»Humanistisches Appeasement«?

Hans Barions Kritik an der Staats- und Soziallehre des Zweiten Vatikanischen Konzils

2011. 462 S.
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ISBN 978-3-428-13588-2
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ISBN 978-3-428-53588-0
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ISBN 978-3-428-83588-1
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Beschreibung

"Im Kampf um Rom / siegt Rudolph Sohm." In diesem Epigramm fing Carl Schmitt (1888-1985) die Krise ein, die Kirche und Kirchenrecht im 20. Jahrhundert erfaßt hat. Hans Barion (1899-1973), einer der schillerndsten Theologen jener Zeit, Freund und Widerpart Schmitts, gewinnt aus Sohms Entgegensetzung von Pneuma und Tradition, Kirche und Recht den "korrekten", jede politische Theologie ausschließenden katholischen Kirchen(rechts)begriff. An ihm mißt er auch das Vaticanum II. Seine ätzende Kritik zielt auf die "wissenschaftliche Vernichtung der Konzilskirche" ab. Das Buch erschließt die ideengeschichtlichen Hintergründe und unterzieht Barions Thesen, insbesondere zur konziliaren Staats- und Soziallehre, einer umfassenden Prüfung, um sie für die Diskussion um die authentische Auslegung des Konzils fruchtbar zu machen. Größe und Grenze eines außergewöhnlichen Rechtsdenkers kommen zum Vorschein.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: A. Motivation, thematische Eingrenzung, Methodik: Barions Kritik als Beitrag zu einer differenzierten Betrachtung des Zweiten Vatikanischen Konzils - Staatslehre und "politische Theologie" als Gegenstand der katholischen Soziallehre - Zum Verhältnis von katholischer Soziallehre und katholischem Kirchenrecht - Weiterer Fortgang der Arbeit - B. Hans Barion und das Konzept des göttlichen Kirchenrechts: Biographische Skizze - Das rechtstheologische Konzept des göttlichen Kirchenrechts - C. Barions Lehre über das Verhältnis von Kirche und Staat bis zum Vorabend des Zweiten Vatikanischen Konzils: "Monotheletischer Dyophysitismus": der rechtsgeschichtliche Zugang zur Theorie des Verhältnisses von Kirche und Staat - Methodische und systematische Schlußfolgerungen aus der rechtsgeschichtlichen Problemklärung - Die Scheidung von Ius publicum ecclesiasticum externum und katholischer Staatslehre - Der Begriff des Potestas indirecta als Begründung der lehramtlichen Theorie des Staat-Kirche-Verhältnisses - Kritische Würdigung - D. Auf dem Weg zu einer "Topographie des konziliaren Utopia": Barions Erwartungen an das Zweite Vatikanische Konzil - Das Genre der wissenschaftlichen Konzilsberichterstattung - "Was wird hier gespielt?" Die Themen von Barions Konzilsberichterstattung - Kritische Würdigung - E. "Schwindel über die richtige politische Ordnung". Barions Kritik an der Staatslehre des Zweiten Vatikanischen Konzils: Hermeneutische Vorüberlegungen - Politische Theologie als Theologie? Zu Barions Makrokritik - Politische Theologie in Gaudium et spes? Zu Barions Mikrokritik - Ergebnis: Barions Mikro- und Makrokritik in kritischer Zusammenschau - F. "Schuß ins Zentrum". Barions Kritik an der Soziallehre des Zweiten Vatikanischen Konzils: Hermeneutische Vorüberlegungen - Die Kritik an der Mitbestimmungslehre - Die Kritik an der Eigentumslehre - Die Mitbestimmungs- und Eigentumslehre als "christliche Soziallehre mit Gospel truth"? - G. Schlußreflexion - Literatur-, Personen und Sachverzeichnis

Pressestimmen

»Das Buch stellt eine beeindruckende Leistung dar. Schon die Themenwahl ist treffsicher in Bezug auf die Sache und mutig in Bezug auf den Autor. Auf Höhe der theologischen Diskussion, unter erhellender Einbringung der Korrespondenzen aus den Nachlässen von Carl Schmitt und Ernst Forsthoff, in sicherem systematischen wie sprachlichen Zugriff auf komplexe Materien und ebenso sorgfältiger wie durchweg fairer Argumentation gelingt hier ein sowohl anspruchsvller als auch maßgeblicher Beitrag zur rechten Einordnung des II. Vatikanums und zur Debatte um Barions Werk sowie – von anderen ausführlicher zu würdigen – zur katholischen Soziallehre. Dessen offene Rezeption empfiehlt der Verf. für ›ekklesiologische, staatskirchenrechtliche, sozialethische, politische und andere Fragestellungen .... Auch da, wo Barion in den Zurechnungen irrt, bleiben viele seiner Einwände bedenkenswert.‹ (384) Wer daran immer noch Zweifel hat, sollte sich auf dieses wertvolle Buch einlassen.« Norbert Lüdecke, in: Archiv für Katholisches Kirchenrecht, 182/2013

»Damit hat sie Entscheidendes zur Schließung einer Forschungslücke beigetragen, aber ebenso Nachdenkliches im Dienst an einer authentischen Interpretation des II. Vatikanischen Konzils formuliert, der der Kirche aufgetragen ist.« Prof. Dr. Christoph Ohly, in: Trierer Theologische Zeitschrift, Bd. 123, 2/2014

»Spindler ist es vorbildlich gelungen, Barions Kritik an der Staats- und Soziallehre des II. Vatikanums zu entkräften bzw. als Fehlinterpretation aufzuzeigen. In einer akribischen Kleinarbeit hat Verf. das entsprechende Schrifttum des Kirchenrechtlers studiert. [...] Die in der Arbeit durchgehend angewandte Sachlichkeit in der Argumentation ist in jeder Hinsicht vorbildlich.« Clemens Breuer, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Bd. 100, 2/2014

»Dem Autor gelingt es dank seiner fachübergreifenden Kenntnisse, vor allem auch im Staats- und Kirchenrecht, selbst schwierigste Argumentationsgänge zu verstehen und dem Leser zu vermitteln. Nimmt man noch hinzu, dass die Arbeit [...] zugleich einen reichen Fundus geistesgeschichtlicher Entwicklungsgänge, Verweise und Querverweise sowie veröffentlichter wie noch unveröffentlichter Archivalien zum Thema bietet, ist die dahinter stehende wissenschaftliche Leistung kaum hoch genug einzuschätzen.« Peter Paul Müller-Schmid, in: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie, Bd. 60, 1/2013

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