Staatsgrenzen und die Migration von Völkern
Beschreibung
Dieses Buch untersucht, wie das Völkerrecht des 21. Jahrhunderts den Herausforderungen einer klimatisch bedingt mobilen Gesellschaft gewachsen ist und wie sich das Recht der Territorialstaaten mit dem Rule of the Clan nomadischer Völker versöhnen lässt. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine weltweite Freizügigkeit als Menschenrecht anerkannt und auch nomadische Völker hatten den Status von Völkerrechtssubjekten. Erstaunlicherweise sind mobile Völker seitdem nahezu ganz aus der völkerrechtlichen Literatur verschwunden. Diese Lücke schließt das Buch. Der Versuch, die Welt in ein Raster aus Territorialstaaten zu pressen, ist mit Blick auf jene Gemeinschaften, die auf ein unberechenbares Klima seit Jahrtausenden durch Migration reagieren, gescheitert. Dort, wo einst durch Europäer gezogene Linien postkolonial zu Staatsgrenzen erstarkt sind, geraten migrierende Menschen in Konflikt mit dem Territorialstaatsmodell, auf dem das heutige Völkerrecht aufbaut.
Inhaltsübersicht
A. Einleitung: Ein globaler Nomos ohne Nomaden?
B. »Wanderroute« dieser Untersuchung
C. Nomaden in Zeit, Raum und Recht
Was sind Nomaden? – Auf der Suche nach einer Definition des Nomaden – Territorien und Grenzen aus dem Blickwinkel von Staaten und Nomaden – Rechtliche und politische Behandlung nomadischer Völker im Wandel der Zeiten – Politischer und wissenschaftlicher Paradigmenwechsel: Nomaden im 21. Jahrhundert – Résumé
D. Neue Staatenpraxis im 21. Jahrhundert
Grenzvertrag zwischen Sudan und Südsudan 2013 – Neuverhandlung der Rechte der Samen – Tadschikistan und Kirgisien – Neue Dynamik multilateraler Verträge in Afrika – Bewertung des neuen Völkerrechts zu nomadischen Wanderrechten
E. Nomadische Grenzübertrittsrechte im Völkergewohnheitsrecht und der späteren Vertragspraxis
Spätere Staatenpraxis oder Gewohnheitsrecht? – Fazit: rechtspluralistisches Gewohnheitsrecht
F. Wanderrechte im kodifizierten Völkerrecht
Nomadisches Wanderrecht als Menschenrecht – Schutz indigener Völker – Nomadisches Wanderrecht als Minderheitenrecht – Das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Brücke zwischen den Völkerrechten
G. Clans, Nomaden und die Relativität von Grenzen im 21. Jahrhundert: Was bleibt von Jellinek?
Die Rückkehr der Clans – Klimawandel und Staatszerfall – Die Entkopplung von Gebiet und Volk – Jenseits von Jellinek
H. Synopsis in Thesen
Literaturverzeichnis
Rechtsquellenverzeichnis
Entscheidungsregister
Personen- und Sachverzeichnis
Pressestimmen
»Die sehr sorgfältig ausgearbeitete Studie von Moritz von Rochow ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Völkerrechts im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung der berechtigten Interessen grenzüberschreitender nomadischer Gemeinschaften.« Dr. Harald Sippel, in: Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 1/2023
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