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Ökonomisierung der Wissensgesellschaft

Wie viel Ökonomie braucht und wie viel Ökonomie verträgt die Wissensgesellschaft?

2011. Tab., Abb.; XXIX, 575 S.
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ISBN 978-3-428-13306-2
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ISBN 978-3-428-53306-0
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ISBN 978-3-428-83306-1
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Beschreibung

Der Begriff "Wissensgesellschaft" steht für einen von mehreren zeitgenössischen soziologischen Versuchen, die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts, namentlich die hoch entwickelten Industriegesellschaften, zu charakterisieren. Wie bei grand theory unvermeidlich, bietet das Konzept in seiner Allgemeinheit oder Offenheit zahlreiche Möglichkeiten für Präzisierungen und Abgrenzungen. Einigkeit dürfte darin bestehen, dass im Mittelpunkt Wissen steht, das sich vom Alltagswissen insofern unterscheidet, als es nicht Jedermann erlangen kann.

Unabhängig von der begrifflichen Klärung steht fest, dass die Wissensgesellschaft derzeit in außerordentlicher, vielleicht sogar in historisch einmaliger Weise von Einflüssen aus der Wirtschaftssphäre geprägt wird. Diese Entwicklung ist nicht auf einzelne Teile der Wissensgesellschaft beschränkt, sie durchzieht alle ihre Funktionen und Institutionen. Beispiele aus dem Hochschulbereich sind eine Studienreform, die die Berufsbefähigung zum zentralen Ziel des Hochschulstudiums erhebt, die Vorstellung, Universitäten seien wie Aktiengesellschaften zu organisieren, oder die Einrichtung leistungsorientierter Systeme der Mittelvergabe und der Entlohnung in Forschung und Lehre.

Anlässlich des 600. Jahrestages der Gründung der Universität Leipzig waren die skizzierten Entwicklungen Gegenstand einer Konferenz, deren Inhalte in der vorliegenden Schrift dokumentiert sind. Die Autoren sind Angehörige der Universität Leipzig, namhafte Vertreter anderer Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie aus Politik und Wirtschaft. In den knapp 40 Beiträgen werden allgemeine Tendenzen, Ursachen und Erscheinungsformen der Ökonomisierung, aber auch spezielle Aspekte dieser Entwicklung in den einzelnen Fachbereichen analysiert.

Inhaltsübersicht

Inhalt: Grußworte - Grundsatzreferat: J. Mittelstraß, Wie viel Ökonomie braucht und wie viel Ökonomie verträgt die Wissensgesellschaft? - Funktionen der Wissensgesellschaft: Forschungsfinanzierung: F. Emmrich, Möglichkeiten und Grenzen industriegesponserter Forschung in der Medizin - A. Landsmann / A. G. Beck-Sickinger, Forschungsfinanzierung in den Biowissenschaften. Das Beispiel Sachsen - Forschungsevaluation: R. Münch, Verarmung des Wissens durch Evaluation? Effekte des Qualitätsmanagements in der Soziologie - S. Hornbostel, Zur Problematik der Forschungsevaluation - Lehre: W. Nieke, Wissenschaftsdidaktik zwischen Kompetenzaufbau und Bildungsauftrag für die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft - J. Wildt, "Forschendes Lernen" als Hochform aktiven und kooperativen Lernens - R. Dubs, Aspekte der Bildung eines allgemeinen Wirtschafts- und Gesellschaftsverständnisses - Bildung: W. Hörner, Zur "Kapitalisierung" des Bildungsbegriffs. Bildung als Humankapital oder als kulturelles Kapital - A. Richartz / V. Schürmann, Körperliche Bildung zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung - A. Poenitsch, Die Sprachen der Bildung. Chancen und Risiken semantischer Pluralität - Kultur und Sinngebung: M. da Veiga, Spiritualität oder ökonomisches Kalkül: was brauchen moderne Unternehmen und Führungskräfte? - M. Petzoldt, Sinn geben und / oder Sinn finden? Zur Orientierungssuche in der Wissensgesellschaft - G. E. Rehn, Wirtschaft neu denken: das Alnatura Modell - Grundsatzreferat: C. Weiss, Ökonomisierung der Wissensgesellschaft - eine Kette von Missverständnissen - Positionsvortrag: B. Frey, Ökonomisierung der Wissensgesellschaft - pro - Positionsvortrag: B. Schefold, Ökonomisierung der Wissenschaft - contra. Die Wissensgesellschaft zwischen Wissenswirtschaft und neuem Humanismus - U. Heilemann / J. Fried / E. Niggemann / B. Schefold, Podiumsdiskussion: Wie viel Ökonomie braucht und wie viel Ökonomie verträgt die Wissensgesellschaftschaft? Moderation: W. Meißner - Institutionen der Wissensgesellschaft: Universitäten und Forschungsinstitute: T. Drygala, Die Aktiengesellschaft als Regelungsvorbild der Universitätsverfassung - U. Heilemann, Industrialisierung der empirischen Wirtschaftsforschung - Schulen: M. Weiß, Der Beitrag der Bildungsökonomie zur Schulqualitätsforschung; eine kritische Würdigung - K.-J. Tillmann, Ökonomische Argumente in der Schulpädagogik: Kooperation oder Abgrenzung? - M. Meri, Pisa-Erfolg Finnlands aus der Perspektive der Lehrerbildung - Bibliotheken: C. Berger / T. Busch, Der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur in der Informationsgesellschaft: Lizenzgebühren oder "free ow of information"? - O. Jungen, Die Aporie der Universalbibliothek: Das Open-Access-Problem der Wissenschaftswelt - Medien: W. Hömberg, Vom Wissen des Nichtwissens. Medien und Kommunikation in der "Wissensgesellschaft" - W. Seufert, Das Mediensystem als Wissensportal der Gesellschaft: Eintritt nur für Zahlungskräftige? - Normen, Regeln, Instrumente: L. Klöhn, Recht und Ökonomik: gestern, heute und morgen - K. Bente, Quantizierte Stromlinienform oder diversizierte Qualität. Ein Beitrag - nicht nur - aus der Praxis - M. Daxner, Der Einfluss der Ökonomisierung auf Werte und Normen im Non-Prot-Bereich - M. Daxner / K. Horn / H. J. Meyer / B. Lindert / R. Steinberg, Podiumsdiskussion: Wie viel Ökonomie braucht und wie viel Ökonomie verträgt die Wissenschaft? Moderation: G. Nonnenmacher - F. Häuser, Grußwort des Rektors zum Positionsvortrag des Bundestagspräsidenten. Professor Dr. Lammert - Positionsvortrag: N. Lammert, Ökonomie und Gesellschaft - G. Hartmann / T. Kistner / S. Mackeben / R. K. Müller / J. Zinner, Podiumsdiskussion: Spitzensport zwischen Ökonomie und Moral Moderation: P. Vorderwülbecke

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