Beschreibung
Vera Prechtel betrachtet Private Investigations vor dem Hintergrund der Beschuldigten- und Verteidigerrechte. Eine Abgrenzung der Investigation-Typen erfolgt anhand des Kriteriums der sog. »Weisungsabhängigkeit«. Berücksichtigung finden insbesondere die im VerSanG-E enthaltenen Regelungen.
Interne Erhebungen können eine Chance für die Verteidigung darstellen, zugleich aber u. U. zu einer rechtsstaatlich problematischen Privatisierung von Aufklärungstätigkeit in dem Sinne führen, dass Untersuchungsführer faktisch als Hilfsorgane der Strafverfolgungsbehörden fungieren. Die Arbeit beschäftigt sich im Kern mit der Frage, (ab) wann Private Investigations (aufgrund diverser Anreizregelungen, Vorgaben hinsichtlich der Investigation-Durchführung sowie undurchsichtiger Beschlagnahmeschutzvorschriften) als bedenkliche »Kooperationsphänomene«, welche mit rechtsstaatlichen Mindeststandards konfligieren, zu klassifizieren sind und wie dieser Malaise zufriedenstellend entgegengetreten werden kann.
Inhaltsübersicht
1. Hinführung
Gegenstand der Untersuchung und Problemaufriss – Überblick über die Struktur und den Gang der Untersuchung
2. Private Investigations in Unternehmen – Einführung und Überblick
Strafverfahren im Wandel: Gründe für den stetig zunehmenden Bedeutungsgewinn der Private Investigations – Internal Investigations – External Investigations – »Unabhängiger« Investigation Typus als Ermittlungssurrogat? – Internal und External Investigations: Worin liegt der Unterschied dieser privaten Sachverhaltsaufklärungen?
3. »Gesetz zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft« – Exempel für gegenwärtige und künftig zu erwartende (bedenkliche) Entwicklungen und Tendenzen
Reform des Unternehmenssanktionenrechts – Die unendliche Geschichte? – Private Investigations – Unabdingbare »Hilfsmittel« im Kampf gegen die Unternehmenskriminalität
4. Revolutioniertes und reformiertes Wirtschaftsstrafverfahren oder rechtsstaatlich unzulässige Erosion von Verteidigungsrechten – Quo vadis?
Exkurs: Vereinbarkeit der Private Investigations mit (wesentlichen) Prozessmaximen – Modernisierung des Wirtschaftsstrafverfahrens und zunehmende Verschlankung – Wo verläuft die Grenze des Pragmatismus? – Unbedenkliche Integration der Private Investigations in das deutsche Straf(prozess)recht unter Wahrung der Interessen der Beteiligten – Die »Quadratur des Kreises«? – Keine generelle Dämonisierung der Private Investigations – Notwendigkeit einer peniblen Differenzierung zwischen den Investigation-Arten
5. Mission accomplished
Effektive Strafverfolgung und Verteidigung im Kräftegleichgewicht – Ein Lösungsvorschlag zur unbedenklichen Nutzbarmachung der Private Investigations: Moderner Präventivansatz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität – Verbesserung interner Strukturen – Notwendigkeit von Anreizsystemen – »Allzweckwaffe« Internal Investigation: Integritätsstärkung und Entlastung in der Strafverfolgung
6. Resümee, Ausblick und abschließende Bewertung
Literatur- und Stichwortverzeichnis
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