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›Kleine Fürsten‹ im Alten Reich

Strukturelle Zwänge und soziale Praktiken im Wandel (1300–1800)

2022. 7 Tab., 52 Abb. (darunter 30 farbige); 473 S.
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ISBN 978-3-428-18427-9
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ISBN 978-3-428-58427-7
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Preis für Bibliotheken: 120,00 € [?]

Beschreibung

Die Spätmittelalter- und Frühneuzeitforschung hat sich zuletzt intensiv mit der Sozial- und Kulturgeschichte des Adels beschäftigt. Dabei ist eine bestimmte Gruppe dem systematisierenden Blick bislang weitgehend entgangen: die »kleinen« Reichsfürsten. Diese teilten den fürstlichen Rang mit den größeren und mächtigen Fürsten, wiesen hinsichtlich ihrer ökonomischen und machtpolitischen Ressourcen aber oft Gemeinsamkeiten mit den Reichsgrafen oder dem Niederadel auf. Ziel des Sammelbandes ist es, das neu erwachte Interesse an fürstlicher Herrschaft jenseits der großen Dynastien zu bündeln sowie über den heuristischen Wert von »Größe« bzw. »Kleinheit« bei der Beschäftigung mit der Fürstengesellschaft nachzudenken. Dazu werden Handlungsspielräume und Zwänge »kleiner« Fürsten vornehmlich anhand von Fallbeispielen des 14. bis 18. Jahrhunderts beleuchtet. In den Blick geraten spezifische Akteure und kommunikative Situationen, aber auch längerfristige Änderungen der inneradligen Ordnungsarrangements.

Inhaltsübersicht

Oliver Auge und Michael Hecht: »Kleine« Fürsten im Alten Reich – zur Einführung

Karl-Heinz Spieß: »Große« Fürsten – »kleine« Fürsten. Kriterien der Zuordnung im Spätmittelalter

Oliver Auge: »Klein« trifft auf »Groß«. Anhaltiner und andere »kleine« Fürsten auf Reichsversammlungen und Reichstagen

Andreas Pečar: War Fürst Franz von Anhalt-Dessau ein »kleiner« Reichfürst? Wie die politische Kulturgeschichte zu einem Perspektivenwechsel beitragen kann

Paul Beckus: Das Überleben der Alten. Zur Gewichtung von dynastischem Alter und territorialer Größe für den Fortbestand deutscher Kleinfürstentümer um 1800

Franziska Hormuth: Ein aussichtsloser Kampf? Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg und die Kurwürde

Vinzenz Czech: »Groß« und »Klein«, »Alt« und »Neu«. Konjunkturen kaiserlicher Fürstungen und die Reaktion der Reichsfürsten

Ralf-Gunnar Werlich: Kleine Fürsten im Spiegel der Heraldik betrachtet an Beispielen des nord- und mitteldeutschen Raums: die Häuser Mecklenburg, Pommern und Anhalt

Heinz Krieg: Markgraf Bernhard II. von Baden, der Selige, und die Anfänge seiner Verehrung

Frederieke Maria Schnack: »Kleinheit« und Internationalität. Zur Orientierung Heinrichs II. von Braunschweig-Grubenhagen und seiner Nachfahren in den Mittelmeerraum

Melanie Greinert: Heiratspolitik als bestimmender Faktor dynastischer Größe. Das Konnubium der Gottorfer Dynastie

Michael Sikora: »Kleine« Frauen für »kleine« Fürsten? Das Problem der unstandesgemäßen Ehen im deutschen Fürstenstand der Frühen Neuzeit

Andreas Schmidt: Hochstift und Reichsverband. Zum Selbstverständnis geistlicher Herrschaft im Spätmittelalter

Teresa Schröder-Stapper: Prinzessin, Äbtissin, Fürstin. Möglichkeiten und Grenzen frühneuzeitlicher Stiftsherrschaft

Pressestimmen

»Insgesamt ist dies eine recht gelungene Zusammenstellung von Einzelstudien, die wichtige Einblicke in die Welt der „Kleinen Fürsten“ und ihrer Entwicklung vom späten Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches gewährt.« Ronald G. Asch, in: Historische Zeitschrift, Band 317/ 2023

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