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Verschränkte Ungleichheit

Praktiken der Intersektionalität in der Frühen Neuzeit

2018. 2 Abb.; 372 S.
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ISBN 978-3-428-15483-8
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ISBN 978-3-428-55483-6
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ISBN 978-3-428-85483-7
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Beschreibung

Unterscheidungen und Kategorienbildung sind ein konstitutives Element von Gesellschaft: Nach innen differenzieren Gesellschaften ihre Mitglieder in bestimmte Gruppen (und Untergruppen), nach außen grenzen sie sich von anderen Gesellschaften ab. Solche gesellschaftlichen Unterscheidungen werden jedoch niemals isoliert wirksam. Soziale Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität, sozialer Status oder das Alter einer Person sind ineinander verschränkt bzw. überkreuzen sich – und können daher auch gar nicht ohne ihre Wechselwirkungen untersucht werden. Diese Perspektive, die als »Intersektionsanalyse« inzwischen als sozialwissenschaftliches Paradigma gilt, wird in dem Band erstmals in vergleichender Perspektive auf die Frühe Neuzeit übertragen. Dem Programm einer »Historischen Intersektionsanalyse« folgend, fragen die dabei versammelten Fallstudien sowohl nach der Epochenspezifik sozialer Ungleichheiten als auch nach dem Wandel von Kategorien und deren Verschränkung.

Inhaltsübersicht

Matthias Bähr und Florian Kühnel
Plädoyer für eine Historische Intersektionsanalyse

Kerstin Palm
Einführung in das Konzept der Intersektionalität

Eva Seemann
Der kleine Unterschied. Zur Stellung von »Hofzwergen« an Fürstenhöfen der Frühen Neuzeit

Mareike Böth
Zum Glück fähig: Intersectional (in)visibilities in Glücksratgebern des ausgehenden 18. Jahrhunderts

Martin Christ
Labeling Ethnicities. Das Beispiel der Sorben in der Frühen Neuzeit (ca. 1450–1680)

Alexander Drost
Bordering jenseits territorialer Grenzen: Intersektionelles Denken und Ungleichheitsphänomene in »Niederländisch-Indien« im 17. Jahrhundert

Florian Kühnel
Kulturkontakt intersektional. Heirats- und Bestattungspraktiken von Engländern im Osmanischen Reich

Vera Kallenberg
Sexualisierte Gewalt, Judenfeindschaft und marginalisierte jüdische Männlichkeit – eine intersektionale Analyse des Kriminalprozesses gegen den ›Schutzjudensohn‹ Heyum Windmühl (Frankfurt a.M. 1808)

Matthias Bähr
Migration als intersektionale Praxis. Konfession, Stand und Ethnizität in Irland

Tim Neu
junk frauenbilt oder frome furstin und mutter? Geschlecht, Macht und Markiertheit im 16. Jahrhundert

Rachel Renault
Gleichheit, Gerechtigkeit, Billigkeit. Steuerverteilung, Status und soziale Ordnung im 18. Jahrhundert

Ulrike Ludwig
Unverhofft. Zur Verschiebung von Differenzkategorien in der Geschichte des Duells

Xenia von Tippelskirch
Intersektionale Betrachtungen der Frühen Neuzeit – ein Kommentar

Pressestimmen

»Bemerkenswert an dembesprochenen Beiheft ist das hoheNiveau aller Beiträge, die in unterschiedlicher Weise unser Verständnis der Ungleichheit in der Frühen Neuzeit schärfen. Die Frage nach der Interdependenz von Kategorien hat zugleich zu einem Zusammendenken der Ergebnisse der unterschiedlichen Forschungsfelder geführt, in welche sich die Frühneuzeitforschung in den letzten Jahrzehnten ausdifferenziert hat.« Uni.-Prof. Dr. Andrea Griesebner, in: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 47, 2/2020

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