Eine rechtssoziologische Untersuchung des Legitimationsdefizits im 21. Jahrhundert
Beschreibung
Die ohnehin geringe Rezeption des Werkes Theodor Geigers, der bereits 1952 verstorben ist, wurde hinsichtlich der verfassungsrechtlichen Perspektiven seiner Schriften bisher gänzlich vernachlässigt. Dabei ist insbesondere das Thema der Stimmungsdemokratie von hoher Aktualität. So wird auch heute jeder Abstimmungs- und Wahlkampf genutzt, um den Anderen im Urteil der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Leere Worthülsen, wie etwa die Gerechtigkeit in all ihren irrationalen Facetten, dominieren die Parteiwerbung und bestimmen eine stimmungsgeladene Diskussion um Worte und nicht um Inhalte. Die schädlichen Auswirkungen dieses Abweichens vom Leitbild der Demokratie zeigen sich vor allem an zwei Punkten: an der fehlenden demokratischen Kontrolle von Parlament und Regierung durch die Stimmbürger sowie an der Gefahr des Totalitarismus durch das fundamentalistische Streben nach Wertgemeinschaft im Staatsleben. Beides zusammen ergibt für die heutigen Demokratien das Bild einer permanenten Staatskrise.
Inhaltsübersicht
1. Einleitung
2. Kurzbiographie Theodor Geiger
3. Wissenschaftliche Grundlagen
Ausgangspunkt: soziale Interdependenz – Gebarens–Koordination – Normen – Die Entstehung sozialer Ordnungsgefüge – Recht als soziales Ordnungsgefüge – Recht und Staat – Macht, Recht und Herrschaft – Demokratie als Herrschaftstyp – Recht und Moral
4. Die Stimmungsdemokratie nach Theodor Geiger
Aufbau und Struktur – Massengesellschaft – Disproportionalität zwischen objektiver Kultur und subjektivem Entwicklungsstand – Wertphilosophie – Ein neuer gesellschaftlicher Kitt – Vollendung der unterbrochenen Aufklärung – Demokratische Bewährungsprobe – Zusammenfassung: Die Merkmale der Stimmungsdemokratie
5. Legitimation in der Rechtssoziologie
Legitimität und Legitimation – Recht, Herrschaft und Legitimation – Legitimität in der Rechtsdogmatik – Legitimation durch Verfahren – Legitimation durch Argumentation – Bekannte Differenzen in der Rechtswirklichkeit – Erweiterung der Definition
6. Stimmungsdemokratie im 21. Jahrhundert
7. Globalisierung – Entgrenzung – Denationalisierung
Empirische Ergebnisse zur Denationalisierung aus makrosozialer und mikrosozialer Sicht – Fazit
8. Mediendemokratie
Begriff und Perspektiven – Bewertung von Medieneinflüssen – Internet im Besonderen – Fernsehen im Besonderen – Wissensvermittlung in der Mediendemokratie – Politische Kommunikationsstrategien – Inter– und transnationale Organisationen in der Mediendemokratie
9. Untersuchung der Passivität der Staatsbürger
Methodik der Untersuchung – Ergebnisse der Grundlagenstudie und der repräsentativen Untersuchung – Fazit der Studie
$.10. Postdemokratie
11. Identifikation der Stimmungsdemokratie
12. Lösungsansätze
13. Fazit – Literatur– und Sachwortverzeichnis
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