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Staatensystem und Geschichtsschreibung

Ausgewählte Aufsätze zu Humanismus und Historismus, Absolutismus und Aufklärung. Hrsg. von Notker Hammerstein / Gerrit Walther

2006. Frontispiz; 357 S.
Erhältlich als
69,90 €
ISBN 978-3-428-12025-3
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69,90 €
ISBN 978-3-428-52025-1
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Preis für Bibliotheken: 106,00 € [?]

Beschreibung

Ulrich Muhlack, Professor für Allgemeine historische Methodenlehre und Geschichte der Geschichtswissenschaft in Frankfurt a. M., gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Kennern der Ideengeschichte des Humanismus, der Aufklärung und des Historismus. In Schriften über Beatus Rhenanus, die Klassische Philologie des 18. Jahrhunderts und »Geschichtswissenschaft im Humanismus und in der Aufklärung« - so der Titel seiner grundlegenden Darstellung von 1991 - hat er maßgeblich mit dazu beigetragen, die Geschichte der Geisteswissenschaften als eigenes Forschungsfeld zu etablieren. Magistrale Studien widmete er Wilhelm von Humboldt, Johann Gustav Droysen und Leopold von Ranke, dessen Briefwechsel er im Auftrag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgibt.

Seit seiner von Otto Vossler inspirierten Dissertation über »Das zeitgenössische Frankreich in der Politik Humboldts« (1967) fragt Ulrich Muhlack nach den Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Politik. So sucht er Konstellationen der Historiographiegeschichte aus ihren Beziehungen zur zeitgenössischen Politik zu analysieren, Probleme der Epochenbildung und der Genese europäischer Staatlichkeit hingegen unter Rekurs auf die Formen und Weisen zu diskutieren, in denen sie in der Geschichtsschreibung ihrer eigenen wie späterer Epochen dargestellt und gedeutet wurden. Er erweist gelehrte Erkenntnisinteressen als Reflexe politischer Erfahrungen und Überzeugungen - und zeigt zugleich, inwiefern Wissenschaft im gelehrten 19. Jahrhundert aus eben diesem fundamental praktischen Impuls her zu einer autonomen Sphäre eigenen Rechts werden konnte.

Auch dieser Band versammelt Schriften, die sich paradigmatisch im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Politik bewegen. Neben typologischen Versuchen und exemplarischen Studien zu Genese, Struktur und Legitimation des absoluten Fürstenstaates in Frankreich enthält er Arbeiten zur politischen Historiographie des 18. und 19. Jahrhunderts, zur Entstehung nationaler Symbolik und zur Gründung der Universität Berlin.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Mittelalter und Humanismus - Eine Epochengrenze - Die Frühe Neuzeit als Geschichte des europäischen Staatensystems * Thronfolge und Erbrecht in Frankreich - Absoluter Fürstenstaat und Heeresorganisation in Frankreich im Zeitalter Ludwigs XIV. - Physiokratie und Absolutismus in Frankreich und Deutschland * Die humanistische Historiographie. Umfang, Bedeutung, Probleme - Historie und Philologie - Geschichte und Geschichtsschreibung bei Voltaire und Friedrich dem Großen - Schillers Konzept der Universalgeschichte zwischen Aufklärung und Historismus * Die Universitäten im Zeichen von Neuhumanismus und Idealismus: Berlin - Universalgeschichte und Nationalgeschichte. Deutsche Historiker des 18. und 19. Jahrhunderts und die »Scientific Community« - Die »Germania« im deutschen Nationalbewußtsein vor dem 19. Jahrhundert - Historie und Politik im Vormärz - Das europäische Staatensystem in der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts - Register

Pressestimmen

»Vom Mittelalter bis in die Gegenwart reicht die Zeitspanne, von politischer Geschichte bis zu Wirtschafts-, Rechts- und Historiographiegeschichte die thematische Breite, die Ulrich Muhlack in 14, in dem Sammelband neu aufgelegten Aufsätzen behandelt. Zu Ehren seines 65. Geburtstages wurde hier ein beeindruckendes Sample zusammengestellt, das bekannte Schwerpunkte vertieft und Einblicke in bisher weniger bekannte Schaffensgebiete des Frankfurter Historikers erlaubt. [...] Seine Analysen bestechen mit scharfsinnigen, epochenübergreifenden Interpretationen. Dabei schärft er unser Bewusstsein für geistesgeschichtliche Zäsuren und bindet gleichzeitig historiographische Entwicklungen in die klassische Politikgeschichte ein.«
Angelika Epple, in: Zeitschrift für Historische Forschung, 2/2008

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