Beschreibung
Die Arbeit untersucht zwei grundlegende Themen, die seit einer bedeutenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Juni 2010 im Mittelpunkt der aktuellen strafrechtlichen Diskussion stehen. Das erste Thema betrifft die Schadensbezifferung. Während das BVerfG die Bezifferung in erster Linie dann für erforderlich erachtet, wenn ein Vermögensschaden mit Gefährdungslagen begründet wird, entwickelt diese Arbeit ein umfassendes Bezifferungsgebot für alle Arten des Vermögensschadens. Das zweite Thema betrifft die beziffernde Schadensberechnung, die nach BVerfG und BGH in Anlehnung an das Handelsbilanzrecht erfolgen kann. Der Autor zeigt auf, dass in den Grundlagen der Buchführung Ansatzpunkte für eine bilanzielle Schadensrechnung zu finden sind, lehnt den Rückgriff auf das HGB im Übrigen jedoch ab. Für eine überzeugende Schadensberechnung ist der Einbezug wirtschaftswissenschaftlicher Bilanzlehren und internationaler Bilanzierungsstandards (IAS / IFRS) erforderlich.
Inhaltsübersicht
A. Einleitung und Problemaufriss
Das Eine und das Ganze – Rationalismus und Empirismus – Katzen in Kopenhagen – Erste Eingrenzungen anhand der Rechtsprechung des BVerfG – Gang der Untersuchung
B. Vermögenswertschutz in der bürgerlichen Strafrechtsordnung
C. Die strafrechtlichen Grundsätze der Schadensberechnung
Das wirtschaftliche Fundament des Vermögensbegriffs und Vermögensschadens – Das Bezifferbarkeitserfordernis – Das dogmatische Fundament des Bezifferungsgebotes – Die Modalitäten der Schadensberechnung – Der Vollendungszeitpunkt – Zweckverfehlung und individueller Schadenseinschlag – Fazit der strafrechtlichen Überlegungen
D. Vorüberlegungen und Stand der Forschung zur »Schadensbilanz«
Ein Idealtyp der Schadensbilanz? – Das Bilanzrecht in der vermögensstrafrechtlichen Rechtsprechung – Stellungnahmen aus der Literatur
E. Die Handelsbilanz als Schadensrechner
Gang der Untersuchung – Die Handelsbilanz als Untersuchungsgegenstand – Ansatz und Bewertung in der Handelsbilanz – Überlegungen zum Wertmaß nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen – Die Bewertungsregeln des HGB – Überlegung zum Indikationspotenzial der »Venezianischen Methode« – Die Bilanzlehre als methodischer Wegweiser – Ansatz und Bewertung nach IAS / IFRS
F. Beurteilung einschlägiger Schadensgruppen
Grundsätzliche Überlegungen und Anwendungskriterien der Bilanz – Kreditbetrug – Die Stundung von Forderungen – Der Verlust von Vermögenswerten und Rückholmöglichkeiten – Der Erwerb »bemakelter « Rechtspositionen – Die Schadensberechnung beim Anstellungsbetrug – Der Quotenschaden – Abrechnungsbetrug
G. Thesen
Literaturverzeichnis
Sachwortverzeichnis
Themen
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