Wenn das Volk (mit)entscheidet … Wechselbeziehungen und Konfliktlinien zwischen direkter und indirekter Demokratie als Herausforderung für die Rechtsordnung

Mit einem Abdruck der wichtigsten (landes)verfassungsrechtlichen und kommunalrechtlichen Bestimmungen zu Volks- und Bürgerentscheiden

2011. 1 Tab.; 155 S.
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ISBN 978-3-428-13759-6
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ISBN 978-3-428-53759-4
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ISBN 978-3-428-83759-5
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Beschreibung

»Die Emanzipation der Laien, das ist die Demokratie«, hat Thomas Mann das Wesen demokratischer Selbstbestimmung einmal gekennzeichnet. Ohne jede Form von Repräsentation kommt dieses Herrschaftsprinzip in einem modernen Flächenstaat nicht aus. Demokratie als kollektive Selbstbestimmung des Volkes steht in der Folge vor der ständigen Herausforderung, das adäquate Verhältnis zwischen notwendiger arbeitsteiliger Repräsentation und möglicher Partizipation zu finden. Die Orientierungsleitplanken dieses Suchprozesses sind – spätestens nach den Auseinandersetzungen um das Projekt »Stuttgart 21« – verstärkt in der Diskussion begriffen. Der Ruf nach »Mitwirkung mit mehr Wirkung« erschallt immer lauter.

De constitutione lata haben die Landesverfassungen und Gemeindeordnungen bewusst ein Spannungsverhältnis zwischen direkter und indirekter Demokratie angelegt. Sie haben den jeweiligen Repräsentativorganen mit Volks- und Bürgerentscheiden Kontrastinstrumente gegenübergestellt, die als komplementäres Korrektiv wirksam werden sollen. Aus ihrem konkurrierenden Nebeneinander erwächst eine Fülle von Rechtsfragen. Sie reichen von der Zulässigkeit finanzwirksamer Volks- bzw. Bürgerentscheide, über die Erledigung, Sperr- und Bindungswirkung von Volks- und Bürgerentscheiden bis hin zum Rechtsschutz. Diese Wechselbeziehungen zwischen direkter und indirekter Demokratie stellt das Werk entlang dem Ablaufpfad plebiszitärer Mitwirkungsinstrumente dar und entwickelt Lösungsinstrumente für eine Synergien entfaltende Koexistenz beider demokratischen Willensbildungsinstrumente.

Inhaltsübersicht

I. Das Volk im Nacken der classe politique – zur verstärkten Wahrnehmung von Elementen direkter Demokratie

Seitenblick in das Mutterland neuzeitlicher direkter Demokratie – Direkte Demokratie als Herausforderung für die politische und verfassungsrechtliche Ordnung der Bundesrepublik Deutschland; Überblick über den Gang der Darstellung

II. Der (verfassungs-)rechtliche Rahmen plebiszitärer Elemente

Bundesebene – Landesebene – Kommunale Ebene – Europäische Ebene

III. Berührungspunkte und Konfliktlinien zwischen plebiszitärer und repräsentativer Demokratie bei dem Ringen um die Vorherrschaft in der demokratischen Willensbildung

Eröffnung der Konkurrenz zwischen beiden Willensbildungsmechanismen der Demokratie: Die Entscheidung über die Zulässigkeit eines Volksbegehrens bzw. Bürgerbegehrens als Nadelöhr des demokratischen Teilhabeprozesses – Erledigung des Volks- bzw. Bürgerbegehrens durch Übernahme des Anliegens – Einflussnahme durch amtliche Stellungnahmen – Sperrwirkung von Volks- bzw. Bürgerbegehren? – Bindungswirkung und Rangverhältnis von Volks- bzw. Bürgerentscheiden – Rechtsschutz: Das Volk als Staats- bzw. Gemeindeorgan?

IV. Fazit; verfassungspolitische Desiderate

Anhang: Auszüge aus Landesverfassungen und den Gemeindeordnungen

Literatur- und Sachwortverzeichnis

Pressestimmen

»Martini gelingt es, auf hohem juristischen Niveau ein sprachlich gelungenes und sicherlich auch für Nichtjuristen interessantes Buch zu verfassen, das eine vollständige Zusammenstellung und vor allem Gegenüberstellung der verschiedenen Instrumente der direkten Demokratie enthält. Zudem bietet es eine hilfreiche Sammlung sämtlicher einschlägiger Normen der Landesverfassungen und Gemeindeordnungen in den Bundesländern in einem Anhang.« Prof. Dr. Bernhard Stüer und Dirk Buchsteiner, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 18/2012

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