Nationalismus in Europa nach 1945
2001. Tab.; 473 S.
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ISBN 978-3-428-10419-2
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ISBN 978-3-428-50419-0
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Beschreibung

Der politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks hat zum Ausbruch von Nationalbewegungen und Nationalismus geführt, der die Frage nach den historischen Wurzeln aktuell macht. Sie sind in jener Zeit zu suchen, in der sich moderne Nationalbewegungen in Europa formiert haben - also im 18. und 19. Jahrhundert, manche auch noch an der Schwelle zum 20. Jahrhundert.

Prinzipiell kann festgehalten werden, daß die Nationalbewegungen durch die Bestrebungen definiert werden können, die grundlegenden Defizite nationaler Existenz zu beseitigen:

- mangelnde politische Eigenständigkeit,
- die unvollständige soziale Struktur und
- die mangelnde Kultur in eigener Schriftsprache.

Es gibt zur gleichen Zeit aber auch andere konkurrierende Merkmale: Religion, Rasse, Tradition, Geschichte, Brauchtum, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft und immer wieder Sprache. Die sogenannte "Käseglocke" des Kommunismus vermochte einen nationalistischen Ausbruch für lange Zeit zu verhindern. Warum aber kam es zum Ausbruch nationalistischer Empfindungen in jenen Regionen Europas, die nicht vom Kommunismus beherrscht waren, und zwar nach 1945, als man glaubte, durch den zweiten europäischen Bürgerkrieg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Geißel des Nationalismus gebändigt zu haben? Autoren aus West-, Ost-, Nord- und Südeuropa setzen sich in diesem Band mit "Kommunismus und Nation", mit Einzel- und Regionalaspekten des Nationalismus in Europa und mit der Rolle der Nationalstaaten in Europa auseinander.

Inhaltsübersicht

Inhalt: H. Timmermann, Nationalbewegung und Nationalismus in Europa seit 1750 - I. Kommunismus und Nation: E. Kouri, Jahre der Gefahr. Finnland und der Kommunismus 1944-1948 - W. Berg, Internationalismus. Ein Ziel sozialistischer Erziehung in der DDR - M. Lemke, Nationalismus im Deutschlandkonzept der SED 1949-1955 - W. Schmidt, Nationsdiskussionen in der DDR in den siebziger und achtziger Jahren. Das Zwei-Nationen-Konzept und sein Scheitern - D. Berindei, Kommunismus und Nation in Rumänien 1944-1989 - M. Hroch, Der Aufbruch der Nationalismen im postkommunistischen Europa - II. Nationalismus in Europa: K. Ślêczka, Rationalität und Irrationalität des Nationalismus. Neonationalismus und Europäische Integration - M. Krajčovič, Die ungelöste slowakische Frage 1918 und 1945 und der Nationalismus in Südosteuropa - L. Tilkovszky, Ungarische Nationalitätenpolitik in den Koalitionsjahren 1945-1949 - D. Jena, Vom Sowjetimperium zum neuen Staatensystem. Nationen und Nationalstaaten im aktuellen Transformationsprozeß in Mittelost-, Südost- und Osteuropa - F. Sirjacques-Manfrass, Die 'Grande Nation': Wandel nach dem Zweiten Weltkriege? - X. M. Núñez, Nationalismen und Regionalismen in Spanien. Von der Diktatur zur Demokratie (1970-1995) - L. Mees, Zwischen Mobilisierung und Institutionalisierung. Der baskische Nationalismus 1953-1995 - B. Rowe, Nation und Integration: Rechtsradikalismus in Großbritannien - B. Rill, Die österreichische Neutralität als Kristallisationspunkt eines eigenwüchsigen Nationalbewußtseins - A. Jakir, Gab es in Jugoslawien Jugoslawen? Das Scheitern der jugoslawischen Nationsbildung im 20. Jahrhundert - D. Rogosch, Nation und Europa in den Vorstellungen der SPD 1945 bis 1957 - III. Die neue Rolle von Nationalstaaten in Europa: H. Timmermann, Nation, Nationalstaat und Integration - M. Waldenberg, Die Rolle des nationalen Faktors in Mittelosteuropa - I. Stawowy-Kawka, Die Rolle der Inneren Mazedonischen Revolutionären Organisation bei der Herstellung des mazedonischen Staats (1990-1992) - S. Green, Integration durch Staatsangehörigkeit? Die Ausländerpolitik der Bundesregierung 1955-1999 - H. Zwahr, Das deutsche Wiedervereinigungsgeschehen 1989/90 als nationaldemokratische Revolution - W. Wippermann, Nation und Raum in der gegenwärtigen deutschen Diskussion - M.-W. Kohfink, Der deutsche Nationalstaat im Zeitalter der Globalisierung

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