Arbeitsplatzgestaltung durch Betriebsnormen
1996. 281 S.
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64,90 €
ISBN 978-3-428-08650-4
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ISBN 978-3-428-48650-2
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Description

Die tarifvertragliche Mitbestimmung in unternehmerischen Fragen wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert, ohne daß die vielfältigen Probleme als rechtlich geklärt angesehen werden könnten. In der neueren tarifpolitischen Diskussion kommt Tarifnormen eine besondere Bedeutung zu, die Vorgaben für die unternehmerische Arbeitsorganisation aufstellen und dadurch Art, Umfang oder Intensität der vom einzelnen Arbeitnehmer zu erbringenden Arbeitsleistung bestimmen. Diese Regelungen sind insbesondere für die Gewerkschaften interessant, weil mit ihnen beschäftigungspolitische Wirkungen erreicht werden können. Dies beruht nicht zuletzt darauf. daß von ihnen nicht nur die gewerkschaftlich organisierten, sondern alle Arbeitnehmer erfaßt werden, was jedoch im Widerspruch zum tarifrechtlichen Verbandsprinzip steht.

Die Abhandlung untersucht Rechtsnatur, Wirkungsweise und rechtliche Zulässigkeit dieser als Arbeitsplatzgestaltungsregelungen bezeichneten Tarifnormen. Diese werden als Betriebsnormen qualifiziert, die gemäß § 3 Abs. 2 TVG unabhängig von der Tarifgebundenheit der Arbeitnehmer für alle Betriebe gelten, deren Arbeitgeber tarifgebunden ist. Die fehlende Legitimation gegenüber den nicht tarifgebundenen Arbeitnehmern hat bei der Bestimmung des sachlichen Umfangs der tariflichen Regelungskompetenz entscheidende Bedeutung. Rechtliche Grundlage ist dabei die in Art. 9 Abs. 3 GG geschützte negative Koalitionsfreiheit, deren begrenzende Funktion im Tarifvertragssystem eingehend untersucht wird. Abschließend wird als weitere Grenze der tariflichen Regelungskompetenz auf die Unternehmensautonomie sowie die Berufsfreiheit des Arbeitgebers eingegangen.

Die Abhandlung gelangt zu dem Ergebnis, daß die tarifliche Ausgestaltung der Arbeitsplätze, soweit mit ihnen eine unmittelbare oder mittelbare Bestimmung der Leistungspflichten des einzelnen Arbeitnehmers erfolgt, rechtlich unzulässig ist.

Overview

Inhaltsübersicht: I. Teil: Problemstellung und Grundlagen: Arbeitsplatzgestaltung als tarifrechtliches Problem - Rechtsnatur und Wirkungsweise von Arbeitsplatzgestaltungsregelungen - Der sachlich-inhaltliche Umfang der betrieblichen Regelungskompetenz - Betriebliche Regelungskompetenz und Grenzen der Tarifautonomie - II. Teil: Arbeitsplatzgestaltung und negative Koalitionsfreiheit der nicht tarifgebundenen Arbeitnehmer: Personelle Grenzen der Tarifautonomie und Regelungskompetenz nach § 3 Abs. 2 TVG - Selbstbestimmung des Arbeitnehmers und Tarifautonomie - Der Schutz des nicht tarifgebundenen Arbeitnehmers durch die negative Koalitionsfreiheit - Arbeitsplatzgestaltung und negative Koalitionsfreiheit - III. Teil: Arbeitsplatzgestaltung und Grundrechte des Arbeitgebers: Der Schutz der Unternehmensautonomie durch Art. 14 Abs. 1 GG - Arbeitsplatzgestaltung und Berufsfreiheit des Arbeitgebers - IV. Teil: Arbeitsplatzgestaltung und Funktionswandel der Tarifautonomie: Zur Funktion der negativen Koalitionsfreiheit im Tarifsystem - Zusammenfassung - Literaturverzeichnis - Sachverzeichnis

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