Beschreibung
Zum »siebzigsten Geburtstag« des Bundesverfassungsgerichts reflektieren zwölf Jurist(inn)en und Sozialwissenschaftler/innen seinen Reformbedarf. Ihre Ergebnisse sind drei Abteilungen zugeordnet: Eine Bestandsaufnahme fasst zunächst im Sinne einer Vermessung der Forschungslandschaft die verschiedenen Analyseperspektiven zusammen, zu denen sowohl staatstheoretische, politikwissenschaftliche, rechtssoziologische und historische Analysen ebenso gehören wie der Versuch einer Selbstbeschreibung des Bundesverfassungsgerichts. Ihr schließen sich in der zweiten Abteilung Beiträge zur Organisation des Gerichts an, die die Richterwahl, Verfassungsbeschwerden, das Verhältnis zwischen Verfassungsrichter(inne)n und ihren Wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n sowie das Institut des Amicus curiae auf Reform-Optionen prüfen. In der dritten Abteilung werden Legitimationsaspekte des Bundesverfassungsgerichts diskutiert, die aktuell Gegenstand intensiv geführter Diskussionen sowohl unter Jurist(inn)en wie unter Sozialwissenschaftler(inne)n sind.
Inhaltsübersicht
Thomas Gawron / Oliver W. Lembcke / Robert Chr. van Ooyen: Einleitung
I. Vermessung des Bundesverfassungsgerichts
Robert Chr. van Ooyen: 70 Jahre »Hüter der Verfassung«: alles Gute! – und alles gut?
Oliver W. Lembcke: Politikwissenschaftliche Bundesverfassungsgerichtsforschung
Gertrude Lübbe-Wolff: Why Is the German Federal Constitutional Court a Deliberative Court, and Why Is That a Good Thing?
Martin H. W. Möllers: Die Reformvorschläge der Benda-Kommission zur Entlastung des Bundesverfassungsgerichts von 1998 und ihre Wirkung
II. Organisation des Bundesverfassungsgerichts
Stefan Korioth: Reformbedarf bei der Richterwahl?
Tristan Barczak: Das Bundesverfassungsgericht an der Belastungsgrenze. Zu Entlastungsmöglichkeiten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Vanessa Hellmann: Organisation des Bundesverfassungsgerichts. Blick in die Box: Zur Arbeit der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen am Bundesverfassungsgericht
Thomas Gawron: Amicus Curiae für das Bundesverfassungsgericht?
III. Legitimationsaspekte des Bundesverfassungsgerichts
Matthias Jestaedt: »Entgrenzung« mit Augenmaß
Britta Rehder und Leonie Gröning: Die Legitimationspolitik des Bundesverfassungsgerichts. Eingeschlagene Reformpfade und Grenzen der Selbstlegitimierung
Marcus Höreth: »Political Question Doctrine« – eine Reformoption für das Bundesverfassungsgericht?
Autorinnen und Autoren
Pressestimmen
»Das Buch liefert ein Panorama über verschiedene Debatten und aktuelle Fragen das Gericht betreffend. Es sei insofern wärmstens allen empfohlen, die einen Eindruck von politikwissenschaftlichen und juristischen Zugängen zur Gerichtsforschung gewinnen und sich rasch mit der Diskurslage vertraut machen wollen. [...] Die Beiträge liest man durchweg mit Gewinn: Sie sind informativ, zugleich perspektivenreich und thesenfreudig, was angesichts der jeweils knappen Umfangs besondere Anerkennung verdient. [...] Der Leser findet bestens informierte Institutionenforschung ohne jeglichen Anspruch auf das letzte Wort.« Prof. Dr. Oliver Lepsius, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 4/2022
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