Die Begründung der Republik aus dem Geist der Reformation unter Verweis auf Martin Bucer
Beschreibung
Identitätsbehauptungen setzen zentrifugale Kräfte frei, die die offenen Gesellschaften westlicher Prägung zunehmend religiös oder populistisch herausfordern. Gefahr droht weniger von außen, etwa über asymmetrische Kriegführung, als von innen. Die verschiedenen Identitäten zu vermitteln erfordert Toleranz, deren Grenzen philosophisch zu ermitteln sich als schwierig, wenn nicht gar als unmöglich erweist. Dabei gerät in Vergessenheit, dass Liberalismus und republikanisches Denken auch theologisch begründet wurden, mehr noch: Im Unterschied zu Humanismus und Aufklärung, die alle guten Verfassungsformen im Rahmen des aristotelischen Denkens anerkannten, gilt für die reformierte Theologie ausschließlich die Republik als legitim. Ihre Logik hat die Vorstellung von Identität verabschiedet und ein Denken entwickelt, das der Toleranz gegenüber Identitätsbehauptungen, erst recht, wenn sie religiös begründet werden, in durchaus liberaler Absicht Grenzen zu setzen vermag.
Inhaltsübersicht
Einleitung
A. Staat und Republik
Semantische Vorüberlegungen im Hinblick auf das Ziel der Untersuchung – Vergesellschaftung und Theologie – Die Unzulänglichkeit der Vernunft als einer Grundlage für republikanisches Denken – Republik und Glaube
B. Der Streit um das Abendmahl
Wort und Sakrament als Handlungslogik – Die Eucharistie – Luther und Zwingli schließen keinen Kompromiss – Martin Bucers Vermittlung als Neutralisierung – Kompromiss und Toleranz – Politische Strategie im republikanischen Kontext
C. Sachlichkeit und Loyalität
Webers zwiefacher und entsprechend zwiespältiger Sachlichkeitsbegriff – Republikanische Loyalität
Schluss
Literaturverzeichnis und Sachregister
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