Zur Präzisierung und Kontrolle von Opportunitätseinstellungen
2002. 385 S.
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ISBN 978-3-428-10887-9
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Beschreibung

Einstellungen von Strafverfahren nach dem Opportunitätsprinzip bestimmen dieser Tage in weiten Bereichen das Bild staatlicher Strafverfolgungstätigkeit. Dabei werden etwa 49% der Vergehen betreffenden Ermittlungs- und Hauptverfahren unter Berufung auf die §§ 153 ff. StPO eingestellt. Und das, obwohl in der deutschen Strafprozeßordnung § 152 Absatz 2 das prozessuale Gegenprinzip zur Opportunität - namentlich die Legalität - zum Regelfall strafverfahrensrechtlicher Gesetzeskonzeption erklärt.

Der Autor kritisiert das nahezu inflatorische Gebrauchmachen der Rechtsanwendungspraxis von diesen flexiblen, weitgehend auf Nützlichkeitserwägungen und Zweckmäßigkeitsbestrebungen basierenden opportunitätsgeprägten Handlungsinstrumentarien, die zwar einerseits dem verständlichen Wunsch der Rechtspraxis nach justizökonomischem Strafverfolgungshandeln Rechnung tragen, die aber andererseits angesichts erheblicher rechtsstaatlicher Bedenken häufig und nachdrücklich im Blickpunkt wissenschaftlicher Kritik stehen. Markus Horstmann entwickelt Reformvorschläge, wie künftig adäquat mit deliktischem Verhalten aus dem Bereich der Bagatellkriminalität bis hin zur mittelschweren Kriminalität verfahren werden kann, und dies ganz im Sinne einer notwendigen Rückkehr zu einem stärker legalitätsorientierten Strafverfolgungshandeln.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung - Erster Teil: Legalität und Opportunität als unterschiedliche Kategorien der Rechtsanwendung: Legalität als Regelfall strafrechtlicher Gesetzeskonzeption - Der Einbruch des Opportunitätsgedankens in das klassisch-liberale rechtsstaatliche Strafrecht: Opportunität als rechtstheoretischer Gegensatz zur Legalität - Die Bestimmung des Verhältnisses von Legalität und Opportunität vor dem Hintergrund ihrer Begründungszusammenhänge - Ergebnis "Erster Teil" - Zweiter Teil: Legalität und Opportunität in der Konzeption des geltenden Rechts: Das Legalitätsprinzip in der Rechtswirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland - Das Legalitätsprinzip auf dem Rückzug: Die gegenwärtig weite Verbreitung des Opportunitätsgedankens in Form gesetzlicher und faktischer Einschränkungen der rechtsstaatlichen Verfolgungspflicht - Ergebnis "Zweiter Teil" - Dritter Teil: Staatsanwaltschaftliche und gerichtliche Opportunitätseinstellungen und ihre Vereinbarkeit mit der verfassungsmäßigen Ordnung: Überblick über mögliche verfassungsrechtliche Konfliktfelder im Zusammenhang mit opportunitätsgeprägten Einstellungsbestimmungen - Die Verfassungsmäßigkeit der Opportunitätseinstellungen im einzelnen - Zunächst: Die sanktionslose Einstellung des Strafverfahrens wegen Geringfügigkeit nach § 153 StPO - Opportunitätsprinzip und Sanktionsverhängung: Die Einstellung des Verfahrens bei gleichzeitiger Verhängung von Auflagen und Weisungen gemäß § 153 a StPO - Ist § 153 a StPO als Einschränkung des Legalitätsprinzips dogmatisch verfehlt, kriminalpolitisch mißglückt und am Ende sogar verfassungswidrig? - Die Verfahrenseinstellung gegen Erteilung von Auflagen und Weisungen im Spiegel der Kritik - Das weitreichende Opportunitätsdenken in den Verfahrenseinstellungen gemäß der §§ 153 b ff. StPO - Absehen von der Strafverfolgung nach § 31 a BtMG - "Kronzeugen"-Regelungen als gravierendste Durchbrechung der Legalität im Zeichen opportunistischer Strafrechtspflege - Ergebnis "Dritter Tei

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