(Hrsg.) |  (Hrsg.)
Multiple Modernität, Globalisierung der Rechtsordnung und Kommunikationsstruktur der Rechtssysteme (RT 2–3/2007)

Internationales Symposium zur Theorie der Rechtskommunikation an der Universität Tartu im April 2006. II. SONDERHEFT ESTLAND

Rechtstheorie (RT), Band 38, Heft 2–3
2007. S. 197–394.
Erhältlich als
109,80 €
ISBN 978-3-428-13019-1
sofort lieferbar

Beschreibung

Modernitätspartnerschaft erscheint heute zwischen politisch-rechtlichen Systemen - seien sie westlicher, seien sie nichtwestlicher Prägung - angesagt, wenn es darum geht, die Modernisierung allen Rechts in nationaler, internationaler und transnationaler Perspektive zu betreiben. Modernität des Rechts ist freilich nicht etwas, was in staatlich organisierten Rechtssystemen von oben herab - gleichsam von einer Spitze oder einem Zentrum ausgehend - top down verfügt werden kann. Es handelt sich wohl eher um ein sozietales Emergenzphänomen mit normativen Implikationen, das zunehmend die gesamte Weltgesellschaft erfasst, letztere verstanden als eine Gesellschaft von regionalen Gesellschaften. Jedoch können die Modernitätsmerkmale des Rechts, gesellschaftlich und geschichtlich gesehen, in räumlicher und zeitlicher Hinsicht - je nach sozietalem Kontext und Wirkungszusammenhängen durchaus differieren.

Bei den hier vorgelegten Studien handelt es sich sämtlich um Beiträge eines Internationalen Symposiums zur Kommunikationsstruktur moderner Rechtssysteme, das im April 2006 an der Universität Tartu / Estland stattfand. Von den Beziehungen zwischen dem Europäischen und dem Estnischen Rechtssystem ausgehend, werden hier auch die - zum Teil neuartigen - Rechtsprobleme einer transnationalen und transeuropäischen Rechtsentwicklung behandelt. Sie erfassen im Rahmen der Europäisierung und Globalisierung des Rechts - wenn auch beschränkt auf bestimmte Gegenstandsbereiche und Rechtsmaterien - über alle regionalgesellschaftlichen Grenzen hinausgehend in struktureller Hinsicht zunehmend die gesamte Weltgesellschaft. Dies macht die Modernitätsforschung im Recht zu einer anspruchsvollen und schwierigen, bislang selbst wenig erforschten kommunikativen und kooperativen Wahrheitssuche, in der die Strukturen und Prozesse aller Rechtskommunikation im Zentrum moderner Rechtstheorie stehen.

Inhaltsübersicht

Inhalt: Editorial der Herausgeber: Dialektik von Europäisierung und Globalisierung modernen Rechts im weltgesellschaftlichen Kontext. Zur Modernität staatlich organisierter Rechtssysteme, insbesondere Estlands - I. Modernisierung der Rechtsstrukturen in globaler, nationaler und lokaler Perspektive: J. Laffranque, Europäisches versus Estnisches Rechtssystem: Anschein oder Wirklichkeit? - R. Narits, Recht und Rechtssystem als globale Struktur und Medium der Verhaltensorientierung - G. Tavits, Entwicklung der modernen Kommunikationsmittel und ihr Einfluss auf die Arbeitsverhältnisse - H. Veinla, Environmental Values: Global, Regional and Local Dimensions - II. Kommunikation und Wertabwägung im Spannungsfeld gesellschaftlicher und rechtlicher Interessenkonflikte: W. Krawietz, Identität von Recht und Staat? Begriff des modernen Rechts und Rechtsstaat in kommunikations- und systemtheoretischer Perspektive - I. Kull, Aufstellung allgemeiner Grundsätze und harmonisierter Regeln im Europäischen Vertragsrecht. Herkunft und Zukunft der normativen Kommunikationsstrukturen - K. Merusk, Interessenäbwägung im Planungsverfahren als normatives Kommunikationsproblem: Rechtsschutz und Ermessensfehler - III. Selbst- und Fremdbeobachtung des Rechtssystems der modernen Gesellschaft: J. Ginter, Punishment as Communication in Crime Prevention - M. Luts-Sootak / J. Sootak, Strafgesetz als Mittel zur Überwindung der Rechtsirritation - P. Praet, Politisierung des Rechts oder Verrechtlichung der Politik: Diskurs der Grundrechte - M. Schulte, Konditional- und Zweckprogrammierung des Rechtssystems in der Selbst- und Fremdbeschreibung der Rechtstheorie

Warenkorb

Ihr Warenkorb ist leer.