Aufklärende Rationalisierung

Ein Versuch, Max Weber neu zu interpretieren

Enlightened Rationalisation. An Attempt to reinterpret Max Weber
2013. 278 S.
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79,90 €
ISBN 978-3-428-13906-4
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ISBN 978-3-428-53906-2
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ISBN 978-3-428-83906-3
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Description

»Enlightened Rationalisation. An Attempt to reinterpret Max Weber«

This study uses a selection of texts and text passages to give a new voice to Weber. Weber is portrayed as an immensely versatile, open, even contradictory, ›anti-systemic‹ thinker who turns to the phenomena and who reacts to the upheavals of the time. To use a term from musicology, his thinking can be described as ›polyphonic‹. It is a way of thinking that sees diversity and difference as enrichment, that does not try to resolve tensions and contradictions, but allows and acknowledges them, and that encourages an attitude of tolerance.

Weber focuses on the phenomenon of rationalisation, whose one-sided and purpose-oriented understanding he tries to extent, ›enlighten‹. Weber addresses the Janus-headedness of contemporary rationalisation, its destructive potentiality, but nevertheless holds on to it, because rationalisation means material and cultural wealth. However, it draws attention to the price to be paid for one-sidedness.

The paper interprets passages from the sociology of religion, the famous lectures, »Economy and Society«, the sociology of music. It is interpreted as a theory of decay of rationalisation. A ›war of sounds‹ is raging. Weber's theory of rationality as well as his theory of values can be regarded as a ›philosophy‹ whose characteristic is pluralism. His correspondence contains a ›Minissima Moralia‹, a ›tiny moral theory‹. The close connections to the motives of (American) pragmatism are highlighted: Weber, according to the thesis, is a ›would-be‹, an ›almost‹ pragmatist.

Weber’s language, which contains numerous metaphors, is a topic in its own right. They show a substructure of his thought that tells us where Weber sees the way into the future.

Overview

Einleitung: Max Webers »polyphones« Denken

1. Aufklärende Rationalisierung I.
Zu einem Motiv des Denkens


Begriff der Aufklärung – Licht, Schatten, Blendung – Wider den Substantialismus – »Versachlichung« der Philosophie – Antinormativer Normativismus – Die Eröffnung von Möglichkeitshorizonten – Lernen für die Zukunft – Übergang: zum weiteren Vorgehen

2. Aufklärende Rationalisierung II.
Zum Erfahrungshintergrund des Denkens


Polytheismus – Entzauberung und Sinnkrise – Die »Lieblosigkeit« der modernen Welt – Eine alternative »Systematik« – Der Intellektuelle als tragische Gestalt – Die »metaphysischen Bedürfnisse des Geistes« – Defizite der Sinnkrisendiagnose – Sinnbegriffe – Die Präsenz Nietzsches – Das Zeitalter des Zählens und Messens – »Desillusionsprosa«: der Einfluss von Lukács – Kritik der »vollendeten« Vernunft: Hegel

3. Pluralismus der Rationalität. Die erste Konsequenz

Vernunft und Rationalität – Theorie der Rationalität – Die vermeintliche Präferenz für Zweckrationalität – Ein wertrationaler Begriff von Zweckrationalität – Die Rationalität emotionalen und traditionalen Handelns – Die Vielfalt rationalen Handelns

4. Pluralismus der Werte. Die zweite Konsequenz

Wertbegriff und philosophischer Kontext – Auf dem Weg zu einer eigenen Position – Überlegungen zu einer Theorie der Werte: allgemein/konkret – Das diskursive Arrangement mit Wertekonflikten

5. »Krieg der Töne« oder Die Geburt der Rationalisierung aus dem Geist der Musik

Das eigentliche Thema: Rationalisierung – Rationalisierung: eine Kategorie des Unbehagens – Rationalisierte Musik als Zeichen des Verfalls – Die Entdeckung der Rationalität im Irrationalen – Dialektik der Rationalisierung – Musik und Heilsgeschehen – Fortschritt in der Musik und die Regression des Hörens – Rebellische Töne: der Einfluss der Musikethnologie – Webers Irrtum: Kreativität statt »Untergang«

6. Minissima Moralia. Zur Kritik des »parzellierten Menschentums« in den Briefen

Die Briefe – Ethik vs. Moral: zum Sprachgebrauch – Moralische Reflexionen: fünf Diskursfelder – Die potenzierte Parzellierung

7. Weber The Would-Be Pragmatist. Untersuchung einer »Wahlverwandtschaft«

Zum Begriff der »Wahlverwandtschaft« – Das Erzählen einer »lehrreichen Geschichte« – Peirce, Dewey, Schiller und James' »Anti-Philosophie« – Eine neue Fundstelle – James und Weber: vergleichende Textstellenanalyse – Das pragmatistische Fundament der Soziologie – »Nichtphilosophische Philosophie« im Objektivitätsaufsatz – Amerika als ein Fixpunkt des Denkens – Ein Pragmatist vor dem Pragmatismus

8. Blendwerke der feinen Verführung. Max Weber über die Zukunft

Die Metapher als »Substruktur des Denkens« – Metaphernbeispiele – Zur Theorie der Metapher – »Moderne« oder »Zukunft«? – Begriff der Zukunft – Was heißt »empirisch«? – Zukunftserwartungen – Die ewige Wiederkunft des Gleichen

Abkürzungen und Zitierweise

Literatur-, Namens- und Sachwortverzeichnis

Press Reviews

»Hellmich ist ein anspruchsvolles Buch gelungen, das ein tieferes Verständnis von Webers Werk, seiner Person und seiner Zeit erlaubt.« Thorsten Hild, in: Wirtschaft und Gesellschaft, online 15.03.2014

»Das von Literatur-, Namens- und Sachverzeichnis abgerundete Werk bietet damit unverzichtbare Anregungen für jede künftige Interpretation von Max Weber, die als umfassend und intellektuell redlich aufzutreten beansprucht.« Uwe Voigt, in: Philosophisches Jahrbuch, 122. Jg., 1/2015

»Das Buch eignet sich also für all jene WissenschaftlerInnen, die mit den Diskursen der Weberforschung vertraut sind und sich statt der üblichen Spezialfragen mal wieder (mit aller Entschiedenheit!) dem großen Ganzen zuwenden wollen.« Dr. Claudius Härpfer, in: Soziologische Revue, Bd. 38 3/2015

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