Strafrechtliche Zurechnung bei Defektzuständen

Zugleich ein Beitrag zur allgemeinen Zurechnungslehre

2001. 251 S.
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Beschreibung

Gewöhnlich wird für den Bereich der strafrechtlichen Schuld eine unterschiedliche zeitliche Struktur bei der Zurechnung in den Fällen des Vorverschuldens beim Verlust der Schuldfähigkeit einerseits und beim entschuldigenden Notstand andererseits vertreten. Demgegenüber besteht der Vorschlag der hiesigen Konzeption in einer einheitlichen Lösung. Es wird hierzu eine Normativierung der strafrechtlichen Begriffe verfolgt, die konsequent schon beim Subjekt einer Tat ansetzt, Zurechnungsfähigkeit damit nicht mehr als vorgegebene, natürliche Eigenschaft eines Menschen, sondern als strafrechtliche Konstruktion begriffen.

Aus der Perspektive des Strafrechtssystems folgt nämlich ein Begriff der Fähigkeit zum Unrecht, also einer Fähigkeit zum Normbruch, der nicht anders als normativ zu verstehen ist. Die so erreichte Normativierung des Begriffs der Zurechnung bzw. der Zurechnungsfähigkeit ermöglicht die Aufhebung des Unterschieds zwischen Schuldbegründung und Entschuldigung. Die Zuständigkeit ist das beiden Momenten gemeinsame Kriterium. Eine so beschaffene normative Betrachtung der Momente der Zurechnungsfähigkeit ermöglicht die Aufhebung der Unterscheidung zwischen Schuldbegründung und Unzumutbarkeit und damit eine einheitliche Zurechnung der Vorverschuldensfälle im Moment der "Tat".

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: § 1 Die unterschiedliche Behandlung der Zeitstruktur der Zurechnung innerhalb der Schuld - § 2 Die Entwicklung des Schuldbegriffs und deren Auswirkung auf das Vorverschulden: Anfänge einer Normativierung des Schuldbegriffs - Schuld als "Andershandelnkönnen" i. S. der herrschenden Lehre - Die Untauglichkeit eines auf einen materiellen Gehalt der Schuld abstellenden Kriteriums der Zurechnung - Schuld und Vorverschulden nach der Lehre von der positiven Generalprävention - Schlußbemerkung: Kritische Betrachtung des Gerechtigkeitsprinzips - § 3 Unrecht und Zurechnung: Grundlagen der eigenen Ansicht: Straftat und Strafe - Entwicklung einer Normativierung des Begriffs der Zurechnung - Zum Verhältnis von Straftat und Zurechnungsfähigkeit - § 4 Die Zurechnungsfähigkeit als strafrechtliches Konstrukt: Allgemeines - Momente der Zurechnungs(un-)fähigkeit - Zurechnungsfähigkeit als Zuständigkeit - § 5 Mögliche Einwände: Fiktion von Verantwortlichkeit: Homogener Personenbegriff? - Grundsätze im Strafrecht und Strafprozeßrecht - Verhältnis von Verantwortlichkeit und normativen Erwartungen - § 6 Zusammenfassung - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

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