Von der parlamentarischen Demokratie zum Präsidialstaat

Verfassungsentwicklung am Beispiel der Kabinettsbildung in der Weimarer Republik

1998. 291 S.
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ISBN 978-3-428-09131-7
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Beschreibung

Verfassungen sind mit der Vorstellung besonderer Festigkeit und Stetigkeit verbunden. Dennoch sind auch sie auf die Wirklichkeit bezogen. Dabei zeigt sich immer wieder, daß die Wirklichkeit der Verfassungen eine besonders hohe Eigendynamik aufweist. Die Folge ist, daß sich das Verfassungsrecht fortentwickelt.

Am Beispiel der Kabinettsbildung in der Weimarer Republik wird ein derartiger Prozeß der Verfassungsentwicklung nachgezeichnet. Die Mehrheit der Nationalversammlung setzte in bewußter Abkehr von der konstitutionellen Regierungsweise des Kaiserreichs das parlamentarische Regierungssystem in den Verfassungsberatungen durch. Die Praxis der Regierungsbildung entfernte sich im Laufe der Weimarer Republik von den Vorgaben der Verfassung. Am Ende der Entwicklung entschied nicht mehr das Parlament über die Zusammensetzung der Regierung, sondern unter seiner bewußten Ausschaltung setzte das Staatsoberhaupt, wie im Kaiserreich, ein Kabinett seines Vertrauens ein. Hervorgerufen und begünstigt wurde diese Entwicklung von zahlreichen nichtrechtlichen Phänomenen aus den gesellschaftlichen Dimensionen Herrschaft, Ökonomie und Kultur.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: A. Problemstellung: Gegenstand und Aufbau der Arbeit - Zur Methode - Forschungsstand und Quellenlage - B. Die Auslegung der einschlägigen Normen der Weimarer Reichsverfassung: Die Auffassung der Literatur - Der Wortlaut und die Systematik - Die Entstehungsgeschichte - Ergebnis - C. Die Staatspraxis: Nach dem Kapp-Lüttwitz-Putsch: Das erste Kabinett Müller - Die Deutsche Volkspartei wird Regierungspartei: Das Kabinett Fehrenbach - Für ihn stand der Feind rechts: Joseph Wirth - Politische Laien als sogenannte Fachmänner: Das Kabinett Cuno - Der sogenannte Vernunftrepublikaner: Gustav Stresemann - Die Ausschaltung des Parlaments: Das erste Kabinett Marx - Nach der erneuten Niederlage der parlamentarischen Demokratie bei der Reichstagswahl: Das zweite Kabinett Marx - Ein Anachronismus: Hans Luther, der Politiker ohne Partei. Das erste Kabinett Luther - Von der republikanischen Spitze zum Ersatzkaiser: Eberts Tod und Hindenburgs Wahl - Der Reichspräsident arbeitet gegen eine parlamentarische Mehrheitsregierung: Das zweite Kabinett Luther - Der Kanzler wird ausgetauscht: Das dritte Kabinett Marx - Erneute Regierungsbeteiligung der DNVP: Das vierte Kabinett Marx - Die letzte parlamentarische Regierung: Das zweite Kabinett Müller - Das Ende der parlamentarischen Demokratie: Das Kabinett Brüning - Zusammenfassung - D. Die Rolle der Wissenschaft: Der Kampf um die Auslegung des Art. 54 WRV - Der soziale und institutionelle Hintergrund der deutschen Hochschullehrer - Die Methoden- und Richtungsänderung in der Weimarer Staatsrechtslehre - Die verfassungspolitischen Vorstellungen in der Weimarer Wissenschaft - Zusammenfassung - E. Zusammenfassung - Quellen- und Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

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