Bürgerdemokratische Identitätselemente und internationale Erkennungssymbole
Beschreibung
Mit diesem Büchlein wird eine "Trilogie" vollendet: von den "Feiertagen" (1987) über die "Nationalhymnen" (2007) bis zu den "Nationalflaggen" (2008). Verfassung ist hier schon prima facie "als Kultur" zu begreifen. Vor dem Hintergrund des vom Verfasser seit 1982 entwickelten kulturwissenschaftlich-verfassungsvergleichenden Ansatzes werden (erstmals) weltweit mehr als 191 Flaggen-Beispiele historisch, verfassungstextlich, kulturgeographisch, farbenpsychologisch und graphisch-geometrisch in verfassungsjuristischer Weise erarbeitet - bereichert durch Analogien zu Aussagen von Dichtern und Werken von Malern in Sachen Flaggen und Farben, nicht zuletzt ist Goethes Farbenlehre ergiebig. Jüngste Textstufen deuten auf eine "Parlamentarisierung" der Nationalflaggen. Neueste Beispiele für symbolmächtige und in jeder Hinsicht gelungene Nationalflaggen finden sich in Afghanistan und im Kosovo. Parallel geführt ist die Erfassung der weltweiten Präsenz von Nationalflaggen in der Verfassungswirklichkeit, dargestellt im Spiegel deutscher Print-Medien eines Zeitraums von sechs Monaten. (Die Fahnen Tibets wehen derzeit weltweit.) Maximen zu einer dem Typus Verfassungsstaat angemessenen guten "Flaggenpolitik" und die Entwicklung eines "konstitutionalisierten Flaggen-Völkerrechts" beschließen diese Monographie.
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht: Erster Teil: Bestandsaufnahme der Nationalflaggen in Verfassungstexten und in der Staats- bzw. Verfassungspraxis: Die Vorfragen - Nationalflaggen im Spiegel von Verfassungstexten, Typen, Beispielsformen, Varianten, Innovationen, Rezeptionen: Textstufen in geschriebenen Verfassungen - Einzelne gelebte Nationalflaggen und Nationalwappen. Eine Auswahl aus fünf Kontinenten samt Internationalen Organisationen - Beispiele für Entstehung, Wandel, Verbot, "Vergehen" und "Auferstehung" von Nationalflaggen und Nationalwappen. - Die Präsenz von Nationalflaggen und -fahnen: Eine Auswahl - Zwischenergebnis - Zweiter Teil: Eine kulturwissenschaftliche Verfassungs- bzw. Flaggentheorie in vergleichender Absicht: Goethes Farbenlehre als Verständnis- und Wirkungshorizont, "farbliche Grundwerte". Die Verwendung von Flaggen, Wappen und Farben in Gedichten anderer Autoren - Malerei und Nationalflaggen: Näheverhältnisse - der Weg von der Natur zur Kultur - Völker-, staaten- bzw. nationenübergreifende "Flaggen-Familien", Rezeptionen, "Wahlverwandschaften". - Eine Systematisierung der inhaltlichen Aussagen von Nationalflaggen: eine Typologie der Formen - Insbesondere: Länderflaggen in Bundesstaaten, Regionalflaggen in Regionalstaaten, Provinzen. Legenden - "Natur" und "Kultur" als große Themen einer verfassungsvergleichend-kulturwissenschaftlichen Flaggentheorie - Die "deutsche" Problematik von Staat und/oder Verfassung im Blick auf Nationalflaggen - Bürgerdemokratie, "Zivilgesellschaft", "Verfassungspatriotismus", die Rolle von Nationalflaggen in der Bürgerdemokratie, andere kulturelle Identitätselemente - Nationalflaggen als "Erkennungszeichen" der Völker in der Weltgemeinschaft der Nationen - Dritter Teil: Verfassungspolitik in Sachen Nationalflaggen bzw. -wappen, Maximen, z. B. Verfassungsflaggen, Optionen: Verfassungspolitik: das Postulat des "Verfassungsvorbehalts" - Selbstbescheidung der Wissenschaft - Ausblick und Schluss: Präkonstitutionelle, konstitutionelle Flaggen, "Verfassungsflaggen", Nähe zu Präambeln und Bildungs- bzw. Erziehungszielen
Pressestimmen
»Häberles Studien sind eine Bereicherung und Erweiterung der kulturwissenschaftlichen, insbesondere auch -historiographischen und -soziologischen Forschung und Lehre. Der gesamte von Häberle entwickelte Themenkreis eignet sich übrigens vorzüglich als Vorlage für entsprechende Lehrveranstaltungen verschiedener didaktisch-methodischer Anlage […].« Wolfgang Geier, in: Kultursoziologie, 17/2008
»Kein Büchlein für lustige Unterrichtsmotivation unter dem Motto ›Welche Flagge gehört zu welchem Land?‹ ist diese Schrift, sondern eine ausführliche Darstellung der Verankerung der Nationalflaggen der wichtigsten Länder aller fünf Erdteile in ihren Verfassungstexten sowie in der Staats- und Verfassungspraxis. Und nach einem Exkurs über Goethes Farbenlehre als ›farbliche Grundwerte‹ vieler Flaggen entführt uns der Autor als Verfassungsrechtler zu einer verfassungsvergleichend-kulturwissenschaftlichen Flaggentheorie und zur Problematik der präkonstitutionellen und konstitutionellen Flaggen. Ein kluges Buch zur geistigen Horizonterweiterung.« Hannes S. Macher, in: Forum Politikunterricht, 3/2008
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