirft in der Praxis immer wieder Probleme auf, ist aber auch in der Theorie keineswegs in jeder Hinsicht geklärt. Ziel dieses Bandes, der auf einer Tagung der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht gehaltene Vorträge versammelt, ist es, die rechtssystematischen, historischen und politischen Grundlagen unter Berücksichtigung der neuesten Entwicklungen zu vergegenwärtigen und offene Probleme anhand ausgewählter Problemfelder in den Blick zu nehmen.
Overview
Wilfried von Bredow
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker zwischen Politik und Recht
Gregor Ploch
Die Volksabstimmungen nach dem Ersten Weltkrieg
Christian Hillgruber
Wer ist Träger des Selbstbestimmungsrechts und wie kann man es durchsetzen? – Rechtsinhaberschaft und Rechtsdurchsetzungsmacht
Dietrich Murswiek
Offensives und defensives Selbstbestimmungsrecht
René Kuppe
Indigene Völker und Selbstbestimmungsrecht
Godel Rosenberg
Das Selbstbestimmungsrecht der Juden
Abdullah Hijazi
Das Recht eines jeden Volkes auf Selbstbestimmung
Die Autoren / The Authors
Personenregister / List of Names
Sachregister / Index