Brandenburg-preußische Reichs- und Konfessionspolitik im frühen 18. Jahrhundert
Beschreibung
Die Beziehungen zwischen Kaiser und Reich auf der einen und Brandenburg-Preußen als einem der mächtigsten Territorien des Reichs auf der anderen Seite haben in der deutschen Frühneuzeitforschung zum Alten Reich nach 1648 bislang wenig Beachtung gefunden. In dieser Studie wird die Reichspolitik Friedrichs III./I. und Friedrich Wilhelms I. mit Schwerpunkt auf ihrer Konfessionspolitik und die Profilierung als protestantische Schutzherren im Reich untersucht. Brandenburg-Preußen positionierte sich in einer seit dem späten 17. Jahrhundert zunehmend konfessionalisierten Reichspolitik erfolgreich als eine der evangelischen Führungsmächte und nutzte diese Rolle vor allem zur Profilierung gegenüber dem katholischen Kaisertum. Dabei profitierten die brandenburgischen Herrscher nicht nur von der »evangelischen Partei« am Immerwährenden Reichstag, dem Corpus Evangelicorum. Im Kampf um die Stellung Brandenburg-Preußens im Reich griffen sie auch zunehmend auf die junge preußische Königswürde zurück.
Inhaltsübersicht
A. Einleitung
Brandenburg-Preußen und das Reich − Reich und Konfession nach 1648 − Brandenburg-
Preußen. Konfession. Reich − Zur Eingrenzung des Themas und zum Aufbau der Arbeit
B. Brandenburg-preußische Konfessionspolitik in der Kurpfalz bis zum Ende des Spanischen Erbfolgekrieges
Die konfessionelle Entwicklung in der Kurpfalz 1680 bis 1705 − Das brandenburg-preußische Engagement in der Kurpfalz bis 1715
C. Föderalistische Lesart der Reichsverfassung und Konfessionskonflikt
Die Entwicklung des Corpus Evangelicorum und seiner Principia bis 1715 − Brandenburg-Preußens Verhältnis zum Reichshofrat − Kaiserliche Reichspolitik und Brandenburg-Preußens agrandissement
D. Brandenburg-Preußen und das Reich im Zeichen der konfessionellen Krise
Konfessionelle Schmähschriften: Die Fälle Usleber und Thomasius − Zwischen Berlin, Rom und Wien: Die katholischen Minderheiten in Magdeburg, Minden und Halberstadt
E. Konfessionelle Krise und politische Annäherung an Wien. Brandenburg-preußische Reichspolitik vom Beginn des Religionsstreits bis zur Allianz mit dem Kaiser (1715–1728)
Brandenburg-Preußen und das Kaisertum. Zwei Denkschriften aus dem frühen 18. Jahrhundert − Brandenburg-preußische Reichspolitik im Kontext der konfessionspolitischen Krise (ca. 1715–1724) − Von der Religions- und Verfassungskrise zum Herrenhauser Bündnis (ca. 1723–1725) − Herrenhausen – Wusterhausen – Berlin. Die Beziehungen zwischen Wien und Berlin 1724–1728
Exkurs: Konfession als Paradigma für die Beziehungen zwischen Brandenburg-Preußen und dem Kaisertum
Das so genannte »Stralendorfsche Gutachten« und seine Renaissancen − Forschungsgeschichte − Inhalt − Fazit
F. Schluss
Quellen- und Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis
Pressestimmen
»This excellent book presents thorough research and insightful analysis, and it is a major contribution to the history of early modern Prussia, confessional plurality, and imperial politics.« Benjamin Marschke, in: Zeitschrift für historische Forschung, 2/2022
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