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Nomos und Ethos

Hommage an Josef Isensee zum 65. Geburtstag von seinen Schülern

2002. Frontispiz; IX, 574 S.
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129,90 €
ISBN 978-3-428-10776-6
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Beschreibung

Mit Josef Isensee scheidet einer der profiliertesten Staatsrechtslehrer Deutschlands aus dem Amt des Universitätsprofessors. Sein 65. Geburtstag gibt seinen Schülern und Mitarbeitern Anlaß, ihren dankbaren Respekt für seinen fördernden und prägenden, menschlichen und wissenschaftlichen Einfluß zu bekunden. Diese Wirkung ging und geht aus von einer Persönlichkeit, deren Einzigartigkeit jedem, der ihr begegnet, unvergeßlich bleibt, bei der das gesprochene ebenso wie das geschriebene Wort gleichermaßen Ausdruck von Originalität und Individualität ihres Urhebers sind. Die in der Hommage versammelten Beiträge spiegeln die Bandbreite der wissenschaftlichen Interessen Josef Isensees ebenso wider wie die wissenschaftlich prägende Wirkung auf seine Mitarbeiter aus drei Jahrzehnten in Saarbrücken und Bonn.

Die Beiträge umreißen und konkretisieren - bei aller individuellen Verschiedenheit - in der Zusammenschau den Titel "Nomos und Ethos". Beide Begriffe markieren Leitideen in Leben und Werk von Josef Isensee: So ist Gehorsam gegenüber dem Gesetz zentrale Bedingung für das Gelingen der freiheitlich-demokratischen Staatsordnung, das Recht aber kann nicht allein normintrovertiert begriffen werden, sondern knüpft in vielfältiger Weise an Außer- und Vorrechtliches an, ist in seiner Handhabung verwiesen auf das Ethos des Rechtsanwenders.

Inhaltsübersicht

Inhalt: I. Staat und Kirche: O. Depenheuer, Religion als ethische Reserve der säkularen Gesellschaft? Zur staatstheoretischen Bedeutung der Kirche in nachchristlicher Zeit - H. v. Bose, Die Partnerschaft von Staat und Kirche in der säkularisierten Gesellschaft. Betrachtungen aus Sachsen-Anhalt - G. Werner, Ethik oder Religion? Zum Ersatzunterricht für den Religionsunterricht - II. Grundrechte: A. Püttmann, Menschenbild und Medienwirkung: Aspekte der Bestätigung und der Beschädigung einer Verfassungsvoraussetzung - M. Heintzen, Das alte Versammlungsgesetz in der neuen Hauptstadt - P. Axer, Eigentumsschutz für wirtschaftliche Betätigung. Zum Grundrechtsschutz von Unternehmen gegen staatliche Wirtschaftsregulierung - M. Birkenheier, Rechtsberatungsgesetz und Berufsfreiheit. Zum Stand der Diskussion über das sogenannte Anwaltsmonopol - III. Staatsorganisation: M. Jestaedt, Verfassungsgerichtspositivismus. Die Ohnmacht des Verfassungsgesetzgebers im verfassungsgerichtlichen Jurisdiktionsstaat - A. Bauer-Kirsch, Wer formuliert, hat die Macht. Zu Außenwahrnehmung und Selbstverständnis des Verfassungskonvents von Herrenchiemsee - G. Winands, Die Behandlung unerledigter Gesetzentwürfe der Bundesregierung und des Bundesrates zu Beginn einer Legislaturperiode. Zugleich eine historische Darstellung der zur Wiedereinbringung von Gesetzesinitiativen entwickelten Staatspraxis - I. Behnel, Das Änderungsantragsrecht des Bundestagsabgeordneten und des Deputierten der französischen Nationalversammlung - W. Ott, Beherrschbarkeit zukunftsregelnder Rechtssetzungsakte. Anmerkungen zur Akzeptanz des Rechtsstaates - K. Meyer-Teschendorf, Neugliederung und Bundesverfassung. Vom verbindlichen Verfassungsauftrag zur staatsvertraglichen Option - IV. Beamtenrecht: D. Zöllner, Die Wahl von Amtsträgern durch das Parlament: ein rechtsschutzfreier Raum? - M. Güntner, Beamtenbesoldung nach Leistung. Grenzen und Tendenzen - T. Roeser,$z Beamtenrecht im Beitrittsgebiet. Betrachtungen zu ausgewählten Problemen - V. Steuer- und Sozialrecht: S. Eilers, Rückwirkungsschutz für stille Reserven? Steuerrechtliche und verfassungsrechtliche Anmerkungen zur Absenkung der wesentlichen Beteiligungsgrenzen im Rahmen von § 17 EStG durch das StEntlG 1999/2000/2002 und durch das StSenkG 2001 - F. Reuther, Verfassungsrechtliche Determinanten für die Beitragsbemessung in der sozialen Kranken- und Pflegeversicherung - L. Schmude, Zivilrechtliche Haftungsbeschränkung im Sozialversicherungsrecht. Zur Auslegung von § 106 Abs. 3 SGB VII - VI. Europarecht: K. Schönenbroicher, Zum Stand der europäischen Integration. Beobachtungen und Bemerkungen aus der Praxis des EU-Rechts und der EU-Politik - S. Jakobs, Europäische Arbeitnehmerfreizügigkeit und nationaler Ämterzugang - Schriftenverzeichnis Josef Isensee

Pressestimmen

»Egal, ob es sich um Staats- und Verfassungsrecht, Kirchenrecht, Beamtenrecht, Steuer- und Sozialrecht oder Europarecht handelt, der Bonner Professor für Öffentliches Recht, Josef Isensee, prägt die deutsche Jurisprudenz seit Jahrzehnten – auf den verschiedenen Feldern und ebenso nachhaltig wie unverwechselbar. Geradezu legendär ist der Ruf des 65-jährigen Gelehrten, der mit Ende des Sommersemesters als Hochschullehrer der Bonner Universität emeritiert worden ist. Neben seiner rhetorischen und stilistischen Brillanz, seinem stupenden Fachwissen und seinem schier unerschöpflichen literarischen Bildungshintergrund ist es vor allem die argumentative Stringenz, mit der Isensee seinen Ruf als Ausnahmepersönlichkeit bei Studenten wie Kollegen über Fachgrenzen hinaus gleichermaßen begründet. [...] Tatsächlich ist es ein durchgehendes Motiv des Staatslehrers Isensee, jenes geistig-moralische Fundament, auf dem unsere res publica gründet, im juristischen wie politischen Diskurs als tragfähig und das ihm entsprechende Menschenbild weniger als Angebot oder Möglichkeit, denn als konkrete Verpflichtung zu verantwortlichem Handeln zu begreifen. Isensees staats- und verfassungsrechtlichen Argumentationen erhalten von hier aus ein hohes Maß an unbequemer Verbindlichkeit, die man sich in Zeiten bequemer Unverbindlichkeit nur wünschen kann.« Volker Kronenberg, in: General-Anzeiger, 11.09.2002

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