Vom Lebensleid zu psychischen Krankheiten

Auf den Spuren der »Assoziation« von Syndromen zu psychischen Krankheiten (Nosopoiesis) und ihrer »Dissoziation« in multiple »Störungstypen«

2009. Tab., Abb.; 249 S.
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Beschreibung

Spurensuche in der Kulturgeschichte der Psychiatrie: »psychische Krankheiten« sind kulturelle Konstruktionen, entsprechend auch ihre Begründung in Seele, Gehirn, Gesellschaft und die Behandlungsvorschläge zwischen Geistheilen und Gehirnchemie und -chirurgie. Vorstellungen, Begriffe, »Wissen«, die Achtung vor der Würde, die Ethik des Denkens und Handelns sind zu befragen.

Der Schamane nimmt den Menschen (auch Erde, Tiere, Pflanzen) als »begeisterten Leib«, eingebettet in eine sinnliche und aussersinnliche Welt, in der Gesundheit und Krankheit von der Lebensführung abhängen (Tabu, Achtung vor spirituellen Kräften). Erst als Körper und Seele als getrennte »Naturen« aufgefasst wurden, konnte man von »Seelenkrankheiten« reden.

Dieser Seele wurden Funktionen zugeschrieben: Kognitionen. Emotionen (»Affekte« und Triebe), Bewusstsein mit Ich/Selbst-Bewusstsein. Die Vorstellung eines klaren Wachbewusstseins führt zur Annahme des Unbewussten. Diese Funktionsbereiche wurden mehr und mehr als eigene Einheiten (mit eigener Gehirnregion) vorgestellt. Dies rief die Frage nach ihrer Verbindung (Assoziation) auf; wo die ausblieb, wurde Spaltung (Dissoziation) angenommen. Die Abtrennung von psychischen Funktionseinheiten legt die Grundlage für die Krankheitskonstruktion: Störungen des Wachbewusstseins, der Kognitionen, der Emotionen (»Affektkrankheiten«), der Einheit des Bewusstseins (Dissoziative Störungen), besonders des personalen Ich/Selbstbewusstseins (sogenannte Schizophrenien).

Inhaltsübersicht

Vom Mythos zu Philosophie und Wissenschaft

Von Mythos, Magie, Religiophilosophie zu Wissenschaften und Philosophie – Eine Seele, ein Bewusstsein, ein Ich – Psyche. Subjekt. Bewusstsein – Trennung von Religion, Philosophie und Wissenschaft – Skeptische Untersuchung des Wissens – Denken. Fragen. Gestaltung der »Welt« – Sprache – Forschen, Entdecken, Erfinden, Interpretieren – Ethik – Philosophie ist unumgänglich

Störungstypen

Leiden, Grenzsituationen, Beschwerden – Normalität des Leidens und hedonistischer Wellnesswahn – Vom Leiden zu Beschwerdebewusstsein und Heilungssuche – Schamanen und andere Heiler – Kulturgeschichte der Ursachen-Vorstellungen – Prädisposition, Vulnerabilität, Psychasthenie – Symptome und Syndrome, Diagnosen – Die Komplexität der Syndrome – Die Syndrome Depression, Manie, Schizophrenie – Die implizierten Normen im Diagnostizieren – Die Aera der Krankheitskonstruktionen (Nosopoiese)

Das Dissoziationsmodell und die Schizophrenien

Anthropologische Vorannahmen – Wurzeln der Assoziationspsychologie – Assoziationspsychologie und Psychopathologie – Die Wurzeln des Schizophrenie-Konzepts von Eugen Bleuler – Gestörte Assoziationen in Bleulers Schizophrenie-Deutung – Verdrängung und Wiederaufleben des Dissoziationsmodells – Die Pathologie des Ich/Selbst – Schizophrene Syndrome. Dissoziative Identitäts-Störung – Grenzen des Denkmodells Assoziation/Dissoziation – Der Weg der Psychiatrie zu einer integralen Heilkunde

Literatur

Sach-Index

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