Strafe und Prozess im freiheitlichen Rechtsstaat

Festschrift für Hans-Ullrich Paeffgen zum 70. Geburtstag am 2. Juli 2015

2015. Frontispiz; 862 S.
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ISBN 978-3-428-14338-2
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ISBN 978-3-428-54338-0
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ISBN 978-3-428-84338-1
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Beschreibung

Mit der vorliegenden Festschrift aus Anlass des 70. Geburtstags von Hans-Ullrich Paeffgen am 2. Juli 2015 ehren Kollegen, Weggefährten und Schüler einen Bonner Strafrechtswissenschaftler, dessen Interesse nicht nur der Dogmatik des Allgemeinen und Besonderen Teils des Strafrechts sowie dem Strafprozessrecht gilt, sondern in ungewöhnlicher Breite auch den angrenzenden Gebieten des Öffentlichen Rechts wie dem Verfassungs- und Verwaltungsrecht, namentlich Polizei- und Datenschutzrecht, zudem das Recht des europäischen Menschenrechtsschutzes. Alle diese Gebiete hat er durch eine Fülle ebenso tiefschürfender wie kritischer wissenschaftlicher Beiträge, insbesondere durch seine monumentalen Kommentierungen, maßgebend geprägt.

Die Festschrift enthält 47 Beiträge von Autoren aus Wissenschaft und Praxis, die die ganze Breite der Interessen des Jubilars abdecken, von den philosophischen Grundlagen über die klassische Strafrechtsdogmatik, Strafprozesslehre bis hin zu internationalen Entwicklungen.

Inhaltsübersicht

I. Grundlagen der Strafrechtswissenschaft

Michael Pawlik
Der Kampf ums Dasein. Innovationen in der Allgemeinen Verbrechenslehre, evolutionstheoretisch betrachtet

Detlev Sternberg-Lieben
Die Sinnhaftigkeit eines gesetzgebungskritischen Rechtsgutsbegriffs – exemplifiziert am Beispiel der Beschimpfung religiöser Bekenntnisse

Stephan Stübinger
Die Unbestimmtheit des Verbrechensbegriffs – Neues zu einer alten Geschichte

Rainer Zaczyk
Das Recht und die Lüge. Zu Kants Aufsatz »Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen«

Klaus-Stephan von Danwitz
Verlernt Hans das, was Hänschen gelernt hat? Ein Beitrag zu den Entstehungsbedingungen von Spätkriminalität

Wolfgang Löwer
Regeln guter wissenschaftlicher Praxis. Herkommen – Rechtsgrund – Durchsetzung

II. Allgemeiner Teil des Strafrechts

Urs Kindhäuser
Verursachen und Bedingen. Zur Regressverbotslehre Reinhard Franks

Wolfgang Schild
Sportadäquanz. Zur Begründung eines Strafbarkeitsfreiraums

Friedrich Toepel
Sich Abfinden mit der Tatbestandsverwirklichung

Klaus Lüderssen
Irrtum und Schuld. Tatbezogene Rechtsfolgenerwägungen relativieren dogmatisch-konstruktive Handlungs- und Bewußtseinsstrukturen

Volker Erb
Der Erlaubnistatbestandsirrtum als Anwendungsfall von § 17 StGB

Günther Jakobs
Der sogenannte Erlaubnistatbestandsirrtum

Franz Streng
Der Erlaubnistatbestandsirrtum und die Teilnahmefrage – Elemente einer Akzessorietätslösung

Lothar Kuhlen
Eine Anmerkung zur Lehre vom Doppelirrtum

Claus Roxin
Einzelaktstheorie und Gesamtbetrachtungslehre

Michael Hettinger
Die besonders schweren Fälle mit oder ohne Regelbeispiele: Misslungene oder gelungene Rechtsfiguren? – Ein Vorschlag zur Güte

III. Besonderer Teil des Strafrechts

Jürgen Wolter
Proliferation, Whistleblowing und Wahlfeststellung im Rahmen des Landesverrats

Bernd Müssig
Einspruch. Zur notwendigen Differenzierung von Mord und Totschlag bei der Reform der Tötungsdelikte

Ulfrid Neumann
Standards valider Argumentation in der Diskussion zur strafrechtlichen Bewertung von Maßnahmen der »Sterbehilfe«

Torsten Verrel
Vereine und Ärzte helfen nicht, nimm Dir selbst den Strick! Anmerkungen zur Diskussion über die Kriminalisierung von Suizidbeihilfe

Wilfried Küper
Über den Versuch der Absatzhehlerei

Klaus Rogall
Totgesagte leben länger! – Zur Aufgabe der Interessentheorie durch den BGH

Thomas Vormbaum
Das Delta der Rechtsbeugung. Zum Schutzgut und zum Täterkreis des § 339 StGB

IV. Strafprozessrecht

Wolf-Rüdiger Schenke
Die Gesetzgebungskompetenz für die Strafverfolgungsvorsorge

Christoph Gusy
Grundrechtssicherung durch Richtervorbehalte

Frank Zieschang
Polizeiliche Tatprovokation

Klaus Ferdinand Gärditz
Verfahrensöffentlichkeit im Strafprozess. Eine Standortsuche zwischen Prozessfunktionen, Legitimationstheorie und Verfassungsrecht

Carl-Friedrich Stuckenberg
Justizpflicht und Verdacht

Robert Esser
Unschuldsvermutung (Art. 6 Abs. 2 EMRK) bei Verfahrenstrennung. EGMR, Karaman/Deutschland, Urteil v. 27.2.2014, 17103/10

Heiko Lesch
Die Akten im Strafprozess – ein Beitrag aus der Sicht der Strafverteidigung

Hans Dahs
Der »entfernte« Angeklagte oder die Hauptverhandlung als »Videokonferenz«

Martin Böse
Art. 6 Abs. 3 lit. c EMRK und die Verteidigung des abwesenden Angeklagten in der Berufung

Wolfgang Frisch
Zum Recht des abwesenden Angeklagten auf Verteidigung, insbesondere in der Berufungsinstanz

Wolfgang Wohlers
Der Strafverteidiger. Rechtsbeistand oder (auch) Vertreter des Beschuldigten?

Ralf Eschelbach
Informelle Urteilsabsprachen

Ingeborg Puppe
Präzisierungsgebot und Beurteilungsspielraum in der strafrechtlichen Rechtsprechung

Helmut Frister
Darf die Strafzumessungsschuld im Strafverfahren geschätzt werden?

Klaus Wasserburg
Psychiatrisch-psychologische Gutachten ohne Mitwirkung des Probanden

Sabine Gleß
Die Würde des Zeugen ist antastbar? Allgemeines Persönlichkeitsrecht im Strafprozess

Mark A. Zöller
Opferschutz im Strafverfahren – Zwischenbilanz eines Widerspruchs

Thomas Fischer
Kann das strafrechtliche Revisionsrecht noch etwas bewegen?

Peter Rieß
Einheitsrechtsmittel und Revisionserweiterung – Erinnerungen an eine Reformdiskussion vor vier Jahrzehnten

V. Internationales

Christoph Grabenwarter
Die Vorratsdatenspeicherung aus der Perspektive der EMRK, der Grundrechte-Charta und des Verfassungsrechts

Frank Meyer
Der EGMR als Tatsacheninstanz und das Recht auf Wahrheit

Claus Kreß
Deutschland und das Verbrechen der Aggression

Andreas Ransiek
Der Einsatz von Drohnen und Wärmebildkameras nach amerikanischem und deutschem Strafverfahrensrecht

Friedrich-Christian Schroeder
Anklage und Gericht

Veröffentlichungen von Hans-Ullrich Paeffgen

Autorenverzeichnis

Pressestimmen

»Im Ergebis ist festzuhalten, dass die vorgestellten Festschriftenbeiträge allesamt sehr lesenswert sind und inhaltlich einen gelungenen Querschnitt des gegenwärtigen wissenschaftlichen Diskurses bilden.« Prof. Dr. Dr. Milan Kuhli, in: Goltdammer´s Archiv für Strafrecht, Heft 3/2018

»L'opera nel suo complesso, di cui si è inteso fornire una sorta di ›indice esplicativo‹, contiene in primis un'ottima immagine speculare del lavoro scientifico di Paeffgen, il quale ha sempre cercato di predicare il rafforzamento delle tutele dell'individuo nei confronti dello Stato. In secundis, l'opera è in grado di fornire una panoramica complessiva sui problemi attuali discussi nella scienza penale e processuale tedesca. Un ulteriore punto di forza della raccolta di studi è costituito dall'estrazione eterogenea dei suoi autori (sia accademici, sia magistrati e pratici del diritto), il che arricchisce l'opera di una pluralità di prospettive. In sintesi, gli studi in onore di Hans-Ullrich Paeffgen, noto per la sua straordinaria capacità argomentativa nonché per l'accuratezza scientifica nell'affrontare la giurisprudenza e la letteratura giuridica [...], costituiscono una risorsa importante per monitorare gli sviluppi del diritto penale d'Oltralpe.« Lukas Staffler, in: Archivio Penale, 1/2016

»Schon die Tatsache, dass mit zwei BGH-Richtern (Thomas Fischer und Ralf Eschelbach) ein veritabler Teil des 2. Strafsenats unter den Autoren vertreten ist, macht neugierig. Und so hat denn dieser Band, an dem sich hervorragende Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Rechtsprechung beteiligt haben, neben Artikeln, die wissenschaftliche Tiefe repräsentieren, auch solche zu bieten, die nachdenklich machen über die strafrechtliche Praxis. [...] Bleibt zu hoffen, dass diese Festschrift nicht in den Archiven der Universitäten und wissenschaftlichen Bibliotheken vergraben, sondern von den Tatgerichten zur Kenntnis genommen wird.« In: Richter ohne Robe, 1/2016

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