Marburger Tagung zu Kants 'Metaphysischen Anfangsgründen der Rechtslehre'
Beschreibung
Die "Metaphysischen Anfangsgründe der Rechtslehre" galten lange Zeit - insbesondere in Interpretationen neukantianischer oder juristischer Provenienz - als mißglücktes Alterswerk Kants. Die philosophische Forschung der letzten zwei Jahrzehnte hat dieses Urteil gründlich revidiert. In zunehmendem Maße wurde deutlich, daß die Kantische "Rechtslehre" trotz einiger kompositorischer Mängel den Höhepunkt und Abschluß der Rechtsphilosophie in der Epoche der Aufklärung darstellt. Die Aufsätze des vorliegenden Tagungsbandes versuchen v. a., die rechtstheoretische Bedeutung und den konzeptionellen und argumentativen Reichtum der Kantischen Schrift aufzuzeigen; sie machen darüber hinaus deutlich, daß die "Rechtslehre" nicht nur für die begründungstheoretischen Fragen der Rechtsphilosophie im engeren Sinne grundlegende Bedeutung besitzt, sondern auch für die Probleme der Gerechtigkeitstheorie, der Begründung des Eigentums, für das Problem des Widerstandsrechts, des Völkerrechts und der Friedens- und Geschichtstheorie systematisch relevante Anknüpfungspunkte enthält.
Inhaltsübersicht
Inhalt: P. J. Rossi S. J., Critical Persuasion: Argument and Coercion in Kant's Account of Politics - A. Wood, Ungesellige Geselligkeit: Die anthropologischen Grundlagen der kantischen Ethik - D. Hüning, Von der Tugend der Gerechtigkeit zum Begriff der Rechtsordnung: Zur rechtsphilosophischen Bedeutung des suum cuique tribuere bei Hobbes und Kant - B. Tuschling, Die Idee des Rechts: Hobbes und Kant - J. Edwards, Disjunktiv- und kollektiv-allgemeiner Besitz: Überlegungen zu Kants Theorie der ursprünglichen Erwerbung - H. F. Fulda, Zur Systematik des Privatrechts in Kants "Metaphysik der Sitten" - D. Rodin, Der Lebenssinn der Unterscheidung von possessio noumenon und possessio phaenomenon bei Kant - K. R. Westphal, Metaphysische und pragmatische Prinzipien in Kants Lehre von der Gehorsamspflicht gegen den Staat - O. Asbach, Internationaler Naturzustand und Ewiger Friede. Die Begründung einer rechtlichen Ordnung zwischen Staaten bei Rousseau und Kant - O. Höffe, Kant als Theoretiker der internationalen Rechtsgemeinschaft - H.-C. Lucas , "[...] eine Aufgabe, die nach und nach aufgelöst, ihrem Ziele beständig näher kommt". Geschichte, Krieg und Frieden bei Kant und Hegel - P. Guyer, Life, Liberty and Property: Rawls and the Reconstruction of Kant's Political Philosophy - F. Hespe, Der Gesellschaftsvertrag: Rechtliches Gebot oder rationale Wahl - H.-D. Klein, Versuch einer Theorie des Rechts im Ausgang von Kant
Pressestimmen
»Diese weitere Aufsatzsammlung zu Kant überzeugt in verschiedener Hinsicht. Zunächst ist den Herausgebern eine erfreuliche und erfrischende Mischung der Autoren gelungen. Denn erstens finden sich hier bekannte und etablierte Kantspezialisten genauso wie jüngere Wissenschaftler, und zweitens werden vor allem die unterschiedlichen Interpretationstraditionen der amerikanischen und deutschen Kantforschung in diesem Bild repräsentiert. [...] Die Bedeutung der Kantischen Rechtslehre wird in diesem Band anschaulich dargestellt und auf einem hohen Niveau in ihrer Vielschichtigkeit diskutiert. In der kaum noch zu überblickenden Literatur zu Kant kommt dieser Aufsatzsammlung ohne Zweifel ein bedeutender Platz zu.«
Peter Schröder, in: Neue Politische Literatur, Jg. 46 (2001)
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