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Wirtschaftsethik und Moralökonomik

Normen, soziale Ordnung und der Beitrag der Ökonomik

1997. Tab., Abb.; 316 S.
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ISBN 978-3-428-09125-6
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ISBN 978-3-428-49125-4
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ISBN 978-3-428-79125-5
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Preis für Bibliotheken: 129,00 € [?]

Beschreibung

Moral - ein Thema für die Ökonomik? Diese von vielen zunächst zweifelnd vorgebrachte Frage wird inzwischen eindeutig affirmativ beantwortet.

Die veränderte Einschätzung ist wohl nicht zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit neueren Entwicklungen der Ökonomik zu sehen, vor allem der Neuen Institutionenökonomik bzw. der Konstitutionenökonomik. Durch ihre konzeptionelle Unterscheidung zwischen individuellen Handlungen und den ihnen zugrundeliegenden - formellen wie informellen - Regeln wurde die methodische Voraussetzung für eine ertragreiche ökonomische Auseinandersetzung mit dem "Phänomen Moral" geschaffen.

Inzwischen hat, erstens, die ökonomische Analyse moralischer Normen - oder kurz: die Moralökonomik - neue oder erweiterte Einsichten in die Rolle solcher Normen in einer modernen Marktwirtschaft beisteuern können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden von Ökonomen wie auch - aus kritischer Distanz - von Theologen und Moralphilosophen zunehmend in ihrer eigenen Forschungsarbeit berücksichtigt.

Zweitens geht der ökonomische Ansatz zur Wirtschaftsethik - oder kurz: die Ordnungsethik - vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse auch normative Fragen mit der ökonomischen Methode an, und zwar keineswegs im Widerspruch zu Max Webers Konzept der Wertfreiheit, sondern offenkundig sogar ganz in seinem Sinne.

Drittens können im Zuge des neu begonnenen Diskurses auch einige bisher als gesichert geltende Hypothesen wirtschaftswissenschaftlicher Theorien in einem anderen Licht erscheinen als zuvor: Lernen im interdisziplinären Diskurs ist im Idealfall eben ein auf Gegenseitigkeit beruhender Prozeß.

Ohne Zweifel sind nicht wenige der bisher vorliegenden ökonomischen Beiträge derzeit sehr umstritten. Auch und gerade in ihrer Heftigkeit dokumentiert die aktuelle Diskussion jedoch zugleich die Fruchtbarkeit des Forschungsprogramms, das sich binnen weniger Jahre bereits fest in der scientific community etabliert hat.

Dies alles ist Grund genug, dem Ansatz der Ordnungsehtik und Moralökonomik den nunmehr vorliegenden eigenen Sammelband zu widmen. Die nachstehend aufgeführten Beiträge dokumentieren auf hohem Niveau die aktuelle Auseinandersetzung um konzeptionelle Fragen ebenso wie konkrete Anwendungen und wesentliche Weiterentwicklungen des Ansatzes. Zugleich bekräftigen sie eindrucksvoll die These: Moral – Thema für die Ökonomik.

Inhaltsübersicht

Inhalt: K. Homann, Sinn und Grenze der ökonomischen Methode in der Wirtschaftsethik - F. Haslinger, Das Ende der Wirtschaftsethik: Grenzen einer ökonomischen Methode - P. Weise, Ökonomik und Ethik (Korreferat) - G. Engel, Wirtschaftsethik und pragmatische Moralskepsis. Zum Vorrang der Empirie vor der Ethik - R. Marx, Muß die Welt verbessert werden? (Korreferat) - H. G. Nutzinger, Pragmatische Moralskepsis und Wirtschaftsethik: Anfragen an ein Programm und seine Durchführung (Korreferat) - M. Schramm, Spielregeln gestalten sich nicht von selbst. Institutionenethik und Individualethos in Wettbewerbssystemen - H. Hegmann, Die Genese von Präferenzen und das ökonomische System (Korreferat) - I. Pies, Theologische Sozialethik und ökonomische Theorie der Moral: Ein Verständigungsversuch (Korreferat) - A. Suchanek, Sustainability und ökonomische Ordnungsethik - M. Leschke, Politik, Politikberatung und gesellschaftliche Moral (Korreferat) - P. Nitschke, Sustainability zwischen Politik und Ökonomie (Korreferat) - I. Bohnet, Identifikation als institutionelle Bedingung individueller Kooperation: Theorie und Experimente - M. Erlei, Nutzenfunktionen in künstlichen Experimentwelten (Korreferat) - C. Lütge, Identifikation, Homo oeconomicus und Wirtschaftsethik (Korreferat) - U. Druwe, Die Umsetzung ordnungsethischer Erkenntnisse in der Politik - L. P. Feld, Ordnungsethische Erkenntnisse und Politikerverhalten (Korreferat) - S. Voigt, Optimismus allein genügt nicht; die Umsetzung ordnungsethischer Erkenntnisse setzt deren Existenz voraus (Korreferat)

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