Eine historisch vergleichende Analyse der Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken in kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsstaaten
Beschreibung
Wohlfahrtsstaaten unterscheiden sich unter anderem darin, welchen Stellenwert sie der Familie – im Vergleich zum Staat oder zum Markt – in der Wohlfahrtsproduktion zuschreiben. Die konservativen Wohlfahrtsstaaten gelten als besonders familialistisch. Das Buch präsentiert eine Familialismus-Typologie und zeichnet aus einer historisch-institutionalistischen Perspektive die Entwicklung von Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken in vier konservativen Wohlfahrtsstaaten (Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich) nach. Es wird analysiert, inwiefern und warum sich das Gesicht des Familialismus im Zeitablauf gewandelt hat. Die theoretische Verortung der konservativen Wohlfahrtsstaaten im impliziten und expliziten Familialismus bestätigt sich durch die empirische Analyse. In Belgien, Frankreich und Deutschland zeigt sich zudem eine konservative Spielart des optionalen Familialismus.
Inhaltsübersicht
Einleitung
I. Familialismus: Zur Definition des Untersuchungsgegenstands
II. Theoretische Überlegungen zur Entstehung und Entwicklung von Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken
Einleitung – Funktionalistische Ansätze – Kulturalistische Ansätze – Akteurszentrierte Ansätze – Institutionalistische Ansätze – Erklärungsfaktoren für die Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitik
III. Österreich: Der Prototyp des expliziten Familialismus
Kinderbetreuung: Varianten des expliziten Familialismus – Altenpflegepolitik: Vom indirekten zum direkten expliziten Familialismus
IV. Deutschland: Im Übergang vom expliziten zum optionalen Familialismus
Kinderbetreuungspolitik: Vom impliziten über den expliziten zum optionalen Familialismus – Altenpflegepolitik: Vom impliziten zum expliziten Familialismus
V. Frankreich: Optionaler Familialismus als Politikerbe
Kinderbetreuungspolitik: Vom strukturellen De-Familialismus zum expliziten und zum optionalen Familialismus – Altenpflegepolitik: Vom indirekten zum direkten expliziten Familialismus
VI. Belgien: Optionaler Familialismus als (ungeplanter) Nebeneffekt
Kinderbetreuungspolitik: Vom De-Familialismus zum optionalen Familialismus – Altenpflegepolitik: Vom impliziten zum expliziten Familialismus
VII. Entwicklungspfade des Familialismus
Familialismus und Wohlfahrtsstaatstypologie – Entwicklungspfade in der Kinderbetreuungspolitik – Entwicklungspfade in der Altenpflegepolitik – Entwicklungspfade des Familialismus in konservativen Wohlfahrtsstaaten
VIII. Erklärungsfaktoren des Wandels von Familialismus
Übergang zum indirekten expliziten Familialismus – Kinderbetreuung: Übergang zum direkten expliziten Familialismus – Altenpflege: Übergang zum direkten expliziten Familialismus – Kinderbetreuung: Übergang zum optionalen Familialismus – Erklärungsmuster für den Wandel des Familialismus in konservativen Wohlfahrtsstaaten
Literaturverzeichnis
Pressestimmen
»Leitners Studie leistet einen wichtigen Beitrag für die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung, die oftmals noch den fixen und generalisierenden Typologien verhaftet ist.«
Wolfgang Keck, in: Femina Politica, 1/2014
»Diese gewinnbringende Studie der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung bietet für die aktuellen Debatten um den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen einerseits und die Auseinandersetzung über Pflegebedarf andererseits wichtige Denkanstöße.«
Dr. Alexandra Scheele, in: Portal für Politikwissenschaft, online 17.10.2013
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