(Hrsg.)
Memento Gulag

Zum Gedenken an die Opfer totalitärer Regime

2006. 108 S.
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ISBN 978-3-428-12275-2
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ISBN 978-3-428-52275-0
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Beschreibung

Erst mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaftssysteme in Osteuropa und der damaligen Sowjetunion wurde das ganze Ausmaß der jahrzehntelangen Willkür menschenverachtender Regime offenbar. Ein Synonym für den Umgang totalitärer Systeme mit der eigenen Bevölkerung und der anderer Nationen ist der stalinistische GULAG, das sowjetische Straflagersystem der Jahre 1928-1954. Insgesamt sind etwa 20 Millionen Menschen in der Sowjetunion dem kommunistischen System zum Opfer gefallen.

Die Erinnerung an den jahrzehntelangen Terror ist im heutigen Russland kein wichtiger Faktor im gesellschaftlichen Bewusstsein und hat trotz der vielen Informationen, die mit Einsetzen der Perestrojka die Menschen erreichten, nicht zu einem weitgehenden Konsens in der Bevölkerung wie in Deutschland geführt. Erst seit ungefähr zwei Jahren lässt sich wieder mehr Neugier und Interesse an dem Thema gerade auch unter jungen Menschen feststellen, die Erinnerung an die Repressionen wird allerdings nicht zentral, sondern nur regional in kleinen Ausstellungen bzw. in Abteilungen von Heimatmuseen der betroffenen Regionen mit wenigen Exponaten wach gehalten. In den baltischen Staaten und in Ungarn ist das Thema in der Gesellschaft gut verankert, zentrale Museen ermöglichen in Riga und Budapest eine permanente Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus. Erinnerungsformen und gesellschaftliche Rezeption totalitärer Systeme in Deutschland und Italien sind für die osteuropäischen Länder eine wichtige Grundlage, die nicht nur in der Museumsarbeit, sondern auch in der politischen Bildungsarbeit Anwendung finden kann.

Die Veranstaltung »Memento GULAG 2005 - zum Gedenken an die Opfer totalitärer Regime« ermöglicht einen intensiven Dialog zwischen Politikern, Wissenschaftlern und Opfern, sie leistet dringend benötigte aktive Erinnerungsarbeit. Nach Rom und Bukarest findet die Gedenkveranstaltung in Kooperation zwischen der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Italienischen Kulturinstitut, der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und der Comitatus pro Libertatibus in diesem Jahr in Berlin statt.

Inhaltsübersicht

Inhalt: Die Aufarbeitung der totalitären Vergangenheit - Erinnerungskultur als persönliche Erfahrung der Opfer: G. Baumann, Aufarbeitung totalitärer kommunistischer Vergangenheit und Erinnerungskultur; die Situation in Russland, den baltischen Staaten und Ungarn - S. Kalniete, Die Wiedervereinigung der Geschichte Europas - V. Bukowski, Memento Gulag! - H. Knabe, Die Erfahrung der Opfer in der deutschen Erinnerungskultur - M. Meckel, Geschichte Europäisch Erinnern! - Der Umgang mit dem historischen Erbe totalitärer Systeme - Erinnerungsformen und gesellschaftliche Rezeption: F. Pflüger, Die Erinnerung wach halten. Ohne Menschenrechte kein Frieden - A. Nachama, Zur Entstehung von Gedenkorten in der Demokratie - A. Schor-Tschudnowskaja, Das virtuelle Gulag-Museum. Ein Projekt des wissenschaftlichen Informationszentrums »Memorial« (St.-Petersburg) - M. Schmidt, Der Kommunismus, ein Verbrechen ohne Folgen? - Schlussreden: N. Lammert, Schlussworte - M. Pera, Memento Gulag. Memento heute

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