Mensch – Mythos – Memoria
Beschreibung
Albrecht von Wallenstein gilt als eine der faszinierendsten Figuren des Dreißigjährigen Krieges. In einem interdisziplinären Zugriff widmen sich die 28 Beiträge des aus dem internationalen Nürnberger Symposium »Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria.« hervorgegangenen Sammelbandes seiner Persönlichkeit und seinem Mythos im Wandel der Zeiten. Sie gelten dem Alltag des Krieges ebenso wie dem Wirken eines zentralen Akteurs als Kriegsunternehmer und Landesherr. Zugleich erschließen sie die Bilder, die von Wallenstein seit dem 17. Jahrhundert in der Literatur, Kunst und Musik, im Film und in der aktuellen Vermarktung verbreitet werden. In der Verknüpfung von Fragestellungen und Erkenntnissen verschiedener nationaler und disziplinärer Wissenschaftskulturen werden auf dem aktuellen Stand der Forschung Desiderate ebenso sichtbar wie die methodischen Schwierigkeiten des Zugangs zu einer Zentralgestalt der europäischen Geschichte und ihrer Rezeption, die sie als schillerndes Diskursphänomen zeigt.
Inhaltsübersicht
Birgit Emich, Dirk Niefanger, Dominik Sauerer, Georg Seiderer
Einführung
Geoff Mortimer
Die Suche nach Wallenstein – Mensch oder Mythos?
Kriegsalltag
Horst Carl
Logistik in Zeiten des Krieges: Der Kriegsunternehmer Wallenstein und das Geschäft der Heeresversorgung
Jan Kilián
Militärische Gewalt in böhmischen Städten zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges
Arne Homann
Trümmer, Gräber, Schlachtfelder – Ein Blick auf die Archäologie des Dreißigjährigen Krieges
Marian Füssel
Kommentar
Wallenstein-Bilder
Silvia Serena Tschopp
Albrecht von Wallenstein in der zeitgenössischen Publizistik. Zu den Rahmenbedingungen und Konjunkturen medialer Kommunikation im Kontext des Dreißigjährigen Krieges
Hans Medick
Wallensteins Tod. Zeitgenössische Wahrnehmungen in Medien und Selbstzeugnissen
Arne Karsten
»Gut römisch und ein Mameluck«: Das Wallenstein-Bild in der konfessionellen Auseinandersetzung
Bernhard Jahn
Wallenstein oder die Grenzen des allegorischen Theaters – Zur Figur des Friedländers im Drama der 1630er Jahre (Johann Rudolph Fischer und Johann Micraelius)
Christoph Kampmann
Kommentar
Wallenstein – Persönlichkeit und Selbstverständnis
Wolfgang Mährle
Der gewalttätige Student. Wallenstein an der Hohen Schule in Altdorf
Robert Rebitsch
Wallenstein als Politiker und Diplomat
Ronald G. Asch
Albrecht von Wallenstein. Der letzte der großen Kriegsunternehmer?
Fritz Dross
Wallensteins Zipperlein
Petr Fidler
Waldstein als Bauherr, Mäzen und »Hausvater«
Martin Holý
Wallenstein als Bildungsmäzen des 17. Jahrhunderts
Anuschka Tischer
Kommentar
Wallenstein-Rezeption
Daniele Vecchiato
Wallenstein vor Schiller. Die literarische Darstellung des Generalissimus im späten 18. Jahrhundert
Peter-André Alt
Die dunkle Seite. Zur Psychologie des Okkulten und Astrologischen in Schillers »Wallenstein«
Jörg Krämer
Klassikerkult. Wallenstein in der Musik
Ursula Kocher
Ganz und gar real. Alfred Döblins Roman Wallenstein
Bettina Brandl-Risi
Von der Kraft der Geschichte auf dem Theater – Überlegungen zu Wallenstein im Theater der Gegenwart
Peter Burschel
Kommentar
Erinnerungskultur und Marketing
Jiří Hrbek
Die Erinnerung an Wallenstein in der Familie Waldstein im 17. und 18. Jahrhundert
Victoria Gutsche
Wallenstein auf der Leinwand – Stratege, Politiker, Egomane, Bürgerlicher
Jörg Wesche
Living and Playing History – Wallenstein in der populären Event- und Medienkultur
Ulrike Ludwig
Kommentar
Kulinarische Kultur im Krieg
Josef Matzerath
Kulinarisches aus dem Krieg. Zur Ästhetik der exquisiten Kochkunst des frühen 17.
Jahrhunderts
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personen- und Ortsregister
Pressestimmen
»Bleibt zum Schluss ein durch und durch positives Fazit zu ziehen, gelingt es dem insgesamt sehr kohärent aufgebauten Sammelband doch, das Versprechen einzulösen, Mensch, Mythos und Memoria überzeugend in Verbindung zu bringen.«Prof. Dr. Steffen Höhne, in: Bohemia, Bd.59, 1/2019
»Insgesamt bietet der Band eine anregende Lektüre sowohl zu Einzelaspekten der Biografie Wallensteins und der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges bzw. der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als auch zu dem, was spätere Generationen aus dem Feldherrn machten. Letzteres lässt sich auch als allgemeines Lehrstück zum jeweils zeit‑ und interessengebundenen Umgang mit historischen Persönlichkeiten lesen, das noch einmal das Bewusstsein für eine ausführliche Quellenkritik und die stets neu erforderliche Überprüfung liebgewonnener Topoi durch den Gang ins Archiv schärft. Ein die Einzelbeiträge überspannendes Literaturverzeichnis sowie ein Orts‑ und Personenregister tragen zu einer guten Nutzbarkeit für die künftige Forschung bei.« Dr. Max Plassmann, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Band 78, Heft 1/2019
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