Legitimität, Frieden, Völkerrecht

Eine Begriffs- und Theoriegeschichte der menschlichen Sicherheit

2010. Abb.; 496 S.
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ISBN 978-3-428-13167-9
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ISBN 978-3-428-53167-7
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ISBN 978-3-428-83167-8
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Beschreibung

Sicherheit ist selbstverständlich. Erst aus dem Bewusstsein der Unsicherheit folgt das Bemühen um Sicherheit. Sicherheit kann bestehen in der Fähigkeit, einem Angriff zu widerstehen, und etwas weiter gefasst, der Freiheit von Furcht, oder in der Wahrnehmung der Planbarkeit der Welt. Sicherheit kann mithin enger oder weiter begriffen, an Demonstrationen von Stärke oder an komplexe Wahrnehmungen der Welt gebunden werden. Kleinschmidt zeigt, dass der Wandel des Sicherheitsbegriffs aufs engste geknüpft gewesen ist an Wahrnehmungen von Öffentlichkeit und Legitimität. Vom Mittelalter bis an das Ende des 18. Jahrhunderts fand die Analyse des Sicherheitsbegriffs im Rahmen von Theorien des Friedens statt. Erst seit der Wende zum 19. Jahrhundert gingen Theoretiker wie auch Praktiker der Politik dazu über, Sicherheit auf das Militärische zu begrenzen. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert war es das Ziel der Friedenstheorie, die Bedingungen für Sicherheit zu bestimmen. Erst im 19. Jahrhundert mutierte Sicherheit zum Element der Kriegstheorie.

Inhaltsübersicht

1. Sicherheit, Legitimität, Frieden und Völkerrecht

2. Öffentlichkeit, Legitimität und Sicherheit in der europäischen Tradition des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Einleitung – Leben in Gruppen. Die Bereitstellung von Sicherheit und das Bringen von Schutz als Faktoren personenbezogener Macht – Leben in Mauern. Bereitstellung von Sicherheit und Bringen von Schutz als Zeugnis institutioneller Macht – Leben in Territorien. Der Erfolg in der Bereitstellung von Sicherheit und im Bringen von Schutz als Zeugnis institutioneller Macht – Leben in Staaten. Die Militarisierung der Sicherheit – Schluss

3. Europäische und japanische Friedenslehren der Frühen Neuzeit im Vergleich

Einleitung – Allgemeine Theorien des Handelns – Die Anwendung der europäischen Handlungstheorie in den Friedenslehren und der Praxis des Friedensschließens – Die Umsetzung der buddhistischen Handlungstheorie in japanischen Friedenslehren und der Praxis der internationalen Beziehungen – Schluss: Die Bedeutung frühneuzeitlicher europäischer und ostasiatischer Friedenslehren für die Gegenwart

4. Völkerrecht, Freihandel und Kolonialismus. Ungleiche Verträge, europäische Expansion und Staatensukzession im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Einleitung: Freihandel, Völkerrecht, Kolonialismus und Staatensukzession – Souveränität, Reziprozität und Moral. Entstehung und Wandlungen der juristischen Fiktion der Gleichheit der souveränen Staaten – Europäische Expansion und völkerrechtliche Ungleichheit. Wandlungen des Verhältnisses der Ziele von Freihandelszwang und Kolonialherrschaft am Beispiel ungleicher völkerrechtlicher Verträge zwischen den USA und europäischen Staaten einerseits, China, Japan und Ozeanien andererseits – Völkerrechtliche Verträge und militärische Gewalt in der Kolonialisierung Afrikas – Globalisierung der amerikanisch-europäischen Rechtssysteme, insbesondere des europäischen Völkerrechts – Schluss

5. Ausblick

Bibliografie, Sachwortverzeichnis

Pressestimmen

»Es bleibt zu hoffen, dass die völkerrechtliche und historische Forschung das Desiderat aufgreift, die Bedürfnisse der Bürger nach Sicherheit im Spannungsfeld von innerstaatlicher Legitimität von Herrschaft und internationalem Staatensystem künftig stärker zu erforschen.« Christian Müller, in: Der Staat, 2/2012

»Eine neue Dimension der Betrachtungen über Sicherheit.« Dr. Reinhard Schulzen, in: bgv, Juni 2010

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