Das Ungefähre in der Nationalökonomik
Beschreibung
Die Frage, welcher Bedingungen eine bestimmte staatlich eingebundene Volkswirtschaft (Nationalökonomie) bedarf, um gut zu funktionieren, wird von Fachleuten ganz unterschiedlich und zudem auch ungenau beantwortet. Doch Dissens und Konflikt sind der Materie der Nationalökonomik immanent, auch wenn diese sich oft als eine Art Sozialphysik mit Regeln zeigen möchte, die immer und überall Gültigkeit beanspruchen können. Tatsächlich ist sie jedoch trotz mathematischer Ausdrucksweisen gezwungen, mit unscharfen Variablen, ungenauen Daten und weichen Verknüpfungen zu arbeiten. Das Ungenaue, Ungefähre und Mehrdeutige einer Sozialwissenschaft vermag die Nationalökonomik nicht abzuschütteln. Dies wird im vorliegenden Buch näher ausgeführt, so dass der Leser zu einer angemessenen Erwartung gegenüber nationalökonomischen Analysen findet. Als eine Kernfrage bleibt, ob vergangenheitsbewährte Quasi-Theorien sich für zukunftstaugliche Aussagen eignen.
Inhaltsübersicht
Einleitung
Dreierlei Antriebe zur Bereinigung der Nationalökonomik
A. Menschen und Bevölkerungen
Veränderliche Menschen und Bevölkerungen – Eine Veblen-Schopenhauer-Bevölkerung und Gesellschaft – Macht haben und Macht ausüben – Globalisierung, Wirtschaftsunion und Neo-Kolonialismus
B. Geld, Zeit und Machtzuteilung
Geldwohlstand und Zeitwohlstand – Budgetdisziplin stabilisiert individuell und kollektiv – Aktive Buchgeldschöpfung und Machtzuteilung – Die Nicht-Neutralität von Geldmengenänderungen
C. Maschinerie und Methodologie
Die Fehlvorstellung vom »Maschinenmodell« – Die Nationalökonomik ist keine Sozialphysik – Ungefähre, unscharfe und bereinigte Ökonomik – Staatsform und Menschenbild
D. Starker Staat und neue Modellierung
Zwischen Skepsis und Hoffnung auf den guten, starken Staat – Dynamische Makromodelle transportieren Wirtschaftstheorien für Epochen von Regionen – Verformungen der Makromodelle als Strukturwandel und Evolution – Stützel-Raabe-Modelle mit Einperioden-Theorien zu bevorzugen
E. Wachstumszyklen, Resilienz und Regionales
»Step Cycles« als evolutorische gesamtwirtschaftliche Entwicklung – Induzierte Resilienz? – Macht im Kreislauf-Ungleichgewicht – Regionalökonomik: Endogene Potenziale
F. Kapitalien, Impulse und Vorauswirtschaft
Unechte Kapitalakkumulation – Wicksell-Effekte verbinden Geldkapital und Realkapital – Entwicklungsimpulse durch Geldkapital – Fortschritte, Vorauswirtschaft und Faktorpreis-Grenzen
G. Abschließende Bemerkungen
Frühe Schritte der Erneuerung durch Adolph Wagner (1835–1917) – Für oder gegen das Koexistenzparadoxon?
Literatur
Anhänge
Anhang 1: »How to get Europe and the Euro shockproof?« – Anhang 2: Begrenztes ökonomisches Erfahrungswissen und die Rechtswissenschaft. Einige Thesen und Notizen
Sachregister
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