Wildes Recht

Zur Pathogenese des Effektivitätsprinzips in der neuzeitlichen Eigentumslehre

2010. 2. Aufl. 122 S.
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ISBN 978-3-428-13328-4
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ISBN 978-3-428-53328-2
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ISBN 978-3-428-83328-3
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Beschreibung

Die Lehre von der vorstaatlichen Begründung und Sicherung des Eigentums, die Überzeugung, dass die Einwirkung auf den zu erwerbenden Gegenstand selbst – ohne anderer Menschen Mitwirkung – das Mein und Dein erzeuge, zählt zu den wirkungsmächtigsten Annahmen des Liberalismus und wohl der westlichen Moderne schlechthin.

In Einklang mit neueren Forschungen stellt die Studie die These zur Diskussion, dass es vor allem das Engagement der frühneuzeitlichen Mächte in Übersee war, das dem Nachdenken über die philosophischen Grundlagen des Mein und Dein neue Impulse gegeben hat. Freilich gab es nicht »die« koloniale Erfahrung, sondern ganz unterschiedliche Prägungen. Die Differenzen sichtbar zu machen ist eines der Hauptanliegen der Arbeit, die zuerst die spanischen, dann die englischen und die niederländischen Unternehmungen und ihre geistesgeschichtlichen Rückwirkungen beleuchtet. Sie nimmt zum Vergleich überdies die Verhältnisse im »weltfremden« Mitteleuropa in den Blick.

Um die Geburt der modernen Eigentumstheorie aus dem Geist der europäischen Expansion zu rekonstruieren, dienen als Quellen neben den maßgeblichen (natur-)rechtlichen Abhandlungen auch Reiseberichte und Landesbeschreibungen, die auf das Bild von Mensch und Welt – nach ihrer »Entdeckung« – Einfluss nahmen.

Inhaltsübersicht

I. Schöne neue Welt – Vorrede

II. Im Westen nichts Neues – Spanische Sinnstiftung nach 1492

III. Fencing the Law – Die Verdinglichung des Mein und Dein in den englischen Kolonien

IV. Rechtsgeleerdheit met force – Der Sündenfall der holländischen Jurisprudenz im ostindischen Zeitalter

V. Das Neue Recht in der Alten Welt – Von der Rebellion zur Assimilation

Quellen- und Literaturverzeichnis

Personen- und Ortsverzeichnis

Pressestimmen

»Das Buch sei jedem, der an einer kurzweiligen, scharfsinnigen und klugen Studie interessiert ist, ans Herz gelegt.«
Thomas Finkenauer, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germ. Abt., Bd. 128/2011

»Was mich am meisten gefreut hat: Die Studie ›Wildes Recht‹ des Rechtshistorikers Daniel Damler, in der ihm der Nachweis gelang, dass historische Kenntnis, philosophische Schärfe und literarische Kürze miteinander vereinbar sind. [...] Damler braucht nur 122 Seiten für ein Feuerwerk an Idee und historischen Berichten, um das Gegenteil zu beweisen. Unbedingt lesen!«
Jürgen Kaube, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.12.2010

»Der Rechtshistoriker Daniel Damler erzählt jetzt in einer ebenso klugen wie schwungvollen und thesenreichen Abhandlung eine ganz andere Vorgeschichte des modernen Eigentumsbegriffs. Er sieht seine Ursprünge nicht nur im Privatrecht und der bürgerlichen Gedankenwelt, sondern in Kontroversen um das Recht von Staaten zur Kolonisation.«
Jürgen Kaube, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.03.2009

»Die knappe, aber inhaltsreiche Studie Daniel Damlers zu einem historisch wesentlichen Aspekt der neuzeitlichen Eigentumslehre erfreut den Leser. Denn sie ist so lehrreich, daß sie auch eine nochmalige Lektüre verdient.«
Till Kinzel, in: IFB, Juli 2010

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