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Söldnerlandschaften

Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich

2014. Tab., Abb.; 271 S.
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ISBN 978-3-428-14420-4
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ISBN 978-3-428-54420-2
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ISBN 978-3-428-84420-3
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Beschreibung

In einer Zeit, da private Sicherheits- und Militärunternehmungen an Bedeutung gewinnen und Staaten ihr Monopol auf die militärische Gewaltanwendung in zahlreichen asymmetrischen Kriegen aufzugeben scheinen, hat die Solddienstproblematik eine neue Aktualität gewonnen. Das bereits in der Antike betriebene Geschäft mit Söldnern erlebte in der Frühen Neuzeit seine Blüte. Die gesellschaftlichen, ökonomischen, kulturellen und politischen Implikationen dieses Gewaltmarkts sind deshalb ein wichtiges Thema für die Geschichte der Frühen Neuzeit. Der wissenschaftliche Diskurs wird allerdings stark von nationalen Narrativen dominiert.

Diese unangemessene Engführung versucht der vorliegende Sammelband zu durchbrechen. In einer vergleichenden, transnationalen Perspektive wird die Frage, warum sich in der frühen Neuzeit bestimmte Räume zu erfolgreichen Rekrutierungsmärkten für Söldner entwickelt haben und somit zu Söldnerlandschaften geworden sind, von ausgewiesenen Fachleuten erörtert und diskutiert.

Inhaltsübersicht

Philippe Rogger und Benjamin Hitz
Söldnerlandschaften – räumliche Logiken und Gewaltmärkte in historisch-vergleichender Perspektive. Eine Einführung

I. Militärunternehmer und ihr Umfeld: Gewaltmärkte, Akteure, Netzwerke

Heinrich Lang
Kriegsunternehmer und kapitalisierter Krieg: Condottieri, Kaufmannbankiers und Regierungen als Akteure auf Gewaltmärkten in Italien (1350–1550)

Reinhard Baumann
Süddeutschland als Söldnermarkt

Michael Jucker
Erfolgreiche Söldnerlandschaft Eidgenossenschaft? Die Innenperspektive um 1476

Jean Steinauer
Fribourg face au marché européen du mercenariat: le poids de la France

Uwe Tresp
Böhmen als Söldnermarkt / »Böhmen« als Söldnertypus im späten Mittelalter

II. Söldnerhandel zwischen Ethnisierung und Globalisierung

Stefan Aumann und Holger Th. Gräf
Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg – ein Datenbankprojekt zu einer »Söldnerlandschaft« des 18. Jahrhunderts

Horst Carl
Exotische Gewaltgemeinschaften – Krieger von der europäischen Peripherie im 17. Jahrhundert

Marian Füssel
Panduren, Kosaken und Sepoys. Ethnische Gewaltakteure im 18. Jahrhundert zwischen Sicherheit und Stigma

III. Anreiz und Zwang: Söldner als Migranten

Benjamin Hitz
Wer ging überhaupt und weshalb? Die Eidgenossenschaft als Söldnerlandschaft: das Beispiel von Luzern im späten 16. Jahrhundert

Stefan Xenakis
»Sye sollten des handelß mussig sein [...] und betrachten daß sye burger werent«. Loyalitätskonflikte und Identitätsbrüche bei oberdeutschen Fußsöldnern des frühen 16. Jahrhunderts

Ludolf W. G. Pelizaeus
Gewaltexport zwischen »Ausschaffung« von Straftätern, Soldatenhandel und obrigkeitlichen Interessen an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert

Michael Sikora
Anmerkungen

Autorenverzeichnis

Pressestimmen

»Selbstgesetztes Ziel der Herausgeber ist es, in transnationaler Weise eine ›konzeptionelle Verknüpfung der Söldnerthematik mit der analytischen Kategorie des Raumes‹ [...] zu bewerkstelligen. Diese intendierte Verschränkung von Militärgeschichte und ›spatial turn‹ ist, so wird man bilanzieren können, aufs Ganze gesehen gelungen. Im Anschluss an die einleitenden Ausführungen der Herausgeber zu den zentralen Fragestellungen, der Gliederung und den Leitbegriffen des Bandes (insbesondere zu den Begriffen Söldner, Landschaften und Gewaltmärkte) präsentieren die Einzelstudien luzide Fallbeispiele, die das Potenzial dieses weiten Forschungsfeldes kenntlich machen.« Michael Rohrschneider, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 102. Bd., 4/2015

»Diese mehrfache ›Konstruiertheit des Söldnerphänomens‹ herauszuarbeiten, ist den Autoren des Sammelbandes überzeugend gelungen.« Martin Rink, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, 74. Jg., 1-2/2015

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