Konservatismus - Konturen einer Ordnungsvorstellung
2007. VI, 217 S.
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ISBN 978-3-428-12336-0
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ISBN 978-3-428-82336-9
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Beschreibung

Diese Abhandlung, in der vorwiegend amerikanische, deutsche, englische und französische Autoren zu Wort kommen, geht davon aus, dass der Konservatismus genau so legitim ist wie seine gegnerischen Ordnungsvorstellungen Liberalismus und Sozialismus. Dabei wird seinem Verständnis zu ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In diesem Zusammenhang interessiert auch die Frage, seit wann es überhaupt einen konservativen Ideenkreis gibt. Von großem Interesse ist dabei das Problem, ob sich der konservative Ideenkreis den vornehmlich gefühlsbetonten Überlegungen seiner Autoren verdankt oder aber auf einen vernunftorientierten Ton gestimmt ist. Für diese Interpretationsvariante spricht schon der Tatbestand, dass sich der Konservative mit seinen weltanschaulichen Gegnern rational auseinanderzusetzen hat. Bei der Analyse der Binnenstruktur des Konservatismus wird minuziös erörtert, ob das rigide marktorientierte Denken eines F. A. von Hayek Heimatrecht in der konservativen Denkfamilie beanspruchen kann. Schließlich votieren die meisten ihrer Anwälte für die gemeinwohlorientierte Intervention in das System der Bedürfnisse.

Johann Baptist Müller stellt die Frage, wie es um die Zukunftsaussichten des in Rede stehenden Ideenkreises bestellt ist. Neben den Pessimisten kommen dabei auch die Optimisten umfänglich zu Wort. Dabei ist zu hoffen, dass der Konservatismus der kommenden Zeit dem reformorientierten Edmund Burke folgt. T. S. Eliot zufolge führt die dogmatische Fortschrittsfeindlichkeit zum Stillstand, der schiere Progressus zum Chaos. Der Rekurs auf Burke gibt dem liberalen Konservatismus vor den politischen Prinzipien des theokratischen Konterrevolutionärs Joseph de Maistres eindeutig den Vorzug. Jeder Versuch, diese zu neuem Leben zu erwecken, ist zum Scheitern verurteilt und führt in die Irre. Das gilt auch für seine Schüler, die immer noch die Französische Revolution ungeschehen machen wollen.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: I. Die Konservatismusforschung als Problemkomplex: Die Genesis des Konservatismus - Der Konservatismus als homogene oder widersprüchliche Ordnungskonzeption? - Die Theoriefähigkeit des Konservatismus - Der Konservatismus als Denunziationsobjekt seiner ideologischen Feinde - II. Die Geschichte der Moderne in konservativer Perspektive: Der Fortschritt im Spannungsfeld von progressiver und konservativer Interpretation - Der radikale Antiprogressismus Joseph de Maistres - Charles Maurras als reaktionärer Modernist - Die Konservative Revolution im Spannungsfeld von Traditionalismus und Umsturz - Die gemäßigte Fortschrittskonzeption Edmund Burkes - Der Einfluss Edmund Burkes auf das geschichtsphilosophische Denken des deutschen Konservatismus - Die liberal-konservative Geschichtsauffassung der Gegenwart - III. Christentum, Atheismus und Konservatismus: Der Konservatismus als christlicher Ideenkreis - Die Denkschule des atheistischen Konservatismus - Charles Maurras als Repräsentant des atheistischen Katholizismus - Die christlich-konservative Kritik am paganistischen Konservatismus - IV. Die konservative Sicht auf das kapitalistische System der Bedürfnisse: Die ganzheitlich-gemeinschaftsorientierte Sozialdoktrin des Konservatismus - Die konservative Kritik am kapitalistischen Industrialismus - Die Ökonomisierung der Gesellschaft in konservativer Sicht - Der Konservatismus als Anwalt der Sozialpolitik - Marktkonservatismus und Sozialkonservatismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede - Die interessentranszendierende Gesellschaftskonzeption des Konservatismus - V. Der Staat im Lichte des konservativen Politikverständnisses: Die Geburt des konservativen Staatsbildes aus dem Geiste des Antiliberalismus - Die illiberal-konservative Staatslehre Joseph de Maistres - Das antifreiheitliche Staatsverständnis von Charles Maurras und Edgar Julius Jung - Edmund Burkes liberal-konservative Machtlehre - Die Herrschaftskonzeption Friedrich Julius Stahls zwischen Staatsautorität und Bürgerfreiheit - Der Autoritätsverfall des Staates in konservativer Perspektive - Die konservative Verteidigung des liberalen Staates - VI. Die Zukunftsaussichten des Konservatismus - Literatur- und Namensverzeichnis

Pressestimmen

»Weil der Band – von Friedrich Julius Stahl und §aBenjamin Disraeli§z abgesehen – Juristen nur am Rande als Gewährsleute nutzt, bietet er Rechtswissenschaftlern eine komplementäre Sicht auf konservative Ideenkreise und eine Fülle instruktiven Materials.« Franz Reimer, in: Der Staat, Bd. 55, 1/2016

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