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Korpuslinguistik im Recht

Theoretische Überlegungen und Fallstudien

2022. 11 Tab., 12 Abb.; 226 S.
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ISBN 978-3-428-18616-7
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ISBN 978-3-428-58616-5
OPEN ACCESS

Beschreibung

Wie lässt sich die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke zuverlässiger erschließen als durch einen Blick in unvollständige Wörterbücher oder gar allein durch Befragung der eigenen, oft fehlerhaften Sprachintuition? Diese Frage beschäftigt nicht nur Sprach- und Rechtswissenschaftler, sondern auch Behörden und Gerichte, wenn sie Gesetze anwenden sollen. Korpuslinguistische Methoden, wie sie in der Sprachwissenschaft seit einigen Jahrzehnten entwickelt werden, versprechen eine empirisch-induktive und wissenschaftlich replizierbare Sprachgebrauchsermittlung für die Rechtspraxis. Der vorliegende Band dokumentiert die historische Entwicklung auf diesem Feld sowohl in den USA als auch in Deutschland, diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen eines korpuslinguistischen Werkzeugkastens im Recht und stellt illustrative Fallstudien zu Sprachgebrauchsfragen der jüngeren Rechtsprechung zusammen.

Inhaltsübersicht

I. Einführende Beiträge

Tonio Walter: Wo hat die Korpuslinguistik für Juristen Bedeutung (wenn man sie lässt)?

Hanjo Hamann: Das Wörterbuch in deutschen Bundesgerichten. Eine praxeologische Studie zu den bevorzugten Medien richterlicher Bedeutungssuche

Franz Reimer: Terminologizität und Relativität der Rechtsbegriffe revisited. Rechtstheorie: Welche Relevanz kann und darf »Sprachgebrauch« im Recht haben?

Friedemann Vogel, Benjamin Bäumer, Fabian Deus, Jan Oliver Rüdiger und Felix Tripps: Computergestützte Analyse juristischen Sprachgebrauchs. Eine kurze Einführung am Beispiel des Adjektivs ›geschäftsmäßig‹

II. Korpuslinguistische Fallstudien und juristische Kommentare

Antje Baumann: »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet« in Gesetzen – der lange Weg zum fachsprachlichen Gebrauch

Philipp Weng und Jan C. Schuhr: Das Gesetz verweist – aber wohin? »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet « in normentheoretischer Perspektive

Janine Luth und Anna Mattfeldt: »Asche«. Eine korpus- und rechtslinguistische Studie

Bernd von Heintschel-Heinegg und Jan Bockemühl: Sprachgebrauchsermittlung in der strafrechtlichen Praxis. Grundlagen und Beispiele aus der Rechtsprechung

Jens Prütting und Daniela Schröder: Die linguistische Analyse des Rechts – Ein Baustein rechtsstaatlicher Argumentation. Gezeigt am Beispiel des Rechts am Unternehmen

Felix Tripps und Friedemann Vogel: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs. Eine exemplarische Korpusstudie

Uwe Berlit: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs – Eine exemplarische Korpusstudie. Ein Kommentar aus nichtlinguistischer, richterlicher Perspektive

III. Resümee

Thomas M. J. Möllers: Computergesteuerte Sprachempirie – was nützt sie dem Recht?

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