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Moderne Staatswissenschaft

Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths

2010. Frontispiz; 339 S.
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ISBN 978-3-428-12189-2
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ISBN 978-3-428-52189-0
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ISBN 978-3-428-82189-1
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Preis für Bibliotheken: 146,00 € [?]

Beschreibung

Martin Drath (1902 - 1976) gehört zu jenen Gelehrten, die an der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik Deutschland mitgewirkt haben. Als politischer Professor ist er heute nahezu vergessen, als Verfassungsrichter dem Fachpublikum der Staatsrechtslehre noch ein Begriff. Die Autoren des Sammelbands setzen sich zum Ziel, Person und Werk Martin Draths in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang in den Blick zu nehmen, um an seinem Beispiel die Quellen darzustellen, aus denen die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft schöpfen konnte.

Zunächst wird ein Blick auf den Lebensweg Draths geworfen. Im Kontext seiner durch den Gang der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts besonders geprägten Biographie ist sein Einsatz für eine demokratisch-sozialistische Gestaltung des westdeutschen Gemeinwesens von besonderem Interesse. Ein weiteres Themenfeld bezieht sich auf die staatspolitischen Konzepte Martin Draths, denen er in seiner Funktion als Verfassungsrichter eine gewisse politische Strahlkraft verleihen konnte. Hier steht auch die Frage nach dem Anteil Draths am Aufbau der Politikwissenschaft in Deutschland, der sich inhaltlich nicht zuletzt in der Ausarbeitung eines eigenständigen totalitarismustheoretischen Ansatzes manifestiert.

Schließlich wird die Staatstheorie Martin Draths vor dem Hintergrund des Diskurses beleuchtet, der in der Zwischenkriegszeit um den Staat und seine Zukunft geführt wurde. Vor allem in kritischer Auseinandersetzung mit seinen Lehrern Hermann Heller und Rudolf Smend sowie mit seinem politischen Antipoden Carl Schmitt entwickelte Drath eine dezidiert sozialwissenschaftliche Staatslehre. Mit ihr bietet er ein Konzept des Staates an, das an eine moderne Gesellschaftstheorie anknüpft und dabei zugleich die bleibenden Resultate der Weimarer Debatte um Staat und Recht aufgreift. Gerade dieser Rückgriff ermöglicht es Draths Theorie, auch einen Zugang zur Praxis des modernen Rechtssprechungsstaates zu finden.

Inhaltsübersicht

Inhalt: S. Lasch, Biographische Anmerkungen zu Martin Drath - G. Sälzer, Martin Drath. Ein Bericht über Lebensabschnitte mit vorwiegend hessischem Einschlag und über Draths Verhältnis zu Rudolf Smend - D. van Laak, Staatsdenken in der frühen Bundesrepublik: Carl Schmitt und Martin Drath - M. Henkel, Der Staat der Industriegesellschaft: Staatstheorie bei Martin Drath und Ernst Forsthoff - K. Roth, Martin Drath und die Perspektive des demokratischen Sozialismus in den 1950er und 1960er Jahren - M. Wieczorek, Martin Draths Rolle bei den Beratungen über das Godesberger Parteiprogramm der SPD - H. Buchstein, Martin Draths Totalitarismustheorie in der Kontroverse - M. Llanque, Die Transformation sozialer Wirklichkeit in Recht bei Georg Jellinek und ihr Einfluß auf Martin Draths Neukonzipierung der Staatslehre als Gesellschaftslehre - C. Müller, Das Staatsdenken von Martin Drath in den Traditionen der Weimarer Republik - O. W. Lembcke / M. Henkel, Draths "Aufhebung" der Weimarer Staatslehre in einer modernen Staatswissenschaft - Anhang: Dokumente - Verzeichnis der Schriften Martin Draths

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